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DSL macht arm

BeitragVerfasst: 20.01.2007 19:03
von akrstn
Es gibt soviel unsinnige Expertenanalysen, da kann ich ja auch mal eine beisteuern.

Das DSL arm macht, läßt sich leicht anhand der Stadt Dresden belegen. Die DSL-Verfügbarkeit ist dort ja sehr unterschiedlich.

Vergleicht man die DSL-Verfügbarkeit einzelner Stadtteile mit der Anzahl der Hartz IV-Empfänger in diesen Stadtteilen, so kommt man zu dem Schluss, dass in den Stadtteilen, in denen DSL verfügbar ist, die Zahl der Hartz IV-Empfänger besonders hoch ist. Dagegen ist sie im DSL-losen Umland relativ gering.

Fazit: Wo DSL verfügbar ist, ist die Gefahr Hartz IV-Empfänger zu werden überdurchschnittlich hoch.

Re: DSL macht arm

BeitragVerfasst: 20.01.2007 19:41
von RadoslavTrvaj
:D Naja was willst den sonst machen wenn du kein Job hast. Als Arbeitsloser würde ich auch den ganzen Tag vor dem PC hocken usw.
P.S. Bin zum Glück kein Hartz IV. Empänger.

BeitragVerfasst: 20.01.2007 20:28
von M0rGu3
:D Die Analyse find ich echt mal gut ;)

Vielleicht kannst du das ganze ja mal mit Zahlen untermauern, wäre schon sehr amüsant.

BeitragVerfasst: 20.01.2007 20:56
von essig
und dann gibst du es an das presse- und informationsamt der bundesregierung die es dann 100000 mal drucken lassen und irgendwo einlagern. dann noch die 240.000 euro aufwandsentschädigung für deine mühe einstreichen und fertig ist die studie. machen ja alle so (außer fruli) ;)

BeitragVerfasst: 21.01.2007 12:28
von akrstn
Wenn ich das Ganze mit Zahlen unterlege und dann vielleicht noch solche Gebiete wie Erfurt-Roter Berg, Erfurt-Rieth oder Erfurt Herrenberg mit einbeziehe ist es aber 240.000 nicht mehr getan. :D
Immerhin kann ich ja auch auf einen akademischen Grad verweisen! Betrifft zwar den Bereich Maschinenbau, aber das merkt in diesem Land doch eh keiner. :lol: :lol: :lol:

BeitragVerfasst: 21.01.2007 18:48
von essig
kennst dich gut aus in erfurt ;)

man könnte mit hilfe frulis straßen- und stadtteilstatistiken und dem (sozial)strukturatlas der entsprechenden stadt ja mal prüfen welchen einfluss soziale faktoren auf die dsl nutzung (vielleicht sogar auf de dsl versorgung) haben. günstiger weise wird in frulis statistiken zwischen nachfrage und penetration unterschieden was hier sehr hilfreich ist. im fall erfurt ist das ganze schon sehr interessant aber eben leider nur statistik die keine probleme löst. wenn jemand zeit und interesse hat könnte man das ja tatsächlich mal weiterführen (auch für andere städte).

Erfurt_Brühlervorstadt -> DSL-Nachfrage: 32% -> Arbeitslose: 8,0%
Erfurt_Löbervorstadt -> DSL-Nachfrage: 31% -> Arbeitslose: 7,9%
...
...
...
Erfurt_Berliner Platz -> DSL-Nachfrage: 11% -> Arbeitslose: 20,4%
Erfurt_Rieth -> DSL-Nachfrage: 10% -> Arbeitslose: 18,6%
Erfurt_Roter Berg -> DSL-Nachfrage: 10% -> Arbeitslose: 19,3%

die dsl nutzung ist also in den "besseren" vierteln bis zu 3 mal höher.

BeitragVerfasst: 21.01.2007 19:05
von Viro
Und am Ende argumentiert die T-com damit gegen den weiteren Ausbau von DSL, weil die Gefahr von Arbeitslosigkeit in DSL Versorgten Gebieten drastisch ansteigt ;)

BeitragVerfasst: 21.01.2007 19:32
von akrstn
essig hat geschrieben:kennst dich gut aus in erfurt ;)


Kunststück, ich habe über 20 Jahre in Erfurt gelebt und meine Eltern leben noch heute dort. Nur ich bin halt der Arbeit nachgegangen und dabei in Sachsen gelandet. War aber noch als unflexibler DDR-Bürger. :wink:

Was die Statisti angeht, denke ich dass es am Ende eine recht fruchtlose Arbeit. Es kommt dabei heraus, was man sich ohnehin mit etwas Logik überlegen kann. Die Gebiete mit hoher Bevölkerungsdichte sind auch die Konzentrationspunkte hoher Arbeitslosigkeit, werden aber von der Telekom aus bekannten Gründen gern ausgebaut.

Mein Ausgangsgedanke war gewesen, dass die Telekom mit ihrer Ausbaustrategie ausschließlich die Dichte der Telefonanschlüsse als Maßstab nimmt und die Einwohnerstruktur unberücksichtigt läßt. Ausgeblendet wird dabei halt die Tatsache, dass in den "besseren" Gegenden die finanziellen Möglichkeiten meist eben auch besser sind und dass die Häufigkeit, dass jemand den privaten Internetzugang auch beruflich benötigt höher ist.

BeitragVerfasst: 22.01.2007 20:37
von stanleys
Viro hat geschrieben:Und am Ende argumentiert die T-com damit gegen den weiteren Ausbau von DSL, weil die Gefahr von Arbeitslosigkeit in DSL Versorgten Gebieten drastisch ansteigt ;)


Das machen doch alle grösseren "wirtschaftliche denkenden" Unternehmen, egal ob Standorte für Supermärkte, Drogerien, Modernisierung von Bahnhöfen etc.