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Interview mit Reding

BeitragVerfasst: 22.02.2009 09:48
von bru62
Die Wochenzeitung "Das Parlament" veröffentlicht in seiner nächsten Ausgabe ein Interview mit EU-Kommissarin Viviane Reding. Unter anderem geht es auch um die "digitale Dividende":

Sie wollen die „Digitale Dividende“ – freie Funkfrequenzen, die entstehen, da digitales Fernsehen weniger Frequenzen braucht als analoges – zugunsten des schnellen Internets verwenden. Warum?

Da hat sich sehr viel geändert! Noch vor ein paar Monaten waren weder die „weißen Flecken“ beim Breitband noch die „Digitale Dividende“ in Deutschland ein Thema. Jetzt aber gibt es eine Diskussion. Natürlich muss der Rundfunk einen Teil der Frequenzen bekommen, für neue Kanäle und für hoch auflösendes Fernsehen. Wir brauchen aber auch den drahtlosen Zugang zum Internet, weil wir mit der Glasfasertechnik nicht in jedes Bergdorf kommen.

Glauben Sie, Deutschland wird das letzten Endes so umsetzen?

Ja. Politiker können nicht zulassen, dass es in Sachen Internet Bürger erster und zweiter Klasse gibt. Das erste Mal, dass das sehr klar und deutlich zur Sprache kam, war während der Wahlen in Bayern. Deutschland würde sich andernfalls selbst ein Bein stellen. Die Wirtschaft und die Bürger brauchen diese Anbindung. Wie aber die Verteilung der digitalen Dividende erfolgt, ist eine nationale Entscheidung.


Interessant sind m.E. die (von mir kursiv gesetzten) Aussagen. Ich hoffe natürlich, nicht in einem Bergdorf zu wohnen (obwohl: Erzgebirge :) )

Gruß

Re: Interview mit Reding

BeitragVerfasst: 22.02.2009 12:57
von essig
als würde irgendjemand beabsichtigen die digitale dividende nur in einigen wenigen bergdörfern (was auch immer damit gemeint ist) einzusetzten quasi als allerletztes mittel. wie naiv kann man eigentlich sein? wenn man alles was in den letzten wochen passiert ist auf das wesentliche reduziert dann geht es nur darum, dass auch zukünftig ganz allein die ex-monopolisten entscheiden wen sie mit glasfaser anschließen und wen nicht. alles andere ist schmückendes beiwerk. die großen konzerne werden also in den nächsten 10 jahren 70 bis 80 % anbinden und der rest bleibt uninteressant. die müssen sich dann entweder selbst kümmern oder sich mit technischen notlösungen zufrieden geben bis keiner mehr im ort lebt den dies stört.

das ist der deal.

Reding hat geschrieben:Ja. Politiker können nicht zulassen, dass es in Sachen Internet Bürger erster und zweiter Klasse gibt.

konnte man doch die letzten neun jahre auch ohne mit der wimper zu zucken und die momentane entwicklung deutet darauf hin, dass es nicht besser sondern schlechter wird. wenn man nicht zulassen möchte, dass es bürger erster und zweiter klasse gibt dann sollte man jedem einen glasfaseranschluss (wie wasser und strom) garantieren. wenn man hingegen bürger erster und zweiter klasse möchte dann braucht man einfach nur den einen 1 gbit glasfaseranschlüsse geben und den anderen 2 mbit digitale dividende.

Re: Interview mit Reding

BeitragVerfasst: 22.02.2009 13:44
von Soul-blade
letzen endes muss man erstmal abwarten bis Daten zur Dividende veröffentlicht werden, vorher kann man garnicht abschätzen was diese bringen soll.
Das regt micht grade im bereich der Politik auf, sie reden von etwas, wovon sie noch keine ahnung haben, und sagen direkt, das wird alles ändern...

Wenn das am ende den letzten scheiß bringt, bin ich gespannt wie sie reagieren, warscheinlich wird es trozdem ausgebaut im zweifelsfall holt man eben wimax wieder aus der schublade.

Jedes Bergdorf kann mit Funktechniken aber auch nichts anfangen grade im ländlichen raum gibt es viel Wald hügle ect....
Funktechnicken wären ehr was für klein städte...

Re: Interview mit Reding

BeitragVerfasst: 22.02.2009 23:00
von dachscher
Und ich dachte immer, Dachwig läge schon unterhalb des Meeresspiegels. ;) Na gut, sind wir halt Bergdorf. Wir hatten ja sogar dieses Jahr etwas Schnee. ;)
Über die Digitale Dividende wurde ja schon viel geredet. Aber leider nichts gesagt. Was kann sie bzw. was viel wichtiger ist, was kann sie nicht? Eins steht doch schon einmal fest, im Zuge der Digitalen Dividene werden Mobilfunkmasten wegfallen. Ob die bestehenden Anbindungen der Masten ausreichen, um größere Flächen mit entsprechenden Nutzerzahlen zu versorgen, bleibt mehr als frglich.

Und von wegen nicht zulassen, dass es in Sachen Internet zu einer Zweiklassengesellschaft kommt. Das ist doch längst Realität in Deutschland. Oder wie darf man das bezeichnen, was wir schon seit Jahren erleben?

In zwei Punkten gebe ich ihr Recht, vor etlichen Monaten gab es die politische Diskussion in Deutschland zu diesem Thema nicht, aber dies hat sich, auch dank geteilt.de, geändert. Zweitens gebe ich ihr recht, dass sich Deutschland selbst ein Bein damit stellt.

Re: Interview mit Reding

BeitragVerfasst: 23.02.2009 08:49
von Viro
Nun scheint Miss Viviane Roaming Reding wohl auch mit dem Weichspüler VATM-BREKO-TKOM-Lobby gewaschen worden zu sein. War wohl im Angebot...