Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e. V. DSL bzw. Breitband für alle.

Der vielgescholtene Breitbandatlas des BMWi wurde aktualisiert. Laut Aussage von Minister zu Guttenberg liegen nun neue Zahlen vor. Demnach beträgt die Breitband-Verfügbarkeit von mindestens einem Mb/s mit Stand 01.01.2009 93,4 Prozent.

Der Minister hat in einer PM die Gelegenheit genutzt, sich selbst und die Regierung zu loben:

Die Breitbandversorgung hat sich im letzten Jahr weiter verbessert. Die verbleibende Lücke muss schnellstmöglich geschlossen werden, damit für alle Haushalte in Deutschland ab Ende 2010 leistungsfähige Breitbandzugänge mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von mindestens 1 Mbit/s verfügbar sind. Die Bundesregierung hat deshalb ein Bündel von Maßnahmen auf den Weg gebracht, das unter anderem auf die kurzfristige Schließung von Versorgungslücken abzielt. Wir stellen zusätzliche Frequenzen zur Verfügung, optimieren die Regulierung, unterstützen kooperative Ansätze im Markt und haben zusätzliche Fördermittel bereitgestellt. Jetzt ist es an den Anbietern und den Entscheidungsträgern vor Ort, von diesen verbesserten Möglichkeiten auch Gebrauch zu machen. Ich appelliere an alle Unternehmen, kleine wie große, vorhandene Investitionschancen zu nutzen.

Nach kurzem Nachschauen war mir klar, dass die jetzt veröffentlichten Daten von ähnlicher Qualität sind, wie die alten. Aber das war auch nicht anders zu erwarten.

Gruß

Also bei meinem Ort stimmt die Karte jetzt

Trotzdem halt ich von dem Atlas nicht viel!

Ich merk auch nichts von der Verbesserung der Breitbandversorgung immer das selbe "blabla ... Bündel von Maßnahmen... blabla"
Die sollten mal aufhören sich selbst zu loben und endlich was tun!!!

fuer meinen ort stimmt auch so gut wie nichts und das nach 4 jahren (so gut wie auf den tag genau). darf man sich von einem "angebot" welches vermutlich bereits die erste steuermillion verschlungen hat nicht mehr erwarten? zumindest ergab eine kleine anfrage der linken vom 20.02.2008, dass der atlas bereits 750.000 euro gekostet hat. für studien und gutachten hat man nochmal 320.000 euro "investiert".

die anbieter wissen auf den haushalt genau wen sie mit welcher bandbreite versorgen können und das einzige was am ende nach 13846 neuauflagen herauskommt ist der gleiche mist wie vor vier jahren. die einzigen denen der atlas nutzt sind genau diese anbieter da sie diesen als zusätzlichen und vor allem kostenlosen vertriebskanal entdeckt haben. in meinem ort werden mir unsinniger weise 29 dsl, 12 sat und 7 umts anbieter "empfohlen"... und das wie gesagt nach vier jahren und einer million

Hi,

trotz aller Defizite, die zu einem Großteil auf fehlendem genauem Datenmaterial beruhen (man will die TK-Versorger ja nicht zwingen, ihren genauen Ausbaustand wenigstens ggü. dem Bund offenzulegen, das wäre schliesslich unverzeihliche verfassungswidrige Verletzung von Geschäftsgeheimnissen ) wird nun immerhin nicht mehr so getan, als seien Bandbreiten unterhalb 1MBit noch irgendwie zu gebrauchen und es wird endlich deutlich zumindest zusätzlich auch die abgeschätzte Versorgung mit mind. 1MBit dargestellt/ausgewertet. Anfang des Jahres, als im Kabinett der Schwenk hin zu 1MBit als Mindestanforderung an Breitband vollzogen wurde, war da noch anderes zu hören - demnach hätte diese Ausgabe des Atlas noch ausschliesslich auf Basis der alten Definition (Downstream > 128kbit, Upstream mind. 128kbit) erstellt werden sollen.

BTW: was soll eigentlich die Beschränkung, Text aus dem Bericht zum Atlas nicht mal ins Clipboard kopieren zu können bei einem derartigen für die Öffentlichkeit vorgesehenen Dokument?

Absolut sinnfreies DRM at its best - wobei solcher Schwachsinn sowieso nichts taugt und niemanden ernsthaft davon abhält, das Ziel zu erreichen - lediglich unbedarfte Nutzer kann man damit gängeln und ärgern.

So long.
fruli

fruli hat geschrieben:wird nun immerhin nicht mehr so getan, als seien Bandbreiten unterhalb 1MBit noch irgendwie zu gebrauchen und es wird endlich deutlich zumindest zusätzlich auch die abgeschätzte Versorgung mit mind. 1MBit dargestellt/ausgewertet.

stimmt wobei der atlas mit diesem neuen revolutionären schritt ziemlich ueberfordert scheint. zumindest bei umts:

Die Option "Datenübertragungsrate - Breitband ab 1MBit" ist nicht für die Auswahl "Alle Kerntechniken" sowie "UMTS" wirksam.

und bei dsl (und darum geht es in erster linie) ändert sich dadurch auch nur die farbe (die die prozentuale verfuegbarkeit der vst darstellt) der kreise. die 4,3 km radius bleiben unsinniger weise bei beiden varianten gleich.

fruli hat geschrieben:BTW: was soll eigentlich die Beschränkung, Text aus dem Bericht zum Atlas nicht mal ins Clipboard kopieren zu können bei einem derartigen für die Öffentlichkeit vorgesehenen Dokument?

finde ich auch unerträglich und täuscht es oder hat das zugenommen? aber wie du schon sagst, es gibt ja möglichkeiten. trotzdem doof, dass man diese öffentlichen dokumente somit nur schwer ueber suchmaschinen finden kann. vielleicht sinn und zweck des ganzen?

Also wenn ich auf meinen Ort schaue, weiß ich gar nicht was ich hier will. Wir sind ja Top versorgt.
Ganze 3 Kerntechniken stehen zur Verfügung. DSL, Funk und UMTS. Mensch, daß ich das nicht gleich gemerkt habe.

Ich weiß nicht ob ich drüber lachen oder weinen soll. Unser Ort war vorher ein weißer Fleck. Wie aus dem nichts sind 3 Techniken Verfügbar. Da muß jemand zaubern können. Nein, ich fühle mich so richtig in den Arsch getreten.
Seit einem Jahr laufe ich mir die Hacken ab nach einer vernünftigen Versorgung. Hier ist definitiv nichts da. Achja doch eins wäre da, Satellit. Da kommt irgendein Herr oder Frau Politiker daher und macht unseren weißen Fleck einfach weg. Und wenn sogenannte Investoren auf diesen Atlas zurückgreifen, profitieren wir noch nicht mal von der Digitalen Dividende. Es sieht so aus, als könne man die Flecken einfach wegwischen.
Und dann sich noch hinstellen und meinen wie toll doch das alles wird.
Mir fehlen die Worte ...

ja mir auch...

Im Deutschen Verbände Forum erschien am 14.7 ein Artikel des DStGB.

Breitbandversorgung: Gefälle zwischen Ballungsräumen und ländlichen Regionen bei der Breitbandversorgung nicht hinnehmbar

Der DStGB fordert alle Telekommunikationsunternehmen auf, den Breitbandausbau in der Fläche zu forcieren.

Außerdem müssen auch von Seiten der Bundesregierung und der Netzagentur die regulatorischen Voraussetzungen geschaffen werden, wenn die in der Breitbandstrategie der Bundesregierung angekündigten Ziele erreicht werden sollen.

Die Forderungen untermauert der DStGB mit dem "aktualisierten Breitbandatlas", demzufolge deutlich würde, dass rund 1000 Gemeinden keine oder unzureichende Breitbandanschlüsse hätten.

(...) kritischer bewertet der DStGB die sich abzeichnende und im Breitbandatlas prognostizierte Entwicklung, dass sich der Ausbau zukünftig eher auf höhere Bandbreiten in den Ballungsgebieten als auf die Erschließung der unversorgten Regionen konzentrieren werde.

Anschließend wird festgestellt, dass Funk bis jetzt keinen nennenswerten Beitrag zum flächendeckenden Ausbau geleistet habe.
Dennoch sieht man eine Chance in der Digitalen Dividende.

Der gesamte Artikel ist hier zu finden:
http://www.verbaende.com/News.php4?m=62773