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Internet für Alle (bis 2010)

BeitragVerfasst: 13.06.2006 15:19
von ThoRo
Einen schönen Beitrag zum Thema "Internet für Alle" kann man unter [1] bei heise online lesen.
Darin fordern Europäische Politiker u.a. einen Breitbandzugang für alle Europäer (Alle = 90%) bis 2010. Eine entsprechende Erklärung wurde von den Ministern unterzeichnet.

Leider steht nicht dabei, welche deutschen Minister die Erklärung unterschrieben haben und wie sie das konkret umsetzten möchten...

Die deutsche Position bei den Breitbandzugängen wird als "Mittelfeld" in Europa bezeichnet.

MfG

ThoRo

[1]- http://www.heise.de/newsticker/meldung/74200

BeitragVerfasst: 13.06.2006 17:52
von essig
da wir die 90% verfügbarkeit ja angeblich bereits erreicht haben, heißt dies also in bezug auf den flächigen ausbau stillstand bis mindestens 2010. da baut man lieber dort aus wo breitband bereits verfügbar ist und bietet dort neben adsl auch vdsl, umts, kabeltv, wimax und was auch immer an.

ich denke die 90% verfügbarkeit sind politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich bereits akzeptiert und es wird in zukunft nicht um einen flächendeckenden ausbau gehen sondern eher darum wie man nun den 90% am besten einredet einen breitbandanschluss zu brauchen (iptv, voip). es soll also in erster linie die nutzung gefördert werden und nicht die verfügbarkeit.

die 10% die am ende übrig bleiben sind also vermutlich NICHT die die es sich nicht leisten können oder die es eigentlich nicht brauchen/wollen sondern vielmehr die die zwar wollen aber einfach nur ungünstig wohnen.

BeitragVerfasst: 14.06.2006 12:54
von vauwe
90% Verfuegbarkeit haben wir nicht. Wir sind im Moment noch weit davon entfernt - wir wissen das, die T-Com weiss das.

Auch wenn der politische Wille durchaus begruessenswert ist, ist mir vollkommen schleierhaft, wie das umgesetzt werden soll. Von Seiten der EU-Kommission (die Truppe um Viviane Reding) werden (so steht es seit Jahren auf dem Papier) Strukturfoerdergelder zur Verfuegung gestellt. Ob dem wirklich so ist, wie gross der Fond ist, ob daraus schon Gelder geflossen sind und wer diese Gelder anfordern kann usw. entzieht sich leider meiner Kenntnis.

Wenn der Staat bzw. die EU nicht in die Wirtschaftlichkeit von TK-Unternehmen bzw. dem Markt eingreifen will, ist mir schleierhaft, wie denn die EU die Breitbandpenetration und -verfuegbarkeit ueberhaupt steigern will.

Da wir solche Ankuendigungen schon oefters lesen durften, zwaengt sich der Verdacht eines erneuten Lippenbekenntnisses auf.

Sollten wir eine oeffentliche Stellungnahme zu diesem Thema abgeben? Wenn ja, mit welcher inhaltlichen Aussage?

Kann jemand die Strukturfoerdergelder seitens der EU-Kommission recherchieren? Sollten wir bei Viviane Reding anfragen?

BeitragVerfasst: 15.06.2006 19:11
von Corrado

Beitrag aus dem Wiesentbote

BeitragVerfasst: 17.06.2006 00:09
von manni
Darin heißt es unter anderem:
"Die Verfügbarkeit von DSL ist heute ein wirklicher Standortvorteil."

Ich finde, dass DSL eher die Existenzgrundlage eines jeden mittelständischen Unternehmens ist, um an z.B. Ausschreibungen teilhaben zu können und die Arbeitsplätze zu sichern - unsere Arbeitsplätze!

Re: Beitrag aus dem Wiesentbote

BeitragVerfasst: 17.06.2006 23:17
von vauwe
manni hat geschrieben:Darin heißt es unter anderem:
"Die Verfügbarkeit von DSL ist heute ein wirklicher Standortvorteil."

Ich finde, dass DSL eher die Existenzgrundlage eines jeden mittelständischen Unternehmens ist, um an z.B. Ausschreibungen teilhaben zu können und die Arbeitsplätze zu sichern - unsere Arbeitsplätze!

Eine Sache wird immer wieder (so auch hier) durcheinander gebracht: Unternehmen brauchen nicht zwingend DSL. Wenn es verfuegbar ist, dann wird das (oft) aus Kostengruenden gebucht. Ansonsten ist aber fuer mittelstaendische Unternehmen oftmals kein Problem, eine andere Verbindungstechnik zu finanzieren. So teuer sind andere Verbindungsarten auch nicht mehr. Gerade MPLS scheint derzeit im Kommen zu sein, aber es stehen auch klassische Verbindungen zwischen 2 bis 155 MBit/s zur Verfuegung.

DSL ist selbstverstaendlich (neben Kabel-TV, UMTS und kuenftig vielleicht WiMAX und PLC) fuer Privatanwender und kleine Unternehmen, Selbstaendige und Freiberufler oftmals die einzig sinnvolle Anbindungsmoeglichkeit und damit fuer diese Nutzergruppen ein klarer Standortvorteil. Grosse und mittelstaendische Unternehmen haben Ausweichmoeglichkeiten (sofern sie die kennen oder einen guten Berater haben - und dies ist meist der Fall).

Re: Beitrag aus dem Wiesentbote

BeitragVerfasst: 17.06.2006 23:27
von governet
Und was ist mit den Klein- bzw. Kleinstunternehmen, die sowieso schon am Hungertuch nagen, und teilweise auch schon auf Breitband angewiesen sind?

Gruß Governet

Re: Beitrag aus dem Wiesentbote

BeitragVerfasst: 17.06.2006 23:34
von vauwe
governet,
governet hat geschrieben:Und was ist mit den Klein- bzw. Kleinstunternehmen, die sowieso schon am Hungertuch nagen, und teilweise auch schon auf Breitband angewiesen sind?

Die Antwort auf Deine Frage stand bei mir im letzten Absatz:
vauwe hat geschrieben:DSL ist selbstverstaendlich (neben Kabel-TV, UMTS und kuenftig vielleicht WiMAX und PLC) fuer Privatanwender und kleine Unternehmen, Selbstaendige und Freiberufler oftmals die einzig sinnvolle Anbindungsmoeglichkeit

Was (kleine Unternehmen) natuerlich auch "Klein- und Kleinstunternehmen" mit einschliesst.

Nachtrag 1:
Was dieses Thema angeht, so rede ich das nicht einfach so daher, sondern ich gehoere als freier Programmierer genau zu der Gruppe der Kleinstunternehmen / Selbstaendige (Freiberufler). Ich rede also bei solchen Themen nicht einfach so theoretisiert daher, sondern gehoere zur Gruppe der extrem Betroffenen, da ein Internetzugang (gerade als freier Programmierer) fuer mich zum Arbeitswerkzeug gehoert.

Nachtrag 2:
Genau das ist auch die Gruppe der Unterhmen, die im naechsten Jahr besonders hart durch die GEZ-Pflicht von "internetfaehigen PCs" getroffen werden.

BeitragVerfasst: 17.06.2006 23:36
von governet
Sorry, das kommt wenn man nicht zu Ende liest. :oops: