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Bitkom: "Richtungsentscheidung des Bundesrates"

BeitragVerfasst: 10.06.2009 17:11
von News
PM vom 10.06.2009

Richtungsentscheidung des Bundesrats zu Breitband

- Am Freitag befasst sich der Bundesrat mit schnellen Internet-Zugängen auf dem Land
- BITKOM appelliert an Bundesländer, Frequenzen für Breitband-Dienste freizugeben

Der Hightech-Verband BITKOM appelliert eindringlich an die Bundesländer, den Weg für schnelle Internet-Zugänge auf dem Land frei zu machen. Am Freitag soll der Bundestag entscheiden, ob aus der so genannten Digitalen Dividende Frequenzen für Breitbanddienste zur Verfügung gestellt werden. „Die Digitale Dividende ermöglicht eine schnelle und kostengünstige Breitbandversorgung dünn besiedelter Regionen. Nur mit ihr kann der Digitale Graben zwischen Stadt und Land überwunden werden“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. „Die Vertreter der Bundesländer stehen in der Verantwortung.“ Ohne Nutzung der digitalen Dividende erhalten viele Gemeinden frühestens dann günstige und schnelle Internetzugänge, wenn die Zufahrtsstraßen erneuert werden – dies geschieht in der Regel etwa alle 20 Jahre.

„Die Breitbandversorgung hat eine herausragende Bedeutung für die Entwicklung eines Landes“, so Scheer. Breitband ist mit entscheidend für die Standortqualität im Allgemeinen und die strukturelle Entwicklung einzelner Regionen. „Wir haben die Wahl, ob aus ländlichen Regionen menschenleere Naturschutzgebiete werden oder wir dort attraktive Bedingungen schaffen, damit mittelständische Unternehmen und junge Familien für ein strukturelles Gleichgewicht sorgen“, sagte Scheer. Viele Haushalte und Unternehmen liegen derzeit zu weit von der nächsten Vermittlungsstelle entfernt, um sie mit DSL oder anderen leitungsgebundenen Breitbanddiensten versorgen zu können. Dies behindert die wirtschaftliche und demografische Entwicklung ländlicher Bereiche.

Am Freitag wollen die Bundesländer über die Frequenzverordnung abstimmen, die eine der Säulen der Breitbandstrategie der Bundesregierung darstellt. Dabei ist der Bundesrat gefordert, den Regierungsbeschluss zur so genannten Digitalen Dividende anzunehmen. In diesem Rahmen hat die Bundesregierung vorgeschlagen, den Frequenzbereich zwischen 790 MHz und 862 MHZ für schnelle Internetdienste freizugeben.

Die Bundesregierung hat in ihrer Breitbandstrategie angekündigt, dass bis spätestens Ende 2010 alle Haushalte in Deutschland mit schnellen Internet-Anschlüssen versorgt sein werden. Als wichtigen Baustein sieht sie die Nutzung von Teilen der so genannten Digitalen Dividende für mobile Breitband-Dienste. Nach der Digitalisierung des terrestrischen Rundfunks wird für die Fernsehübertragung nur noch ein kleiner Teil der bisherigen Rundfunkfrequenzen benötigt. Die frei werdenden Frequenzen bezeichnet man als Digitale Dividende. So könnten die Frequenzen zwischen 790 und 862 Megahertz für Telekommunikationsdienste eingesetzt werden. Ein Kabinettsbeschluss vom März 2009 bereitete hierfür die Rechtsgrundlage vor. Bevor die Frequenzen freigegeben werden, müssen allerdings die Länder zustimmen.

Aufgrund ihrer besonderen physikalischen Eigenschaften eignen sich Frequenzen im Bereich von 790 – 862 MHz besonders gut für die Versorgung dünn besiedelter Regionen mit schnellen Internet-Zugängen. Sie bieten in vielen Regionen die einzige wirtschaftlich tragfähige Möglichkeit für die Versorgung mit Breitband. In Deutschland gibt es noch rund 800 Kommunen, in denen schnelles Internet nur über Satellit verfügbar ist. Diese „weißen Flecken“ sollten aus BITKOM-Sicht schnell geschlossen werden. „Für die Versorgung der ländlichen Regionen mit preiswerten und schnellen Internetzugängen brauchen wir zusätzliche Funkfrequenzen unterhalb von einem Gigahertz“, sagte Scheer. Die Telekommunikationsunternehmen haben mehrfach zugesichert, vorrangig die noch unversorgten Gebiete zu erschließen, wenn die erforderlichen Frequenzen zur Verfügung gestellt werden.

Technische Fragestellungen bei der Nutzung der Digitalen Dividende sollten auf Expertenebene untersucht und Lösungen erarbeitet werden. „Wir sind uns sicher, dass wir gemeinsam für sämtliche Interessen einen vernünftigen Ausgleich finden werden“, sagte Scheer. Im Sinne aller sollte jedoch zunächst der Weg geebnet werden, um das Potenzial der Digitalen Dividende zügig nutzen zu können.

Nach neuen BITKOM-Daten nutzten Ende 2008 rund 23,2 Millionen der insgesamt 39,8 Millionen Haushalte einen schnellen Internet-Zugang. Das entspricht 58 Prozent aller Haushalte in Deutschland.

Re: Bitkom: "Richtungsentscheidung des Bundesrates"

BeitragVerfasst: 10.06.2009 19:18
von essig
BITKOM hat geschrieben:Der Hightech-Verband BITKOM appelliert eindringlich an die Bundesländer, den Weg für schnelle Internet-Zugänge auf dem Land frei zu machen.

der BITKOM wird immer unerträglicher... wie oft hat denn der BITKOM in den letzten 10 jahren "eindringlich appelliert" die dampfungsgrenzen anzupassen? oder gleich RAM für alle bandbreiten zu schalten? oder auf annex a oder annex l zu setzen? oder bitstream? oder flächendeckend edge/umts/hspa gefordert? oder oder oder... das hätte schon vor jahren hunderttausenden helfen können aber der BITKOM hat die letzten 10 jahre bewusst und systematisch rein gar nichts für die betroffenen getan und nun zieht er die "ländliche raum karte" und nimmt wöchentlich einfluss auf politik, medien und öffentlichkeit.

die frage bleibt also: was führt der bitkom im schilde? vertritt man einfach nur die großen im verband aktiven mobilfunkbetreiber (t-mobile, vodafone, o2) damit diese möglichst günstig an das gesamte frequenzpaket kommen? oder will man die erweiterung des universaldienstes blockieren/verzögern? was will man?

das einzige was man mit sicherheit sagen kann ist, dass der bitkom seine daseinsberechtigung nicht darin sieht die interessen der betroffenen zu vertreten. dafür wurde er nicht konstruiert, installiert und finanziert. der bitkom und sein PRÄSIDIUM vertritt ausschließlich die interessen seiner MITGLIEDER. seine angebotenen LEISTUNGEN verdeutlichen dies.
BITKOM hat geschrieben:Leistungen

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Re: Bitkom: "Richtungsentscheidung des Bundesrates"

BeitragVerfasst: 10.06.2009 21:27
von dachscher
essig hat geschrieben:der BITKOM wird immer unerträglicher...

Das hast Du aber noch nett gesagt. ;)
Fakt ist, die machen ihre Arbeit sehr gut. Das schlimme an dem ganzen ist, dass so viele auf den Zug aufspringen und sich einlullen lassen. Allem voran unsere Politiker. Man könnte ja wirklich denken, die glauben alles, was man denen erzählt. In ein paar Jahren darf man dann wieder festhalten, dass alles ein Schuß in den Ofen war, dann zaubert man wieder etwas neues aus dem Hut und es geht von vorn los.

Re: Bitkom: "Richtungsentscheidung des Bundesrates"

BeitragVerfasst: 11.06.2009 15:12
von Haupti76
Vielleicht gibt es ja auch mal einen Politiker der das Schema erkennt der Bitkom.
Weil, immer mal was Neues aus dem Hut zaubern müßte doch auffallen.