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EU: Breitband gehört zur öffentlichen Daseinsvorsorge

BeitragVerfasst: 24.01.2009 18:19
von bru62
Wie uns MdEP Helmuth Markov (DIE LINKE) mitteilte, hat das Europäische Parlament am 16.12.2008 eine Entschließung (2008/2129(INI)) verabschiedet, die sich mit der Medienkompetenz in der digitalen Welt befasst.

Darin heißt es:

Das Europäische Parlament ...

Gewährleistung des Zugangs zu Informations- und Kommunikationstechnologien

16. fordert die europäische Politik auf, die digitale Kluft zwischen den Mitgliedstaaten und zwischen Stadt und Land zu verringern durch den Ausbau der Informations- und Kommunikationsinfrastruktur und vor allem durch die Bereitstellung von Breitband in weniger erschlossenen Gebieten;

17. hält fest, dass zur öffentlichen Daseinsvorsorge auch die Bereitstellung des Zugangs für Breitbandinternet zählt und durch ein breites und qualitativ hochwertiges Angebot sowie erschwingliche Preise gekennzeichnet sein soll, und fordert, dass jede Bürgerin und jeder Bürger die Möglichkeit zur Nutzung eines kostengünstigen Breitbandanschlusses hat;


Hört, hört!

Gruß

Re: EU: Breitband gehört zur öffentlichen Daseinsvorsorge

BeitragVerfasst: 24.01.2009 19:46
von dachscher
Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.

Re: EU: Breitband gehört zur öffentlichen Daseinsvorsorge

BeitragVerfasst: 25.01.2009 10:13
von Haupti76
Das geht runter wie Öl ! :D :D :D

Re: EU: Breitband gehört zur öffentlichen Daseinsvorsorge

BeitragVerfasst: 25.01.2009 10:27
von bru62
Vielleicht sollten wir aber die Euphorie etwas dämpfen. Denn zwischen den Zeilen steht an sich nicht viel Neues.

EU hat geschrieben:fordert, dass jede Bürgerin und jeder Bürger die Möglichkeit zur Nutzung eines kostengünstigen Breitbandanschlusses hat;


Das hat zumindest in Deutschland fast jeder, wenn er einen Sat-Anschluss nutzt. Was kostengünstig ist, wird nicht näher ausgeführt und über die Notwendigkeit einer Flatrate steht da auch nichts. Beides müssen wir in der Diskussion weiter einfordern.

Aber grundsätzlich ist es schon ein Schritt in die richtige Richtung. In Europa ist jedenfalls schon weiter als in Deutschland, finde ich.

Gruß

Re: EU: Breitband gehört zur öffentlichen Daseinsvorsorge

BeitragVerfasst: 25.01.2009 14:19
von Viro
breites und qualitativ hochwertiges Angebot sowie erschwingliche Preise gekennzeichnet sein soll


Na das geht aber schon in die Richtung. Es wird zumindest ein gewisser Anspruch geltend gemacht, der sicher genauer definiert werden muss, aber durchaus die Möglichkeit bietet, minderwertige Angebote wie BB über Sat auszuschließen. Bisher war die Strategie ja eher so ausgelegt, dass man Breitband um jeden Preis haben wollte, egal ob da am Ende was langfristig sinnvoll nutzbares bei rum kommt oder nicht. (Siehe die 100erte Wlan-Netze die in den nächsten 2 Jahren alle einer Kompletten Sanierung bedürfen)

Re: EU: Breitband gehört zur öffentlichen Daseinsvorsorge

BeitragVerfasst: 25.01.2009 18:28
von dachscher
EU hat geschrieben:fordert, dass jede Bürgerin und jeder Bürger die Möglichkeit zur Nutzung eines kostengünstigen Breitbandanschlusses hat;

Das ganze muss mit "Leben" gefüllt werden. Und hier sind wir gefordert.
bru62 hat geschrieben:Vielleicht sollten wir aber die Euphorie etwas dämpfen. Denn zwischen den Zeilen steht an sich nicht viel Neues.

Da hast Du recht. Aber alleine die Aussage, dass Breitband zur öffentlichen Daseinsvorsorge gehört, ist doch schon mal ein Anfang. Am Ziel sind wir natürlich lange noch nicht. Aber, um mal ehrlich zu sein, die Chancen standen nie besser als jetzt.

Re: EU: Breitband gehört zur öffentlichen Daseinsvorsorge

BeitragVerfasst: 25.01.2009 22:15
von spokesman
dachscher hat geschrieben:öffentlichen Daseinsvorsorge

Bin genau deiner Meinung, öffentlich = jedem Zugänglich und Daseinsvorsorge = Dienst/Infrastruktur oder wie auch immer...

Je mehr die EU-Ebene in die richtige Richtung drängt, desto klarer werden Fehler, welche in Deutschland gemacht wurden oder noch gemacht werden.
Deutschland muss sich nach oben orientieren, es bringt nichts zu sagen "Land x,y,z ist genauso/noch schlechter aufgestellt wie wir".
Das vorschieben des Urbanisierungsgrades und der Wirtschaftlichkeit darf in einem Land, indem die gleichen Rechte für alle gelten einfach kein Vorwand sein um Untätigkeit zu beschwichtigen. Derzeit fällt hier nicht alles auf den Staat zurück, da die DTAG noch einen Puffer darstellt und sich teilweise noch gefragt wird, wieso richtet es der Wettbewerb nicht. Es wird zu viel Zeit vergeudet am Regulierungsschäubchen x und y zu drehen, anstatt sich ein nachhaltiges und zukunftssicheres Ziel zu setzen und darauf hin zu arbeiten.. Und bei 1mbit/s für alle ist nur eines klar, dass man die Planungsphase mehr als einmal durchführen muss.
Wenn Deutschland als einer der Vorreiter fungieren würde (was nur schwer möglich ist wenn man über den Teich nach Amerika oder Japan/Süd Korea schaut), wird auch nicht gejammert wenn die EU sagt: Ach du meine Güte USA/China(in China mal die "Sklaven" raus gerechnet..) bieten 80% der Bevölkerung FTTH! -> Dann jetzt mal fix UD für alle Mitgliedsstaaten! Ich hoffe die EU lässt es nicht zu einem solchen Szenario kommen, sondern geht als Beispiel voran, handelt frühzeitig, baut die bis jetzt eingeschlagene Richtung aus und öffnet den skeptischen Staaten die Augen.

Spätestens dann kann man jedem Mensch à la EU: "Medienerziehung an Schulen und als Bestandteil der Lehrerausbildung" geboten werden und damit der Zugang zum Bildungswesen von heute und morgen ermöglicht werden (merke: Jeder Mensch hat das Recht auf Bildung. -> wenn man sich die Menschrechte mal weiter durchschaut... tztzz).