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Kartellamt leitet Verfahren gegen Telekom ein

BeitragVerfasst: 03.12.2009 07:50
von bru62
Das Kartellamt hat ein Verfahren wegen Missbrauchs der marktbeherrschenden Stellung gegen die Telekom eingeleitet. Das berichtet heute die Tagesschau unter Berufung auf die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Der Konzern soll sich bei der Vermietung des DSL-Netzes unerlaubte Vorteile gegenüber anderen Unternehmen, wie Telefonica und Vodafone verschafft haben, etwa, indem man Vorleistungsprodukte unter Preis angeboten hat. Die Telekom hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Der Wettbewerb werde nicht behindert.

Gruß

Re: Kartellamt leitet Verfahren gegen Telekom ein

BeitragVerfasst: 03.12.2009 12:57
von essig
nicht das erste und auch nicht das letzte mal dass das bundeskartellamt bezüglich der telekom eingreifen muss. das man eine marktbeherrschende stellung ausnutzt liegt in der natur der sache und es ist ja nicht so als hätte man das bei der privatisierung nicht gewusst. bereits damals hätte man erst gar keine marktbeherrschende stellung zulassen dürfen indem man das netz in öffentlicher hand behalten hätte und nur den diensteanbieter privatisiert hätte. oder man hätte das unternehmen in einige kleinere aufgegliedert (so wie 1984 in den usa). egal wie jede variante wäre besser gewesen als die für die man sich 1995 bewusst entschieden hatte.

der europäischer gerichtshof hat im übrigen erwartungsgemäß das "lex telekom" gekippt. war ja jedem seit 2004 klar aber das ziel einige jahre ruhe vor der regulierung zu haben hat man ja erreicht. das war ein paradebeispiel wie eng und vertraut die telekom und der bund zusammen arbeiten, in diesem fall sogar gegen bnetza und eu.

siehe http://www.tagesschau.de/wirtschaft/lextelekom100.html

Re: Kartellamt leitet Verfahren gegen Telekom ein

BeitragVerfasst: 11.12.2009 18:22
von PoetCic
Mal ehrlich, die Telekom macht das doch sehr geschickt, oder nicht? Diese Geschicklichkeit geht natürlich nur in einem unübersichtlichen Markt, aber den unübersichtlich zu halten, gerade darin erscheint sie mir auch geschickt.

Erst VDSL als separaten Markt anzusehen, dann das aufzugeben (sprich ohne triple play anbieten) und Resale anzubieten, als absehbar ist, dass die EU die Sonderstellung kippen wird - das ist doch zum Beispiel sehr geschickt. Da kommt das "geht nicht" aus Brüssel just so spät, dass es nichts mehr ändert, und die Resale-Verträge können verhandelt werden, bevor der Druck einsetzt.

Die machen das richtig gut, ich glaube, selbst Microsoft war da weniger einfallsreich. (OK, die sind auch nicht reguliert, die brauchen weniger Einfälle.)