Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e. V. DSL bzw. Breitband für alle.

Der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Gerd Müller äußerte sich in einer PM des Bundeslandwirtschaftsministeriums zum Breitbandausbau mit den Schlagworten "Breitband für alle", auch mittelfristig strebt man nun Hochgeschwindigkeitsnetze für den dünn besiedelten ländlichen Raum an - hohe Töne.

Weiter meinte er die Anbieter sollen nicht nur im städtischen, sondern auch im ländlichen Raum aktiv werden, sie sollen sich den Wettbewerb stellen - zudem stellt das BMWi 25Mio € für dieses Jahr an Fördermitteln bereit.

Wie ich finde sind diese Äußerungen teilweise sehr kontrastreich, auf der anderen Seite soll es der nicht funktionierende Wettbewerb richten - eine Lösung wird nicht angesprochen, die 25Mio € sind es jedenfalls nicht.

(ich versuche da Morgen mal anzurufen und frage ob sie die Position des BMWi kennen.. -> eine richtige Arbeitstrennung zwischen den 2 Ministerien scheint es ja nicht mehr zu geben..)

Dr. Gerd Müller hat geschrieben:29.01.2010: Um dies auch in ländlichen Gegenden zu ermöglichen, möchte man die Bundesnetzagentur dazu bewegen, den Wettbewerb auf dem Kommunikationsmarkt wieder zu beschränken. Konkret habe Müller vorgeschlagen, die Durchleitungsentgelte für die so genannte „letzte Meile“ zu erhöhen und getätigte Investitionen länger vor Konkurrenz zu schützen

Dr. Gerd Müller hat geschrieben:02.03.10: Die Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten sollten sich dem Wettbewerb stellen und beim Breitbandausbau nicht nur auf städtische Gebiete setzen, sondern gleichzeitig auch die ländlichen Regionen an schnelle Internetverbindungen anschließen

ja was denn nun? nach einer vision sieht das nicht unbedingt aus aber vielleicht ist das auch nicht zu erwarten wenn man sich neben "Sojagetränke sind kein Ersatz für Milch" und "Elektronische Kennzeichnung von Schafen und Ziegen" auch noch um "Breitband für alle" kümmern will...

Heute hat sich Herr Dr. Müller wieder zu Wort gemeldet. In einer bei proplanta.de veröffentlichten Erklärung fordert er die Gemeindevertreter auf, " sich schnellstens an die zuständigen Landwirtschaftsministerien wenden." Außerdem könne man sich bei zukunft-breitband.de informieren.

Weiter heißt es in der Mitteilung:

BMELV hat geschrieben:"Damit die Breitbandversorgung schnell gewährleistet werden kann, ist ein Technologie-Mix unbedingt notwendig", sagte Müller. Weder Festnetz, noch Mobilfunk, Breitband-TV-Kabel oder Satellit sei für sich alleine genommen die Lösung. "Abhängig von den jeweiligen Gegebenheiten vor Ort und den Bedürfnissen der Verbraucher sind eine oder mehrere der Technologien in Kombination der adäquate Weg", so Müller.

Erst will er die "letzte Meile" teurer machen. Jetzt sollen offenbar die Leute mit der jeweils billigsten Lösung abgespeist werden.

Gruß

Dr. Gerd Müller, Parlamentarischer Staatssekretär hat geschrieben:Da die Länder für die Umsetzung der Breitbandförderung zuständig sind, sollten Gemeindevertreter sich schnellstens an die zuständigen Landwirtschaftsministerien wenden

wirklich ein grandioser vorschlag.

Dr. Gerd Müller, Parlamentarischer Staatssekretär hat geschrieben:Damit die Breitbandversorgung schnell gewährleistet werden kann, ist ein Technologie-Mix unbedingt notwendig ... Abhängig von den jeweiligen Gegebenheiten vor Ort und den Bedürfnissen der Verbraucher sind eine oder mehrere der Technologien in Kombination der adäquate Weg

was ist denn mit "Abhängig von den ... Bedürfnissen der Verbraucher" gemeint? das lässt wirklich tief blicken...

vielleicht sollte er sich einfach nur raus halten?

Heute berichtet die Augsburger Allgemeine über den "Kemptener Gerd Müller (CSU), Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz". Der ärgert sich, dass die weißen Flecken nur langsam weniger werden. Denn: "Jeder Anbieter von Urlaub auf dem Bauernhof braucht heute einen Internetauftritt." Deshalb hätte die Bundesregierung dem flächendeckenden Breitbandausbau hohe Priorität eingeräumt. Müller: "Wir sind angehalten, eine gleichwertige Versorgung überall in der Republik sicherzustellen. Das Internet hat für die Infrastruktur die gleich hohe Bedeutung wie die Versorgung mit Strom oder Wasser." Nur setzt sich das seiner Meinung nach noch nicht bei allen "Entscheidungsträgern" durch: "Der entscheidende Klick muss in unseren Köpfen erfolgen. Wir müssen die Chancen dieser Technologie begreifen." Müller auf dem richtigen Weg? Leider nein, wie der Leser ein paar Zeilen später feststellen muss: "Letztlich hängt der Fortschritt davon ab, wie sich die Industrie verhält. Sie muss wirtschaftlich arbeiten. Man kann die Anbieter anders als bei der Telefonie nicht zur flächendeckenden Grundversorgung zwingen.", heißt es im Artikel. Deshalb will Müller eine "veränderte Regulierung", also "stärkere Investitionsanreize für Anbieter auf dem Land." Wo sind in diesem Land die Visionen?

Der Artikel nimmt übrigens Konrad Zuse, der aus der Region stammte, als Aufhänger und schließt mit der Bemerkung: "Erfinder Konrad Zuse übrigens zog damals weg. Er ging nach Amerika."

Gruß

bru62 hat geschrieben: "Erfinder Konrad Zuse übrigens zog damals weg. Er ging nach Amerika."

Das war jetzt kein Tip für die Betroffenen,oder

Müller scheint ein Freund der Medien zu sein. Und einer der Beliebigkeit. Immer häufiger meldet er sich zu Wort, ohne wirklich etwas zu sagen zu haben. Ein Beispiel dafür ist ein Beitrag in der Zeit von gestern. "Ich rechne damit, dass nach der Versteigerung umgehend mit dem Ausbau begonnen wird, da wohl jeder Wettbewerber der erste am Markt sein will." Gewiss doch, Herr Müller.

EDIT
Hier gibt es die ganze Pressemitteilung Müllers. "Durch die Vergaberegeln ist bundesweit sichergestellt, dass zunächst in Gemeinden mit bis zu 5000 Einwohnern ohne Breitbandanschluss ein breitbandiger Internetzugang geschaffen wird.", heißt es darin u.a.

Gruß

bru62 hat geschrieben:Müller scheint ein Freund der Medien zu sein. Und einer der Beliebigkeit. Immer häufiger meldet er sich zu Wort, ohne wirklich etwas zu sagen zu haben. Ein Beispiel dafür ist ein Beitrag in der Zeit von gestern. "Ich rechne damit, dass nach der Versteigerung umgehend mit dem Ausbau begonnen wird, da wohl jeder Wettbewerber der erste am Markt sein will." Gewiss doch, Herr Müller.

EDIT
Hier gibt es die ganze Pressemitteilung Müllers. "Durch die Vergaberegeln ist bundesweit sichergestellt, dass zunächst in Gemeinden mit bis zu 5000 Einwohnern ohne Breitbandanschluss ein breitbandiger Internetzugang geschaffen wird.", heißt es darin u.a.

Gruß

Hey, der Mann ist Politiker. Was erwartest Du?
Will man Promi sein, muß man immer mal irgendwo auftauchen, damit man nicht vergessen wird.
"Ich bin ein Star, holt mich hier raus"

Und ein bischen Zweck-Optimismus macht doch auch mehr Lust auf's mitmachen
Alternativ könnte man ja Anrechtsscheine für Depression ausgeben