Cebit: Medien überschlagen sich mit Erfolgsmeldungen

Die Cebit ist offenbar der Rummelplatz für die Apologeten der Breitbandstrategie. Alles ist magenta (oder neuerdings auch in Kooperation mit Vodafone: rosarot
). Zweifel werden ausgeblendet. Es gilt das Kanzlerinnenwort. Hier eine Auswahl:
Bundesregierung
Infosat.de
zdnet.de
netzwelt.de
Da tut dieser Artikel der Passauer Neuen Presse fast schon gut:
Gruß


Bundesregierung
Die Informations- und Kommunikationstechnologien bildeten auch einen Schwerpunkt der Konjunkturpakete der Bundesregierung, erinnerte Merkel: vor allem bei der Beflügelung des Breitbandinternets. "Wir wollen bis 2010 flächendeckend Breitbandanschlüsse in Deutschland", bekräftigte die Kanzlerin erneut. Bis 2014 sollen 75 Prozent der Regionen sogar Zugriff auf extrem schnelle Verbindungen von 50 Megabit pro Sekunde haben: per Glasfaser, Kabel oder Funk. ... Anders als bei Infrastrukturinvestitionen in früheren Jahrhunderten gelte es jetzt, von Anfang an auch die ländlichen Regionen zu erreichen. Das will die Bundesregierung gemeinsam mit den Telekommunikationsunternehmen erreichen. Die Kanzlerin rief die Anbieter auf, sich über Frequenzen zu einigen und den Wettbewerb zu akzeptieren. Sie versprach, die Vergabe offener Frequenzlizenzen dann zu beschleunigen.
Infosat.de
Die Deutsche Breitbandinitiative begrüßt die Breitbandstrategie der Bundesregierung nachdrücklich. Danach soll bis Ende 2010 jeder Haushalt mit einem Breitband-Internetanschluss versorgt werden können. ... Mit dem Strategiepapier greift die Bundesregierung wesentliche Elemente eines Vorschlags auf, den die Wirtschaft im Rahmen des dritten IT-Gipfels der Bundesregierung überreicht hatte. ... Die Deutsche Breitbandinitiative ist ein gemeinsames Projekt von Bundeswirtschaftsministerium, Initiative D21 und BITKOM ()
zdnet.de
Merkel erläuterte amerikanischen Gästen wie Arnold Schwarzenegger und Intel-CEO Craig Barrett Details des jüngsten Konjunkturpakets ihrer Regierung - vor allem ihre Breitbandstrategie. Bis 2014 sollen 75 Prozent aller Haushalte Internetzugang mit 50 MByte pro Sekunde erhalten, so die Kanzlerin. Sie verglich den Glasfaser-Rollout mit dem Bau der Eisenbahn im 19. Jahrhundert: "Damals wurde der Staat aktiv. Bei Breitband sind es private Unternehmen. Der Staat muss aber Anreize setzen, damit auch ländliche Regionen versorgt werden."
netzwelt.de
Den Breitband-Ausbau will die Regierung so gestalten, "dass Anreize für Investitionen nicht nur in den Ballungsgebieten gesetzt werden, sondern auch in den weniger besiedelten Gebieten." Merkel sagte, gleiche Bedingungen auf dem Land wie in den Städten seien eine wichtige Voraussetzung für die Zukunft der ländlichen Räume. "Was früher ein Elektrizitäts-, Wasser- oder Abwasseranschluss war, das wird in Zukunft auch ein Breitbandanschluss gewährleisten."
Da tut dieser Artikel der Passauer Neuen Presse fast schon gut:
Die Kanzlerin will es, die bayerische Landesregierung will es - und die Telekommunikationsfirmen wollen es sowieso: Das schnelle Internet ist wieder einmal in aller Munde - nur eben noch nicht in aller Telefonbuchse. Solange das aber so bleibt, ist ein wenig Skepsis durchaus verzeihlich: Schließlich haben die Bürger in ländlichen Gebieten wie Südostbayern derartige Ankündigungen schon öfter gehört und dann erkennen müssen, dass sich der Begriff des „schnellen“ Internets nicht auf die Geschwindigkeit bezieht, in der angeschlossen wird. ... Vielleicht sollten die Kommunen künftig Arnold Schwarzenegger als Kronzeugen anrufen, wenn sich die Politik mal wieder Zeit lässt. Der Terminator als Patron - da kann eigentlich nichts mehr passieren.
Gruß