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Fortschritt und Stillstand beim Ausbau des Breitband-Netzes

BeitragVerfasst: 14.08.2009 17:41
von bru62
Unter diesem Titel hat die Linksfraktion im Deutschen Bundestag eine umfassende kleine Anfrage (DRS 16/13883) eingebracht. Auf die Antworten darf man sicher gespannt sein.

Gruß

Re: Fortschritt und Stillstand beim Ausbau des Breitband-Netzes

BeitragVerfasst: 16.08.2009 10:09
von Hohndorfer
Auf eine Antwort zu Frage 6 bin ich mal gespannt.
Was aber viel wichtiger wäre zu erfahren ist, wie der Technologische Fortschritt in den Ballungszentren sich auf den Rückschritt der ländlichen Regionen auswirkt.
d.h. Wenn den ländlichen Regionen z.B. 1000kbit/s zur Verfügung gestellt werden und diese als gesetzliche Grundlage dienen, ist damit dann alles erfüllt und wir warten dann weitere 20 Jahre bis wir wieder eine minimalistische "Erhöhung" bekommen und inzwischen die Großstädte mit 1Gbit/s angebunden sind und aus 100 Anbietern wählen können?
Meiner Meinung wird zuviel wieder auf Zahlen und Werte herumgeritten ohne dabei ein wirkliches Ziel und vorallem eine Zukunftsaussicht vor Augen zu haben.
Besser wäre es die gestellten Fragen in Taten umzuwandeln, damit überhaupt noch eine Jahreszahl davon eingehalten werden kann!
Klar ist es schön zu wissen wiviel getan wurde und wird, nur sind das alles Zahlenspielerein, welche uns im Endeffekt nicht Vorwärts bringen, Statistiken hat dieses Land eh viel zu viel worauf es auch immer wieder Erklärungen und Ausreden gibt.

Re: Fortschritt und Stillstand beim Ausbau des Breitband-Netzes

BeitragVerfasst: 16.08.2009 11:22
von motte
Ich lese immer nur "Glasfaserausbau". Im Osten gibt es soviel Glasfaser und das einzigste was dort geht ist ISDN. Warum wird dies nie hinterfragt? Weil alle wissen, dass die Telekom das sowieso ignoriert? Das Glasfasernetz im Osten kann man mit einer sehr gut ausgebauten 6-spurigen Autobahn vergleichen, auf der absolutes Überholverbot und Schrittgeschwindigkeit gilt.
Die HYTAS FTTD/H Anschlüsse wird einfach außer Acht gelassen. Dabei wären gerade diese Anschlüsse für sehr hohe Bandbreiten geeignet. Aber die DTAG hält an ihrer veralteten DSL-Technik fest. Andere Länder sind dort schon viel weiter.

Z.B.: FTTD-Anschlüsse:
Diese Telefonanschlüsse sind auf Basis von HDSL 2MBit/s realisiert worden. Wofür? Für ISDN?
Man kann ohne weiteres einen 2MBit/s Zugang bekommen, nur ist das leider nicht für Privatkunden zu bekommen und kostet über 200 Euro pro Monat.
Dabei müsste die Telekom nicht einmal etwas Investieren. Und das alles mit Technik von Anfang der 90er Jahren.
Dafür wurde ja damals die Glasfasernetze gebaut - für Breitband und nicht für ISDN.

Soviel zum Thema High-Tech Standort Deutschland.

Re: Fortschritt und Stillstand beim Ausbau des Breitband-Netzes

BeitragVerfasst: 16.08.2009 14:16
von essig
motte hat geschrieben:Warum wird dies nie hinterfragt?

unter viewtopic.php?f=47&t=7273 hättest du die gelegenheit gehabt ;)

hast du den eindruck anderen technischen ursachen (reichweite, muxxer, fehlende ports usw.) werden intensiver hinterfragt? am ende geht es eh meist nur darum ob es sich lohnt oder nicht und weniger um die technische ursache. wäre mal interessant zu wissen wie viele auf grund von HYTAS FTTD/H kein breitband bekommen können. hast du da in etwa eine vorstellung? du kannst auch gern mal im namen von geteilt.de bei telekom, bnetza, regierung anfragen. wäre durchaus interessant.

Re: Fortschritt und Stillstand beim Ausbau des Breitband-Netzes

BeitragVerfasst: 16.08.2009 15:04
von dachscher
Hohndorfer hat geschrieben:Klar ist es schön zu wissen wiviel getan wurde und wird, nur sind das alles Zahlenspielerein, welche uns im Endeffekt nicht Vorwärts bringen, Statistiken hat dieses Land eh viel zu viel worauf es auch immer wieder Erklärungen und Ausreden gibt.

Auch wenn die Zahlen an sich vielleicht interessant sind, denke ich mal, geht es in der Anfrage auch darum, darzustellen, was in der Zeit der großen Koalition in der Richtung passiert bzw. eben halt nicht passiert ist.

Re: Fortschritt und Stillstand beim Ausbau des Breitband-Netzes

BeitragVerfasst: 16.08.2009 19:27
von motte
essig hat geschrieben:
motte hat geschrieben:Warum wird dies nie hinterfragt?

unter viewtopic.php?f=47&t=7273 hättest du die gelegenheit gehabt ;)

hast du den eindruck anderen technischen ursachen (reichweite, muxxer, fehlende ports usw.) werden intensiver hinterfragt? am ende geht es eh meist nur darum ob es sich lohnt oder nicht und weniger um die technische ursache. wäre mal interessant zu wissen wie viele auf grund von HYTAS FTTD/H kein breitband bekommen können. hast du da in etwa eine vorstellung? du kannst auch gern mal im namen von geteilt.de bei telekom, bnetza, regierung anfragen. wäre durchaus interessant.


Bei der bentza habe ich mal nachgefragt. Als Antort bekam ich, das DSL Kupfer erfordert! Tolle Antwort.
Sollen wirklich Steuergelder verwendet werden, um Glasfaser durch Kupfer zu erstezen? Und in einigen Jahren ein weiteres mal Kupfer durch Glasfaser? Da hat die Regierung Recht, wenn sie behauptet mehrere hunderttausend Arbeitsplätze zu schaffen.

Zu mindest im Osten ist die Verbreitung von FTTD/H besonders hoch. Wenn man rumfährt und weiss worauf man achten muss, sieht man das sogar (Kfz92 bzw. Unterflurbehälter). Allein bei mir sind alle Ortschaften um mich herum mit diesem System ausgestattet und nirgends geht Breitband. Und das wird sich bestimmt nicht nur auf meine Gegend beschränken.

Re: Fortschritt und Stillstand beim Ausbau des Breitband-Netzes

BeitragVerfasst: 16.08.2009 21:33
von Hohndorfer
motte hat geschrieben:Ich lese immer nur "Glasfaserausbau". Im Osten gibt es soviel Glasfaser und das einzigste was dort geht ist ISDN. Warum wird dies nie hinterfragt? Weil alle wissen, dass die Telekom das sowieso ignoriert? Das Glasfasernetz im Osten kann man mit einer sehr gut ausgebauten 6-spurigen Autobahn vergleichen, auf der absolutes Überholverbot und Schrittgeschwindigkeit gilt.
Die HYTAS FTTD/H Anschlüsse wird einfach außer Acht gelassen. Dabei wären gerade diese Anschlüsse für sehr hohe Bandbreiten geeignet. Aber die DTAG hält an ihrer veralteten DSL-Technik fest. Andere Länder sind dort schon viel weiter.



Genau das ist das, was ich einfach nicht verstehe... :twisted:
Da sind die Voraussetzungen so gut, dass es kaum besser sein könnte und man schiebt es wieder auf die Kosten.
Es brauchen weder neue Leitungen gelegt werden noch Tiefbauarbeiten erfolgen sondern nur ein "kleiner Kasten oben drauf" und schon wären mit relativ niedrigen Kosten viele Anschlüsse realisierbar.
Wenn das hier schon nicht machbar ist, wie soll dann ein Ausbau aussehen wo noch die alten Kupferkabel mit 5-10km Länge liegen??
Somit wünschte ich mir in solchen Anfragen auch diese Voraussetzungen anzusprechen, weil es gerade auch viele Beispiele gibt, wo man nicht immer und alles auf die Kosten schieben kann, da es eigentlich nur leichte und günstige Umbauarbeiten wären!

Re: Fortschritt und Stillstand beim Ausbau des Breitband-Netzes

BeitragVerfasst: 16.08.2009 21:37
von essig
motte hat geschrieben:Bei der bentza habe ich mal nachgefragt. Als Antort bekam ich, das DSL Kupfer erfordert! Tolle Antwort.

frag doch nochmal im namen von geteilt.de bei den entsprechenden stellen an und veröffentliche das schreiben hier. das wird zwar keine wunder bewirken aber ein klein wenig ernster wird man deine anfrage vielleicht doch nehmen.

siehe viewtopic.php?f=52&t=5279 und viewtopic.php?f=52&t=1255

um auf das thema zurueck zu kommen, es ist eine ueberaus interessante anfrage mit genau den fragen die man sich von einer opposition erwartet.