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BMWi veranstaltet Breitbandkonferenz

BeitragVerfasst: 22.06.2009 16:19
von bru62
Das BMWi hat heute eine Konferenz unter dem Namen: "Schnelles Internet für alle" durchgeführt. Gemeinsam mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und dem Deutschen Landkreistag wollte man die Umsetzung der Breitbandstrategie beraten. Dies geht aus einer PM des Ministeriums hervor.

Ob auf der Beratung auch kritische Töne angeschlagen wurden, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Offenbar wurden nur die bekannten Worthülsen von sich gegeben. Da muss man wohl berechtigte Zweifel an der von zu Guttenberg ausgegebenen Losung: "Unsere Aufgabe sehen wir darin, trotz noch bestehender Leistungsunterschiede zwischen Ballungsräumen und ländlichen Regionen letztlich flächendeckend ein hohes Versorgungsniveau zu erreichen, das es erlaubt, in allen Teilen Deutschlands die innovativsten Internetdienste zu nutzen." hegen.

Da passt unsere PM von gestern ja genau in die Zeit, obwohl ich nichts von der Konferenz heute wusste. Denn die Stimme der Betroffenen will man offenbar nicht hören.

Gruß

Re: BMWi veranstaltet Breitbandkonferenz

BeitragVerfasst: 25.06.2009 12:33
von essig
Zu Guttenberg hat geschrieben:Unsere Aufgabe sehen wir darin, trotz noch bestehender Leistungsunterschiede zwischen Ballungsräumen und ländlichen Regionen letztlich flächendeckend ein hohes Versorgungsniveau zu erreichen, das es erlaubt, in allen Teilen Deutschlands die innovativsten Internetdienste zu nutzen.

die aussage ist genauso absurd als würde er sagen:
Unsere Aufgabe sehen wir darin, trotz noch bestehender Vermögensunterschiede zwischen Reichen und Armen letztlich allen ein hohes Vermögensniveau zu erreichen, das es erlaubt, in allen Teilen der Gesellschaft Luxusartikel und -dienste zu nutzen.

beide aussagen sind opium fürs volk und momentan politisch überhaupt gar nicht gewollt. die letzten zehn jahre aber auch die derzeitige weichenstellung macht absolut deutlich, dass wir (10 bis 30 %) als kollateralschaden oder fehler im system einkalkuliert sind. warum legt man sich selbst langfristig nur auf 50 mbit für 75 % bis 2014 fest? kein wille, kein mut, keine visionen - nur dividendengeil und mit potentiellen zukünftigen arbeitgebern will man es sich vielleicht auch nicht verscherzen.

von bereits erreichten errungenschaften wie flächendeckend wasser, strom, abfallentsorgung, briefzustellung usw. sind wir mit dieser (und wohl auch der nächsten) marionetten und handpuppen regierung lichtjahre entfernt.

kein betroffener sollte davon ausgehen, dass ihm von allein dauerhaft und nachhaltig geholfen wird. es bedarf engagement egal auf welcher ebene (am liebsten bei uns) ;)

Re: BMWi veranstaltet Breitbandkonferenz

BeitragVerfasst: 25.06.2009 14:21
von Skorpy1
Ich gebe essig mit seiner Meinung absolut recht.
Was nutzen uns diese ganzen Breitbandkonferenzen wenn sich unterm Strich absolut nichts bewegt?
Da können die Ideen und Wünsche der Regierung noch so groß sein, wenn die Anbieter ihren Hintern nicht bewegen wollen, passiert auch nichts. Da können Vorgaben aufgestellt werden ohne Ende. Letztendlich hängt alles von den Anbietern ab. Und man kennt doch zur Genüge die gesamte Palette an Ausreden warum man nicht investieren will oder kann.
Ich für meinen Teil habe langsam die Nase voll von dieser ganzen Hinhaltetaktik. Das gesamte Breitbandproblem war Hausgemacht und ist ja nicht erst seit einem Jahr vorhanden!

Re: BMWi veranstaltet Breitbandkonferenz

BeitragVerfasst: 25.06.2009 15:41
von bru62
Einen ausführlichen Bericht zur Tagung bringt heute portel.de.

Gruß

Re: BMWi veranstaltet Breitbandkonferenz

BeitragVerfasst: 25.06.2009 16:33
von dachscher
Herr Kurth hat geschrieben:Auch die Versorgung der ländlichen Gebiete sei gesichert: "Wir haben eine leistungsfähige Infrastruktur, nur drei bis fünf Prozent der Gebiete sind nicht versorgt. Das Grundprodukt ist verfügbar, wenn auch zu höheren Gebühren und nicht unbedingt 50 mBit/s",

Grundprodukt=SAT?
Solche Aussagen sind ja nichts neues. :roll:
Im Jahr 2015 werden 5000mbit/s für Anwendungen nötig sein.

Autsch. Was machen wir dann?

Re: BMWi veranstaltet Breitbandkonferenz

BeitragVerfasst: 25.06.2009 22:21
von essig
Skorpy1 hat geschrieben:Ich für meinen Teil habe langsam die Nase voll von dieser ganzen Hinhaltetaktik.

und um nichts anderes geht es (siehe digitale dividende und ähnlichen unsinn). aus dem langfristigen ziel der bundesregierung lässt sich alles weitere ableiten. man nimmt ein jahr in der übernächsten legislatur (2014) und ein maximalziel (50 mbit) und fragt dann bei den konzernen höflich und zurückhaltend nach bei wie vielen prozent der haushalten diese gewillt sind das ziel zu erreichen. man nimmt auch hier wieder 25 % benachteiligte bewusst in kauf und diese 25 % heißt nicht, dass die dann 6 oder 16 mbit haben sondern mit unter auch nur 1 mbit oder gar immer noch isdn.

man hätte es natürlich auch so machen können, dass man es sich zum ziel macht bis 2014 flächendeckend xx mbit verfügbar zu machen und was in ballungsräumen darüber hinaus passiert ist nebensächlich. das hätte eine ganz andere problemlösung und strategie erzwungen aber man geht genau umgekehrt an das problem heran. somit hat man zumindest von dieser breitbandstrategie nicht viel zu erwarten. zumindest keien dauerhaften und nachhaltigen lösungen für nicht ganz so wirtschaftlichen gebiete (ländlicher raum, stadtränder usw).

Höttges hat geschrieben:Im Jahr 2015 werden 5.000 Mbit/s nötig sein.

also 5 Gbit/s ?

Die Bestrebungen der Bundesregierung zur flächendeckenden Breitbandversorgung mittels glasfaserbasiertem NGA ohne staatliche Subventionen kommentierte nicht nur Prof. Gerpott als unrealistisch.

habe ich was verpasst? wo fordert die regierung ein flächendeckendes glasfasernetz?

Professor Dr. Torsten J. Gerpott hat geschrieben:Ein Wettbewerber kann unmöglich 75 Prozent der Haushalte ökonomisch sinnvoll mit Glasfaser versorgen, dies ist kein Ziel für die TK Branche

als unabhängiger (???) professor hätte er bei dieser einschätzung hinzufügen müssen, dass die privatisierung somit gescheitert ist. es KANN nicht sinn und zweck der privatisierung gewesen sein, dass es zu solch extremen und fast schon perversen verwerfungen in preis und leistung kommen konnte und das bei millionen haushalten. allein schon die formulierung "Ein Wettbewerber kann unmöglich 75 Prozent"... ja wen meint er denn mit diesem einen wettbewerber?

Die Vergabe der digitalen Dividende ist eine historische Chance, die bestehenden Benachteiligungen der E-Netz-Betreiber bei der Frequenzausstattung zu korrigieren

ah darum gehts bei der digitalen dividende. dann wäre dies auch geklärt.

dachscher hat geschrieben:Grundprodukt=SAT?

dass er es sich nicht traut beim namen zu nennen spricht nicht gerade für das grundprodukt. oder meint er isdn?