Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e. V. DSL bzw. Breitband für alle.

Frau Merkel hat augenscheinlich auf der CEBIT verkündet wie die neue Breitband-Strategie
ihres erachtens aussieht:

Zitat auf Heise.de/newsticker

"Alles ist möglich, aber nicht überall", sagte Merkel bezogen auf die Breitband-Versorgung in Deutschland, bei der es noch viel zu tun gebe. Dabei stellte sie noch einmal die in der Breitband-Strategie der Bundesregierung für 2014 fixierten Ziele – 50 Mbit/s für 75 Prozent der Haushalte – heraus. Die Bundesregierung werde bis zum Sommer eine "digitale Strategie" vorlegen. Diese solle die Vernetzung der digitalen Möglichkeiten mit der klassischen Industrie beinhalten.

aber nicht überall...?
ist da nun die Katze aus dem Sack oder wird's nur falsch interpretiert?

Fazit: Es geht weiter wie bisher, wenn alle Großstädte erschlossen sind, sind die 75% erreicht. Fertig.

Diese Lippenbekentnisse der Politik nerven mich eigentlich nur noch. Visionäre Amts- und Mandatsträger gehören in DE leider schon lange der Vergangenheit an.

Odde23 hat geschrieben:Visionäre Amts- und Mandatsträger gehören in DE leider schon lange der Vergangenheit an

Vielleicht sollten wir ein Spendenkonto einrichten. Politik ist ja scheinbar inzwischen durchaus käuflich geworden. Bis jetzt konnte man ja noch von interessengeleiteter Politik ausgehen. Nach allem, was in den letzten Monaten so ruchbar wurde, spricht man wohl besser von gekaufter Politik.


Gruß

bru62 hat geschrieben:Nach allem, was in den letzten Monaten so ruchbar wurde, spricht man wohl besser von gekaufter Politik.

Man passt sich immer mehr einem Land der dritten Welt an. Initiativen sind in solchen Zeiten geforderter denn je, wir sollten uns in den kommenden Tagen neue Ziele setzen, Arbeit auf Regionaler- und Bundesebene ist gefordert, diese Ziele können wir nur mit vielen aktiven Mitstreitern erreichen..

doppelhertz1 hat geschrieben:ist da nun die Katze aus dem Sack oder wird's nur falsch interpretiert?

würde man einen flächendeckenden breitbandausbau anstreben dann hätte man anstatt "50 mbit bis 2014 für 75% der haushalte" besser "50 mbit bis 2016 für 100% der haushalte" als ziel ausgegeben, hat man aber nicht. ganz offen und bewusst diskriminiert man 25% der bevölkerung indem man sie überhaupt nicht in die zielstellung einfließen lässt. nicht alle aber ein teil der 25% sind längst aufgegeben und das haben bmwi und telekom zu unserer BBK bestätigt. höchste zeit endlich auf zu wachen und aktiv zu werden.

doppelhertz1 hat geschrieben:Die Bundesregierung werde bis zum Sommer eine "digitale Strategie" vorlegen.

2009: breitbandstrategie
2010: digitale strategie
2011: breitbandstrategie 2.0
2012: taka-tuka-land strategie
2013: strategie den tierischen ernst
2014: ziel nicht erreicht strategie

bru62 hat geschrieben:Vielleicht sollten wir ein Spendenkonto einrichten. Politik ist ja scheinbar inzwischen durchaus käuflich geworden.

und auch der lobbyismus nimmt unglaublich dreiste formen an da nicht mehr versteckt sondern völlig offen praktiziert. siehe http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt/27 ... 79,00.html

das alles ist beunruhigend, gefährlich und ekelerregend

Merkel hat geschrieben:
"Alles ist möglich, aber nicht überall", sagte Merkel bezogen auf die Breitband-Versorgung in Deutschland,

Bei einem "normalen" Telefonanschluß ist es überall möglich.
Überall, in jedem Haus in DE liegt 'ne Cu-Tal für einen Telefonanschluß bzw. wird verlegt wenn sie fehlt.
D.h. damit ist praktisch bewiesen, das es überall möglich ist Kabel zu verlegen.
(klar, insgesamt über ein Zeitraum von mittlerweile 80 Jahren )

Es ist deshalb auch möglich, in einem bestimmten Zeitraum, zumindest die Zugangsleitungen vom HVt --> KVz durch GF überall dort zu ersetzen, wo die Cu-Leitung eine bestimmte Länge überschreitet.
(z.B. ab ca. 3 km Cu, um mind. 2-6 Mbit/s zu gewährleisten)
Die gesamte Ortsverkabelung ab jeweiligem KVz kann ja im ersten Ansatz erhalten bleiben.

Also :
"Alles ist möglich, überall, wenn ich das will!!!"

Auf der Cebit gab es nun eine weitere Diskussion mit einigen wichtigen Vertretern aus Politik und Wirtschaft, die Computerwoche berichtete darüber.

Bernd Pfaffenbach (Staatssekretär BMWi)

• International stehen wir gut da
• 97% sind mit 1Mbit/s gut versorgt
• keine weiteren Gelder vom Staat, Industrie soll selbst zahlen
• 75% der Haushalte mit 50Mbit/s zu versorgen stellt kein Problem darf

August-Wilhelm Scheer (Bitkom-Präsident)

• die Bundesregierung hat endlich Ziele
• wenn die Regulatorien angepasst werden sollten, ist die Wirtschaft bereit 60Mrd. zu investieren
• in der Breite müsse man aber mit mehreren Technologien arbeiten

Gerd Müller (Staatsekretär im Landwirtschaftsministerium)

• wir brauchen eine wachstumsorientierte Regulierung, 1,4Mio Haushalte sind noch nicht ausreichend an das Breitbandnetz angebunden

Mathias Kurth (Präsident der Bundesnetzagentur)

• demnächst Entscheidung über Leerrohrregulierung
• der fehlende Leerrohrausbau schlägt in den Städten mit 70% der Kosten beim Breitbandausbau zu Buche
• das Land BW möchte in künftige Straßenbauprojekte Leerrohre integieren

spokesman hat geschrieben:Auf der Cebit gab es nun eine weitere Diskussion mit einigen wichtigen Vertretern aus Politik und Wirtschaft, die Computerwoche berichtete darüber.

Bernd Pfaffenbach (Staatssekretär BMWi)

• International stehen wir gut da
• 97% sind mit 1Mbit/s gut versorgt
• keine weiteren Gelder vom Staat, Industrie soll selbst zahlen
• 75% der Haushalte mit 50Mbit/s zu versorgen stellt kein Problem darf

Gerd Müller (Staatsekretär im Landwirtschaftsministerium)

• wir brauchen eine wachstumsorientierte Regulierung, 1,4Mio Haushalte sind noch nicht ausreichend an das Breitbandnetz angebunden

Komisch diese Mathematik: Wenn 3 % unterversorgt sind und diese in Zahlen 1,4 Millionen Haushalte ausmachen, müssten wir in Deutschland über 44 Millionen gut versorgte Haushalte haben. Wenn man bedenkt, dass noch viele einen doppelten Haushalt führen, müssten demnach pro Haushalt in Deutschland deutlich weniger als 2 Personen leben. [url][/url]

wirelesslahm hat geschrieben:Komisch diese Mathematik: Wenn 3 % unterversorgt sind und diese in Zahlen 1,4 Millionen Haushalte ausmachen, müssten wir in Deutschland über 44 Millionen gut versorgte Haushalte haben.

wir haben 40.076.000 haushalte in deutschland und davon 1.400.000 macht 3,5 %. die propagierten 3,0 % wären dann 1.202.280 betroffene haushalte aber egal denn beide zahlen sind völlig unsinnig. würde man eine vernünftige breitbanddefinition (mindestens 2 mbit, nur echte flatrates) anwenden dann würde sich das spürbar schlechte bild auch in zahlen darlegen lassen aber genau das will man ja nicht. ich erwarte von einem ministerium, welches mit einer problemlösung vertraut wurde als aller erstes ehrlichkeit und realistische einschätzungen aber bereits hier macht man alles falsch. seit jahren feiert man "einen erfolg nach dem anderen" so dass man sich manchmal fragen muss ob man sich das alles nur einbildet. der extra etablierte breitbandatlas ist in seiner datenerfassung und -darstellung derartig ungenügend, dass man absicht unterstellen muss.

wirelesslahm hat geschrieben:Wenn man bedenkt, dass noch viele einen doppelten Haushalt führen, müssten demnach pro Haushalt in Deutschland deutlich weniger als 2 Personen leben.

Das ist der demographische Faktor, der hier schon zugeschlagen hat (aus der Zukunft heraus)

Gruß
Funny