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BNetzA stellt bundesw. Infrastr.-Atlas zur Debatte

BeitragVerfasst: 26.06.2009 17:50
von Haupti76
Laut einem Bericht von Portel.de will die BNetzA einen Infrastrukturaltlas erschaffen, in dem sämtliche Versorgungswege
wie Wasser, Strom, Abwasser usw. erfasst werden sollen. Es wird mal wieder appeliert und es ist auch mal
wieder alles freiwillig. Na wenn das nichts wird.

http://www.portel.de/nc/nachricht/artik ... kturatlas/

Gruß

Re: BNetzA stellt bundesw. Infrastr.-Atlas zur Debatte

BeitragVerfasst: 26.06.2009 17:55
von bru62
Die BNetzA hat dazu einen Entwurf der Rahmenbedingungen für den bundesweiten "Infrastrukturatlas" veröffentlicht.

Sie sollen festlegen, wie die Daten geliefert werden, welche Zugriffe gestattet werden und der sie nutzen darf.

Um es kurz zu machen: Für die breite Öffentlichkeit stehen die Daten nicht zur Verfügung. Lediglich Körperschaften des öffentlichen Rechts und Unternehmen, die an einer Ausschreibung teilnehmen wollen, können auf Antrag die erforderlichen Daten übermittelt bekommen.

Gruß

Re: BNetzA stellt bundesw. Infrastr.-Atlas zur Debatte

BeitragVerfasst: 26.06.2009 20:55
von essig
bru62 hat geschrieben:Um es kurz zu machen: Für die breite Öffentlichkeit stehen die Daten nicht zur Verfügung.

das können wir dann bieten :mrgreen:

Re: BNetzA stellt bundesw. Infrastr.-Atlas zur Debatte

BeitragVerfasst: 04.11.2009 18:12
von spokesman
Heute kann man auf der Website der Bundesnetzagentur die Rahmenbedingungen des neuen Infrastrukturatlas einsehen.
Hierzu veröffenlichte die Bundenetzagentur eine Pressemledung, welch als weitere wichtige Info den Veröffentlichungstermin
des Atals enthält, dieser wird am 09.Dez.2009 für nicht alle zu Verfügung stehen.

Ich bin echt mal gespannt was da raus kommt, wenn man sich den Breitbandatas des BMWI anschaut und nun mal diese:
http://atlas.geteilt.de/
http://jetztansnetz.de/
http://broadbandmap.govt.nz/map/
http://www.openstreetmap.org/
wird es recht schwer die Open Access Modell in der Qualität zu übertreffen.
Da werden wieder öffentliche Gelder für nichtöffentlichen Content rausgehauen, top Gangart.

Re: BNetzA stellt bundesw. Infrastr.-Atlas zur Debatte

BeitragVerfasst: 05.11.2009 12:22
von Winternightsky
Wenn ich schon wieder lese, dass die wieder alle Daten geheim halten wollen und sich nur intern wieder einen Überblick verschaffen wollen - was nur wieder mal klar macht, dass die derzeit keinen haben ! -, krieg ich schon wieder das Kotzen !

Die sollten jedem hier in Deutschland die Möglichkeit geben durch Anmeldung bei der BNetzA einsicht in den Infrastrukturatlas zu nehmen, so können Initiativen, Interessenten gezielter agieren !

Re: BNetzA stellt bundesw. Infrastr.-Atlas zur Debatte

BeitragVerfasst: 05.11.2009 16:44
von bru62
Winternightsky hat geschrieben:Wenn ich schon wieder lese, dass die wieder alle Daten geheim halten wollen und sich nur intern wieder einen Überblick verschaffen wollen

Es gab dazu ein Anhörungsverfahren. Leider wurden solche Meinungen da nicht registriert. Aber es hätte sicher auch nichts genützt.

Hoffnung kann man auf die Initiative von B/W im Bundesrat haben. Aber das führt auch nicht zu einer völligen Offenlegung der Daten, eher zu einer Vollständigkeit. Müssen wir uns eben Verbündete in der Landkreisverwaltung suchen.

Gruß

Re: BNetzA stellt bundesw. Infrastr.-Atlas zur Debatte

BeitragVerfasst: 08.12.2009 20:49
von News
Die Bundesnetzagentur hat heute anlässlich des 4. IT-Gipfels den Atlas online gestellt (PM vom 08.12.2009):

Bundesnetzagentur startet bundesweiten Infrastrukturatlas zur Förderung des Breitbandausbaus

Die Bundesnetzagentur hat heute einen bundesweiten Infrastrukturatlas in Betrieb genommen. Dieser enthält Geodaten zu Infrastrukturen von derzeit über 100 Unternehmen und Institutionen, wie z. B. Daten zu Glasfaserleitungen, Leerrohren, Funktürmen und Masten sowie Funkstationen. Auf Antrag erteilt die Bundesnetzagentur Abfrageberechtigten ab sofort Auskunft über die im Atlas enthaltenen Infrastrukturen.

"Der Infrastrukturatlas soll die Nutzung von Synergien beim Infrastrukturausbau vorantreiben, denn der Aufbau von Hochleistungsnetzen und die Anbindung abgelegener Gegenden an das Breitbandinternet kann umso schneller und kostengünstiger erfolgen, je effizienter bestehende Infrastrukturen mitgenutzt werden. Mit diesem Projekt setzt die Bundesnetzagentur eine zentrale Maßnahme der Breitbandstrategie der Bundesregierung um", erläuterte Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur.

Länder, Kreise bzw. Landkreise sowie kreisfreie Städte können als Abfrageberechtigte im Rahmen von Ausbauprojekten nunmehr einen Auskunftsantrag bei der Bundesnetzagentur stellen. Darüber hinaus sind kreisangehörige Kommunen, Telekommunikationsunternehmen sowie Planungsbüros Nutzungsberechtigte des Infrastrukturatlas. Sie können sich über den regional zuständigen Abfrageberechtigten ebenfalls an die Bundesnetzagentur wenden.

"In Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie haben wir in den letzten Wochen und Monaten intensiv mit Industrievertretern, Ländern und den kommunalen Spitzenverbänden auf den heutigen Tag hingearbeitet. Wir hoffen, dass der Infrastrukturatlas nun auch in der Praxis zeigen kann, dass sich der Aufwand gelohnt hat", sagte Kurth. "Anhand der Erfahrungen der nächsten Monate werden wir den Infrastrukturatlas bedarfsgerecht weiterentwickeln. Ziel ist auch, den Abfrageberechtigten einen Online-Zugriff zu ermöglichen.“

Die Bundesnetzagentur hat unter der Rufnummer 0800 8111777 eine gebührenfreie Hotline für Fragen rund um den Infrastrukturatlas eingerichtet. Ferner wurden auf der Internetseite der Behörde unter www.bundesnetzagentur.de umfangreiche Informationen für Abfrage- und Nutzungsberechtigte sowie Antworten auf häufig gestellte Fragen veröffentlicht.

Re: BNetzA stellt bundesw. Infrastr.-Atlas zur Debatte

BeitragVerfasst: 10.12.2009 11:10
von spokesman
Bundesnetzagentur hat geschrieben:Länder, Kreise bzw. Landkreise sowie kreisfreie Städte können als Abfrageberechtigte im Rahmen von Ausbauprojekten

Ich frag mich was das beim Breitbandproblem bringen soll, die meisten Kreise sehen es nicht als ihre Aufgabe den Breitbandausbau zu koordinieren..

Nur ein offener Atals würde für alle die gleichen Möglichkeiten bieten, es könnte ja auch sein, das eine Gemeinde selbst ausbauen möchte oder Strukturdaten einsehen will um z.B. den nächsten Radweg besser zu planen - dem legt man schon Steine in den Weg, auch haben es Gemeinderäte, welche sich mit derartigen Dingen auseinandersetzen müssen es schwer an die Daten heranzukommen. -> derartige Projekte müssen offen sein, es dürfen keine weiteren Mauern zu Informationen gebaut werden. Ich versuche mir mal Zugang zu dem Atals zu erhaschen, mal sehn ob er brauchbar und technisch nutzbar ist - der letzte Versuch beim Bedarfsatals war ja recht mau..

Re: BNetzA stellt bundesw. Infrastr.-Atlas zur Debatte

BeitragVerfasst: 11.12.2009 18:13
von PoetCic
Bei einem Zugang für jedermann würden viele Unternehmen die Lage ihrer Infrastruktur nicht bekanntgeben, weil dann ja auch die Konkurrenz reinschauen könnte. Wenn man mit dem Infrastrukturatlas was reißen will, muss man sich also überlegen, wem die Daten nutzen sollen, und den Zugang dann auf die beschränken. So, wie es ist, hat jeder etwas davon, seine Daten zu liefern, weil er zusätzliche Einnahmen aus seiner Infrastruktur ziehen könnte, wenn sie von jemand anderem genutzt würde, und weil die Konkurrenz keinen Einblick hat.

Re: BNetzA stellt bundesw. Infrastr.-Atlas zur Debatte

BeitragVerfasst: 17.12.2009 22:58
von essig
ich muss zugeben, dass ich mir den infrastrukturatlas und den zugriff darauf doch ein wenig anders vorgestellt habe. der atlas scheint nicht mal eine eigene domain/subdomain zu haben sondern ist schön im bnetza wirrwarr versteckt. noch viel ungünstiger finde ich aber das verfahren um an die infrastrukturinformationen zu kommen. da gibt es eigens das formular "Antrag auf Nutzung des bundesweiten Infrastrukturatlas bei der Bundesnetzagentur" (463 KB) welches ausgefüllt werden muss ehe man die informationen kommt.

da muss der abfrageberechtigte (vertreter der länder, landkreise und kreisfreien städte) zuerst einen auf das projekt bezogenen antrag nebst detaillierter projektbeschreibung einreichen ehe er an die informationen für dieses eine projekt kommt. kreisangehörige kommunen, telekommunikationsunternehmen und planungsbüros sind hingegen nur nutzungsberichtigt und müssen den weg über die abfrageberechtigte gehen. mag sein, dass nicht mehr drin war aber trotzdem bin ich irgendwie enttäuscht. es ist aber auch zu lesen, dass "eine Nutzung des Infrastrukturatlas ist in der Startphase aus Sicherheitsgründen nur auf schriftlichen Antrag möglich." ist also warten wir mal ab wie es nach der startphase gehandhabt wird. hier noch die

Informationen für Abfrageberechtigte (pdf, 48 kb)
Informationen für Nutzungsberechtigte (pdf, 27 kb)

dann mal bloß keinen fehler beim ausfüllen machen...

Infrastrukturatlas: Abwägung zwischen Offenheit/Vollständigk

BeitragVerfasst: 18.12.2009 18:31
von PoetCic
Wenn die Alternative zum status quo wäre, einen Zugang für jedermann auf einen Infrastrukturatlas, in dem nix drinsteht, weil die Infrastruktur-Inhaber ihre Daten nicht liefern, damit die Konkurrenz ihnen nicht in die Karten schauen kann, dann ist mir die Abwägung immer noch lieber so, wie sie jetzt ist.

Die Abwägung "einfacher Zugang" gegen "möglichst vollständige Abbildung der Infrastruktur" sollte zugunsten der Vollständigkeit getroffen werden. was nützt es uns, wenn in einem unversorgten Ortsteil jeder Einwohner selbst schauen kann, dass keine Infrastruktur eingetragen ist? Besser wär's, ein Beauftrager für den Kreis findet das Glasfaserkabel des Kanalbetreibers, des E-Werks oder der Bundesbahn und fragt dann da mal an, ob man das nicht nutzen könnte.

Re: BNetzA stellt bundesw. Infrastr.-Atlas zur Debatte

BeitragVerfasst: 18.12.2009 21:14
von essig
wenn man die möglichkeiten bereits vorab so begrenzt und nur zwischen öffentlich/wenig daten und nicht öffentlich/ein paar mehr daten wählen will dann hast du recht. wie wäre es aber wenn man die inhaber von infrastruktur einfach verpflichtet diese bereit zu stellen um sie öffentlich zu machen oder zumindest einem autorisierten kreis zugänglich zu machen? wo ist denn da das problem? das es infrastruktur wettbewerb erzeugen könnte?

das problem am jetzigen infrastrukturatlas ist ja nicht nur das er nicht öffentlich ist und das auskunftsverfahren viel zu umständlich ist sondern das der atlas auf die freiwilligen angaben der unternehmen beruht. da ist doch anzunehmen, dass strategisch entschieden wird welche infrastruktur gemeldet wird und welche nicht. beim breitbandatlas ist man ebenfalls auf die freiwillige selbstauskunft der unternehmen angewiesen, die damit verbundenen nachteile nimmt man in kauf.

überall wird rumgeschnüffelt, gespeichert, ausgewertet, abgefragt, gesammelt aber bei tk-infrastruktur oder zahlen zur versorgung ist alles streng geheim und betriebsgeheimnis und das obwohl die infrastruktur noch vor gar nicht langer zeit von öffentlicher in private hand gegeben wurde. bereits damals hätte man die unternehmen zur auskunft verpflichten müssen aber nun ja. wenn bahn und straße irgendwann ebenfalls privatisiert werden dann bin ich schon gespannt wie atlanten ohne straßen und bahnstrecken aussehen und welchen sinn sie dann noch machen.