Seite 1 von 2
heise: Bundesregierung definiert Breitband neu

Verfasst:
10.02.2009 13:45
von fx
Link zur Meldung bei heiseBundesregierung definiert Breitband neu
Internetverbindungen sollen in Deutschland künftig offiziell erst ab einer Übertragungsrate von 1 MBit/s als Breitbandanschluss gelten. "Die Breitbanddefinition wird demnächst auf 1 MBit/s angehoben", heißt es in einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Partei Die Linke, die dpa vorliegt. ...
Re: heise: Bundesregierung definiert Breitband neu

Verfasst:
10.02.2009 13:55
von essig
zwar einige jahre zu spät aber was soll's. man kann ja von glück reden, dass die bundesregierung überhaupt darauf eingestiegen ist und die breitbanddefinition zum ersten mal anpasst. dies wird nun die nächsten jahre so gehen und somit ist eine unserer forderungen erfüllt. was nun noch fehlt ist eine garantierte grundversorgung (indem man breitband in den universaldienst aufnimmt) mit eben diesen definierten mindestbandbreiten aber das ist noch ein langer weg.
somit sind nun also (wenn man den zahlen glauben mag) 3,2 millionen haushalte oder 6,4 millionen menschen ohne breitband.
Re: heise: Bundesregierung definiert Breitband neu

Verfasst:
10.02.2009 14:11
von Viro
Cool. Ich habe kein Breitband mehr. Ich bin dann offiziell Schmalbandler, so wie 50 % meines Dorfes. Das ermöglicht hoffentlich neue Agumentationsketten.
Re: heise: Bundesregierung definiert Breitband neu

Verfasst:
10.02.2009 16:37
von mick
... wenn man weiterliest heißt es:
"Nach dem Willen der Bundesregierung sollen bis Ende 2010 alle deutschen Haushalte Zugang zu einem Anschluss mit 1 MBit/s haben."
Das ist Ende nächsten Jahres. Sportlich, wenn man sich die weißen Flecken anschaut.
Re: heise: Bundesregierung definiert Breitband neu

Verfasst:
10.02.2009 16:54
von governet
Da frage ich mich doch mal, ob
Herr Schauerte sein Versprechen jetzt doch noch rückgängig machen wird?
Ich denke, wir werden eine Anschlussdichte, eine Versorgung erreichen, die den Anforderungen gerecht wird. Der Bundeswirtschaftsminister und der Bundeslandwirtschaftsminister arbeiten sehr engagiert an diesem Thema. Es wäre gelacht, wenn wir das Thema nicht in relativ kurzer Zeit - ich sage noch einmal: binnen zwölf Monaten - im Wesentlichen gelöst haben.
Re: heise: Bundesregierung definiert Breitband neu

Verfasst:
10.02.2009 17:14
von essig
mick hat geschrieben:Das ist Ende nächsten Jahres. Sportlich, wenn man sich die weißen Flecken anschaut.
um dieses ziel zu erreichen müsste man täglich knapp 10.000 betroffene abbauen (6.560.000 / 689) aber egal "yes we can"... und mit edge und umts ist das wegen der 1 mbit nicht zu schaffen aber egal "yes we can" ... und mit satellit auch nicht da man für 6,5 millionen betroffene einige hundert bräuchte aber egal "yes we can"
übrigens läuft ende 2009 die erste wimax ausbauverpflichtung ab und bis dahin muss jeder der drei bundesweiten lizenzinhaber 15 % der gemeinden versorgt haben also 1845 gemeinden. macht also fast 7 gemeinden je tag für jeden aber auch hier "yes we can"

governet hat geschrieben:Da frage ich mich doch mal, ob Herr Schauerte sein Versprechen jetzt doch noch rückgängig machen wird?
er hat zwar nur noch 25 tage aber auch das schaffen die noch

Re: heise: Bundesregierung definiert Breitband neu

Verfasst:
10.02.2009 17:36
von Soul-blade
die 1mbit passen super zu sky dsl... man könnte die anhöhung sogar als argument sehen, für sky dsl... poltiker können es sich ja drehen wie sie wollen.
Jeder bekommt sky dsl somit ist deutschland grundversorgt...soviel auch zu deiner frage governet
komisch ist nur die kluft zwischen 1mbit und den geplaneten 50mbit da ist ja kein großer unterschied... zumindets nicht für die politik, Maheln nach Zahlen eben.
Re: heise: Bundesregierung definiert Breitband neu

Verfasst:
10.02.2009 17:42
von governet
Soul-blade hat geschrieben:Jeder bekommt sky dsl somit ist deutschland grundversorgt...soviel auch zu deiner frage governet
Nicht wirklich, da wenn alle Unversorgten auf einmal auf Sat-Breitband umsteigen würden, die Übertragungsgeschwindigkeit rapide sinken würde. Nichts mehr mit 1 Mbit/s für alle. Die FUP würde vermutlich dann auch von 2 Gbtyte auf 0,1 Gbyte sinken

Re: heise: Bundesregierung definiert Breitband neu

Verfasst:
10.02.2009 17:59
von Soul-blade
schon aber, obowhl viele jetzt nichtmal 1mbit per sat bekommen, wird es weiterhin so verkauft... und auch von manchen als lösung betrachtet, deshlab ist mein gedanke nicht grade abwägig. die FUP hat bisher auch kein schwein interessiert und ob man überhaupt den speed bekommt auch nicht.
Re: heise: Bundesregierung definiert Breitband neu

Verfasst:
11.02.2009 14:32
von fruli
Hi,
Viro hat geschrieben:Cool. Ich habe kein Breitband mehr. Ich bin dann offiziell Schmalbandler, so wie 50 % meines Dorfes. Das ermöglicht hoffentlich neue Agumentationsketten.
Wenn man von der formellen bisherigen Breitband-Definition des Breitband-Portals der Bundesregierung ausgeht, ist DSL 384/64 wegen dem Upstream (<128kbit) bereits seit langem kein Breitband mehr - nur achtete bisher kaum jmd darauf, da alle nur auf die Downstream-Definition schauen....
Wie auch immer, die nächste Ausgabe des Breitband-Atlas im Frühjahr wird noch mit dem Stand 1.1.2009 erscheinen und damit mit der alten Definition (Downstream > 128kbit, Upstream >= 128kbit) arbeiten:
KLICK. Erst in der Herbstausgabe würde die 1MBit-Definition berücksichtigt - und dann wird die Telekom voraussichtlich zeitnah nach einer
endlosen Verzögerung von 8 Jahren ggü. Wettbewerbern wie Arcor und nach einer
Planungszeit von 5 Jahren mit RAM für längere Anschlussleitungen starten und die DSL-Zugänge < 1MBit damit weitgehend ausmerzen.
So long.
fruli
Re: heise: Bundesregierung definiert Breitband neu

Verfasst:
11.02.2009 15:31
von essig
fruli hat geschrieben:und dann wird die Telekom voraussichtlich zeitnah nach einer endlosen Verzögerung von 8 Jahren ggü. Wettbewerbern wie Arcor und nach einer Planungszeit von 5 Jahren mit RAM für längere Anschlussleitungen starten und die DSL-Zugänge < 1MBit damit weitgehend ausmerzen.
und dies alles mit freundlichster und tatkräftiger unterstützung ihres haupteigentümers dem bund. erst neun jahre durch hemmungsloses nichtstun brillieren und nun tun alle so als hätten sie das problem als erste endeckt. das zieht sich durch alle parteien und verbände und man übertrifft sich mit unsinnigen lösungsvorschlägen als gäbe es fördermittel für die dümmste idee.
obwohl die längst überfällig und erstmalige anpassung der breitbanddefinition ein schritt in die richtige richtung ist hat das noch nicht viel mit einem innovativen zukunftsfähigen flächendeckenden netz zu tun.
Re: heise: Bundesregierung definiert Breitband neu

Verfasst:
12.02.2009 00:09
von Viro
@fruli:
Ich hab doch 768/128kbits. "Noch" hab ich also Breitband. Dann aber nicht mehr. Was die 384/64 angeht, hast du natürlich recht.
@essig:
Genau diese Gedanken gehen mir schon länger durch den Kopf. Ich habe den RAM-Thread bei OK immer mal wieder verfolgt und da drängte sich mir auch der Gedanke auf, dass RAM erst dann eingeführt wird wenn es marketingtechnisch Vorteile bringt. Ich freu mich schon auf das Eigenlob des T wenn es dann Ende das Jahres heisst: Wir sind toll, weil wir zaubern und durch Knöpfchendrücken urplötzlich die Bandbreite von zig millionen DSL-Anschlüssen auf über 1 Mbit erhöhen können. Ziemlich teurer Zaubertrick, wenn man bedenkt, wieviel Geld in beide Pilottests geflossen sein müssen.
Re: heise: Bundesregierung definiert Breitband neu

Verfasst:
12.02.2009 17:35
von dachscher
essig hat geschrieben:zwar einige jahre zu spät aber was soll's. man kann ja von glück reden, dass die bundesregierung überhaupt darauf eingestiegen ist und die breitbanddefinition zum ersten mal anpasst. dies wird nun die nächsten jahre so gehen und somit ist eine unserer forderungen erfüllt.
Schön und gut, aber wie lange wird es dann dauern, bis man von 1 Mbit/s wieder auf höher definiert?

Re: heise: Bundesregierung definiert Breitband neu

Verfasst:
12.02.2009 23:30
von essig
dachscher hat geschrieben:Schön und gut, aber wie lange wird es dann dauern, bis man von 1 Mbit/s wieder auf höher definiert?
genau das ist das problem. man definiert es nicht technisch/statistisch/wissenschaftlich sondern rein politisch. man musste nach vielen jahren einfach anpassen um einen rest an seriosität aufrecht zu erhalten denn jede anstehende breitbanddiskussion wäre mit einer solch mittelalterlichen definition unglaubwürdig geworden. die nächste anpassung wird es also auch erst geben wenn es politisch entweder passt oder der druck zu hoch wird.
Re: heise: Bundesregierung definiert Breitband neu

Verfasst:
13.02.2009 07:25
von dachscher
essig hat geschrieben:die nächste anpassung wird es also auch erst geben wenn es politisch entweder passt oder der druck zu hoch wird.
Genau, keine Anpassung an das, was von der überwiegenden Mehrheit genutzt wird, sondern eine rein "politische Anpassung". Wohin das führt, sieht man ja.