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Telekom will mit Kommunen kooperieren

BeitragVerfasst: 22.09.2009 13:58
von Haupti76
Man kanns kaum glauben, aber die Telekom will mit den Kommunen wieder zusammenarbeiten.
Mich wundert es nur woher plötzlich dieser Sinneswandel kommt. Vielleicht macht sich Angst breit, weil es ja nun drei Parteien
in den Kopf spukt, Breitband in den UD aufzunehmen?

http://www.portel.de/nc/nachricht/artik ... rstaerken/

Re: Telekom will mit Kommunen kooperieren

BeitragVerfasst: 22.09.2009 16:41
von Skorpy1
Hmm, ist ja komisch. In unserem Amtsgebiet wurden gerade Ausschreibungen für 4 Gemeinden durchgeführt. Das Unternehmen das sich absolut nicht daran beteiligt hat war die Deutsche Telekom. Und jetzt lese ich sowas...
Naja, es geht aber auch ohne die Telekom!!!

Re: Telekom will mit Kommunen kooperieren

BeitragVerfasst: 22.09.2009 19:28
von essig
Haupti76 hat geschrieben:Mich wundert es nur woher plötzlich dieser Sinneswandel kommt.

welcher sinneswandel? man hat ja nicht vor die investitionen im ländlichen raum zu verdoppeln oder zu verzehnfachen sondern man will mit sogenannten kooperationsverträgen die schlechte und nahezu alternativlose situation in den gemeinden ausnutzen.

der steuerzahler investiert in ein privates netz damit die anleger risikofreie gewinne realisieren können.

die ganze diskussion um investitionsstopp und ob nun 100 oder 200 millionen für den ländlichen raum haben ausschließlich politische und mediale relevanz. wirtschaftlich spielen diese beträge keinerlei rolle da sie sich gemessen am umsatz im promille bereich bewegen.

Re: Telekom will mit Kommunen kooperieren

BeitragVerfasst: 23.09.2009 08:09
von Odde23
essig hat geschrieben:
Haupti76 hat geschrieben:Mich wundert es nur woher plötzlich dieser Sinneswandel kommt.

...der steuerzahler investiert in ein privates netz damit die anleger risikofreie gewinne realisieren können. die ganze diskussion um investitionsstopp und ob nun 100 oder 200 millionen für den ländlichen raum haben ausschließlich politische und mediale relevanz. wirtschaftlich spielen diese beträge keinerlei rolle da sie sich gemessen am umsatz im promille bereich bewegen.

Ganz genau so ist es.

Re: Telekom will mit Kommunen kooperieren

BeitragVerfasst: 23.09.2009 17:19
von bru62
In Bayern hat die Ankündigung der Telekom für Entzücken gesorgt. "Darauf haben Bayerns Gemeinden, Märkte und Städte
seit langem gewartet. Die Telekom ist nach wie vor der Wunschpartner vieler Gemeinden, um schnelle Internetanschlüsse für ihre Bürgerinnen und Bürger, aber auch für ihre Gewerbetreibenden zu bekommen.", schreibt Gemeindetagspräsident Dr. Uwe Brandl in einer Pressemitteilung.

Der VATM, Breko u.a. haben sich noch nicht geäußert. Auf deren Wortmeldungen darf man gespannt sein.

Gruß

Re: Telekom will mit Kommunen kooperieren

BeitragVerfasst: 23.09.2009 19:43
von Simsi
Ist schon komisch, diese Meldung, so kurz vor der Wahl. Ein Schelm, wer Schlechtes dabei denkt.

Re: Telekom will mit Kommunen kooperieren

BeitragVerfasst: 24.09.2009 13:38
von Haupti76
Mit Sinneswandel meinte ich, daß sich die Telekom kürzlich noch den Ausschreibungen ferngehalten hat und nun plötzlich wieder
zusammen mit den Kommunen arbeiten will. Das ist doch in der Tat etwas seltsam.
Weiter stellt sich die Frage, welche Kommune kann sich die 10% der Selbstbeteiligung leisen. Dank der Wirtschaftskrise brechen die Einnahmen
doch völlig ein. Selbst ein Bürgermeister der erkennt, wie wichtig eine Breitbandanbindung ist, wird sich fragen müssen, wie er die 10% stemmt.
Und wenn er das nachhaltig machen will, wirds sicher nicht billiger.

Re: Telekom will mit Kommunen kooperieren

BeitragVerfasst: 25.09.2009 11:48
von Nenunikat
Haupti76 hat geschrieben:Mit Sinneswandel meinte ich, daß sich die Telekom kürzlich noch den Ausschreibungen ferngehalten hat und nun plötzlich wieder
zusammen mit den Kommunen arbeiten will. Das ist doch in der Tat etwas seltsam.
Weiter stellt sich die Frage, welche Kommune kann sich die 10% der Selbstbeteiligung leisen. Dank der Wirtschaftskrise brechen die Einnahmen
doch völlig ein. Selbst ein Bürgermeister der erkennt, wie wichtig eine Breitbandanbindung ist, wird sich fragen müssen, wie er die 10% stemmt.
Und wenn er das nachhaltig machen will, wirds sicher nicht billiger.

Falls ich nicht falsch informiert bin, gilt der Satz von 10% kommunaler Selbstbeteiligung nur für die Beratungsleistungen und Planungsarbeiten.
Für die eigentliche Maßnahme - zumindest in Sachsen - soll immernoch 40% kommunaler Selbstbeteiligung gelten ...
Wenn ich falsch informiert bin, dann berichtigt mich bitte ...

Re: Telekom will mit Kommunen kooperieren

BeitragVerfasst: 25.09.2009 17:07
von Alb-Maulwurf
In anderen Bundesländern gibt es die 10% gar nicht - da sind es grunsätzlich 40 oder 50% Selbstbeteiligung.

Re: Telekom will mit Kommunen kooperieren

BeitragVerfasst: 27.09.2009 01:19
von b-lauer
die selbstbeteiligung hängt doch von der wirtschaftlichen deckungslücke ab!!! nicht vom bundesland! oder hab ich irgendwas nicht mitbekommen? wenns nur 10% wären, wäre der ausbau in meinem gebiet nämlich sehr sehr viel günstiger für unsere stadt, als wenn man die wirtschaftlichkeitslücke nehmen würde. wäre ja auch nicht von der dtag zu erwarten.

Re: Telekom will mit Kommunen kooperieren

BeitragVerfasst: 27.09.2009 08:48
von Skorpy1
Hier mal für alle eine Übersicht der Möglichkeiten für die Breitbandförderung...
http://www.zukunft-breitband.de/Dateien ... b=true.pdf

Re: Telekom will mit Kommunen kooperieren

BeitragVerfasst: 27.09.2009 08:57
von bru62
b-lauer hat geschrieben:die selbstbeteiligung hängt doch von der wirtschaftlichen deckungslücke ab!!! nicht vom bundesland!

Das ist richtig. Die Förderung ist bundeseinheitlich geregelt. Im Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" heißt es im Teil B Punkt 5 (Art, Umfang und Höhe der Förderung):

5.1 Die Förderung erfolgt als Projektförderung im Wege der Anteilsfinanzierung und besteht aus einem nicht rückzahlbaren Zuschuss zu den zuwendungsfähigen Ausgaben.
5.2 Die Höhe der Förderung beträgt bis zu 90 % der zuwendungsfähigen Ausgaben.
5.3 Der staatliche Zuschuss im Rahmen der Maßnahme ist auf 200 000 Euro pro Einzelvorhaben beschränkt.


In der Aufzählung der zuwendungsfähigen Ausgaben wird vermerkt: "Förderfähig ist auch in diesem Fall der Teilbetrag, der zur Erreichung der Wirtschaftlichkeitsschwelle erforderlich ist."

Nenunikat hat geschrieben:Für die eigentliche Maßnahme - zumindest in Sachsen - soll immernoch 40% kommunaler Selbstbeteiligung gelten ... Wenn ich falsch informiert bin, dann berichtigt mich bitte ...

Auch in Sachsen beträgt die Förderung 90 Prozent und zwar für (Quelle: "Verfahrensvorschriften im Rahmen der GAK (nur Kommunen)", Punkt 3):

3.1 Erstellung von Bedarfs- und Verfügbarkeitsanalysen sowie Durchführung von Informationsveranstaltungen
3.2 Schließung der Wirtschaftlichkeitslücke von leitungsgebundenen oder funkbasierten Breitbandversorgungsnetzen in nicht erschlossenen oder unterversorgten Orten ohne beschlossene Ausbauplanung, einschließlich Planungs- und Vergabeleistungen soweit diese nicht bereits unter 3.1 gefördert wurden.
3.3 Verlegung von Leerrohren, welche für Breitbandinfrastruktur genutzt werden können, einschließlich Planungsleistungen soweit diese nicht bereits unter 3.1 gefördert wurden


Im Punkt 4 ist Art, Höhe und Umfang der Förderung wie folgt beschrieben:

Die Förderung
- erfolgt als Projektförderung im Wege der Anteilsfinanzierung,
- besteht aus einem nicht rückzahlbaren Zuschuss zu den zuwendungsfähigen Ausgaben,
- beträgt 90 % der zuwendungsfähigen Ausgaben (die Mehrwertsteuer ist zuwendungsfähig),
- Es gelten die Zuschussobergrenzen gemäß RL ILE 2007, Zu A.1.4. von höchstens 200.000 € (einschließlich des kommunalen Eigenanteiles) je Ort oder Ortsteil, jeweils für Maßnahmen nach Ziffer 3 und höchstens 5000 € je Haushalt, Unternehmen oder öffentlicher Einrichtung.
- Zuwendungen werden nicht gewährt unter 5000 € für Maßnahmen nach Ziffer 3.2 und 3.3 und unter 500 € für Maßnahmen nach Ziffer 3.1


In der zitierten Verfahrensvorschrift ist auch eine erläuternde Skizze zur Veranschaulichung enthalten.

Gruß