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heise: Kernkraftwerke sind leichter zu finanzieren als Glasf

BeitragVerfasst: 11.12.2009 14:36
von Högi
Kernkraftwerke sind leichter zu finanzieren als Glasfasernetze

Hier der ganze Artikel: http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 83583.html

Laut dem Artikel liegt der Hauptgrund für die geringe Bereitschaft zu investieren nicht an der Regulierung sondern daran woher die Geldmittel Kommen:

... Als Beispiel nannte Kühling die diskutierte Verlängerung der Regulierungsperioden von drei auf fünf Jahre, um investitionswilligen Unternehmen mehr Planungssicherheit vor regulativen Eingriffen der Bundesnetzagentur zu geben. Dies sei aus seiner Sicht "ein Witz – das kann doch nicht der Grund sein, um investieren zu können".


Tatsächlich liegt der Grund wohl eher in der Frage, woher die Mittel von geschätzten 50 Milliarden bis 60 Milliarden Euro für eine flächendeckende Glasfaser-Infrastruktur kommen sollen.


Interesannt ist auch diese Aussage:

Die Banken hätten bei der Finanzierung von Kernkraftwerken wegen der langen Bauzeiten und Genehmigungsverfahren doch auch mit Zeiträumen von zehn, vielleicht sogar 20 Jahren zu kalkulieren, bevor die ersten Gewinne fließen, wunderte sich daraufhin der Bereichsleiter Strategie und Innovation bei Vodafone, Josef Schäfer. "Warum funktioniert das bei einem Atomkraftwerk, aber bei einem Glasfasernetz nicht?"


Und der lezte Satz ist das was wir schon seit Jahren fordern:

"Man wird nicht umhin kommen, dass der Staat bei diesem Riesenthema eine aktive Rolle übernimmt".


Gruß Högi

Re: heise: Kernkraftwerke sind leichter zu finanzieren als Glasf

BeitragVerfasst: 12.12.2009 01:51
von spokesman
Diese Meldung ist wohl als eine der wichtigsten in den letzten Tagen einzustuffen.

Hier wird deutlich darauf aufmerksam gemacht wie die Finanzierung einer Infrastruktur bei Unternehmen gebremst wird,

heiße hat geschrieben:Die privatwirtschaftliche Finanzierung sei "eigentlich überhaupt kein Problem", meinte TK-Markt-Spezialist Thomas Langer von der WestLB zwar, offenbarte dann aber die Vorbehalte hinter dem "eigentlich". Die großen Player der Branche, allen voran die Telekom, hätten eine belastbare Bilanz; bei ihnen wäre die Kreditvergabe aus der Sicht der Banker "ein rechenbares Geschäft". Doch würden die für milliardenschwere Großprojekte im Glasfaserausbau Geld auf dem Kapitalmarkt aufnehmen, würde das den Börsenwert belasten. Eine eigens gegründete bilanzfähige Projektgesellschaft zur Finanzierung solcher Infrastrukturvorhaben hingegen hat aus der Sicht der Banker zur Kreditabsicherung weder Cash Flows noch Erträge vorzuweisen; sie müsste erst mit dem haftenden Eigenkapital ausgestattet werden und könnte dann schrittweise mit steigendem Kreditrahmen das Geschäft aufbauen.


Im ersten Teil wird klar warum die "Großen" eigentlich könnten aber nicht wollen, natürlich gibt es weitere Gründe des nicht Wollens, zum Beispiel hat man bei den gesamt Breitbandausbauaktivitäten der Konkurrenten quasi nichts vom Monopol verloren, warum dann handeln.
Demnach zeigt der Graph an der Börse sein wahres Gesicht, man handelt einzig und allein nach dessem Ausschlag, welche Bürger versorgt werden und welche nicht spielt hier keine rolle. Ähnliches sieht man auch bei der Pharmaindustrie und Mio. sterbender Menschen in Afrika, welche durch Patente (Monopole) den sicheren Tot finden -> toller Wettbewerb..

Im 2ten wird eine Lösung vorgeschlagen, welche zum Beispiel eine Projektgesellschaft sein könnte. Nun wird gefragt wer genug Sicherheiten bzw. Startkapital hat um ein Projekt in der angesprochenen größe zu starten. Die Lösung kann nur der Staat sein, er kann Automobilkonzerne, Banken und Atomkraftwerke retten warum auch nicht die Glasfaserversogrung in Deutschland?

Leider wird in diesem Bericht nicht weiter angegeben wie rasant sich der Abstand zu Japan, Korea usw. beim Glasfaserausbau vergrößert, gigantisch sollte das passende Adjektiv sein.

Näheres wie Vorträge usw. gibt es hier, lesen lohnt sich..: http://tinyurl.com/y9olshu