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Breitband auf dem Land vs. Breitband in der Stadt

BeitragVerfasst: 09.01.2009 13:53
von Auszubildende
In der Stadt können sich die Menschen meist den auf sie zutreffensten Anbieter auswählen, doch was machen die Menschen auf dem Land, die meisten von Ihnen haben das Pech und leben so ungünstig, das diese nur teilweise oder überhaupt kein Internet haben.
Doch mittlerweile gibt es einige Firmen, die extra für diese Gemeinden ein Konzept entwickelt haben, mit dem sie auch Internet, in guter Qualität erhalten.

Re: Breitband auf dem Land vs. Breitband in der Stadt

BeitragVerfasst: 09.01.2009 16:26
von bru62
Erst mal herzlich willkommen bei geteilt.de.

Die Frage ist, wo sind diese Unternehmen? Ich habe auch schon davon gehört, nur gesehen habe ich wenige. :? Und wenn, dann mussten die Rahmenbedingungen ganz genau passen. Wenn es so wäre, wie du beschreibst, brauchte es die ganze Diskussion über das Thema und letztlich unsere Initiative nicht. Gerade das Märchen wird uns ja immer vom BMWi erzählt, dass alles nur ein Problem der schlechten Information ist. Glaube mir, hier findest du viele, viele, die recht gut informiert sind, auch über Alternativen. Und die trotzdem kein Breitband haben oder sich mit minderwertigen Ersatzlösungen herum plagen.

Ich hätte überhaupt nichts gegen einen ordentlich funktionierenden Wettbewerb. Nur gibt es den eben nicht, weil die Investition in zukunftsfähige Lösungen sich weder für ein Unternehmen mit absoluter Marktmacht noch für ein kleines mittelständiges Unternehmen lohnt.

Was tatsächlich zu beobachten ist, ist die Schaffung von Not- und Insellösungen. Diese werden aber bei allem gebotenen Optimismus die digitale Spaltung nicht beenden.

Dazu braucht es mehr. Vor allem braucht es dazu eine gesetzlich garantierte Grundversorgung.

Gruß

Re: Breitband auf dem Land vs. Breitband in der Stadt

BeitragVerfasst: 09.01.2009 22:24
von essig
Auszubildende hat geschrieben:Doch mittlerweile gibt es einige Firmen, die extra für diese Gemeinden ein Konzept entwickelt haben, mit dem sie auch Internet, in guter Qualität erhalten.

ja es gibt firmen die sich darauf spezialisiert haben einen 16 oder 34 mbit anschluss per richtfunk in den ort zu holen den sich dann alle kunden für 30-40 euro teilen dürfen aber ob das die alternative zu vdsl und ftth darstellen kann? wie bru62 schon andeutet geht es nicht darum denen die nicht teilhaben dürfen irgendwelche dritte welt lösungen anzudrehen sondern es muss darum gehen, dass man bei dingen wie strom, wasser, verkehr, telefon, breitband usw. flächendeckend halbwegs vergleichbare situationen schafft und bei strom, wasser, verkehr, telefon ist das ja auch so.

um das breitbandproblem hat sich eine richtige branche entwickelt die mit studien, beratung und lösungen ihr geld verdient aber das eigentliche problem kann man damit natürlich nicht lösen. in wenigen jahren werden glasfaser hausanschlüsse in ballungsräumen normal sein und erst dann beginnt die diskussion warum es diese nicht auch auf dem land gibt. wartet nicht erst bis dahin sondern werdet schon heute für euch und eure gemeinde aktiv.

bru62 hat geschrieben:Gerade das Märchen wird uns ja immer vom BMWi erzählt, dass alles nur ein Problem der schlechten Information ist.

dabei liegt es ganz oft einfach nur an der zu guten information. wären die betroffenen nur ein klein wenig schlechter informiert (diese strategie hat die ersten 8 jahre gut funktioniert) dann hätten heute viel mehr betroffene eine wackelige sat oder funklösung. die betroffenen wissen zwischenzeitlich recht gut welche leistung zu welchem preis üblich ist aber sie wissen oft nicht warum sie davon ausgeschlossen werden. warum sie wie alle anderen steuern zahlen, zur arbeit gehen, die gleiche luft atmen, mit strom und wasser versorgt werden aber bei breitband bewusst diskriminiert werden.

Re: Breitband auf dem Land vs. Breitband in der Stadt

BeitragVerfasst: 10.01.2009 03:07
von Shromkir
essig hat geschrieben:...aber sie wissen oft nicht warum sie davon ausgeschlossen werden. warum sie wie alle anderen steuern zahlen, zur arbeit gehen, die gleiche luft atmen, mit strom und wasser versorgt werden aber bei breitband bewusst diskriminiert werden.


/Traurige Ironie on
Ich weiß es, ich weiß es!!!
Damit die Leute in der Stadt weiterhin noch mehr Leistung für immer weniger Geld haben können!!
/Traurige Ironie off

Re: Breitband auf dem Land vs. Breitband in der Stadt

BeitragVerfasst: 10.01.2009 10:36
von Nenunikat
Auszubildende hat geschrieben:In der Stadt können sich die Menschen meist den auf sie zutreffensten Anbieter auswählen, doch was machen die Menschen auf dem Land, die meisten von Ihnen haben das Pech und leben so ungünstig, das diese nur teilweise oder überhaupt kein Internet haben.
Doch mittlerweile gibt es einige Firmen, die extra für diese Gemeinden ein Konzept entwickelt haben, mit dem sie auch Internet, in guter Qualität erhalten.

Diese Konzepte greifen auch nur stellenweise.
Denn in manchen Gemeinden fehlen die Eigenmittel für Subventionen, sind selbst Ersatzlösungen (wie WLAN) schwierig zu installieren, warten eine große Zahl von Haushalten auf DSL/Breitband und haben lokale Eigeninitiativen nur begrenzte Wirkungen ....

Re: Breitband auf dem Land vs. Breitband in der Stadt

BeitragVerfasst: 10.01.2009 10:47
von Nenunikat
bru62 hat geschrieben:Erst mal herzlich willkommen bei geteilt.de.

Die Frage ist, wo sind diese Unternehmen? Ich habe auch schon davon gehört, nur gesehen habe ich wenige. :? Und wenn, dann mussten die Rahmenbedingungen ganz genau passen. Wenn es so wäre, wie du beschreibst, brauchte es die ganze Diskussion über das Thema und letztlich unsere Initiative nicht. Gerade das Märchen wird uns ja immer vom BMWi erzählt, dass alles nur ein Problem der schlechten Information ist. Glaube mir, hier findest du viele, viele, die recht gut informiert sind, auch über Alternativen. Und die trotzdem kein Breitband haben oder sich mit minderwertigen Ersatzlösungen herum plagen.

Ich hätte überhaupt nichts gegen einen ordentlich funktionierenden Wettbewerb. Nur gibt es den eben nicht, weil die Investition in zukunftsfähige Lösungen sich weder für ein Unternehmen mit absoluter Marktmacht noch für ein kleines mittelständiges Unternehmen lohnt.

Was tatsächlich zu beobachten ist, ist die Schaffung von Not- und Insellösungen. Diese werden aber bei allem gebotenen Optimismus die digitale Spaltung nicht beenden.

Dazu braucht es mehr. Vor allem braucht es dazu eine gesetzlich garantierte Grundversorgung.
Gruß

Ja, die (von Politikern vorgegebenen) Rahmenbedingungen müssen stimmen.
Es muss marktwirtschaftlich sinnvoll sein.
Es muss mit den vorhandenen Möglichkeiten umsetzbar sein und zu einem vernünftigen Ergebnis führen.
Aber:
Ob die (von Politikern vorgegebenen) Rahmenbedingungen in Ordnung sind, darf angefragt werden.
Ob der "Markt" von sich aus, ohne Zwang, Subvention usw. jemals die ländlichen Gebiete richtig und vollständig versorgt, dürfte ebenfalls fraglich sein. (Ob das aktuelle Handeln der Telekom und ihrer Mitbewerber in Bezug auf den Bandbreitenausbau immer optimal ist, ist ja schon fraglich.)
Dass die vorhandenen Möglichkeiten nicht ausreichen, um mit den vorhandenen Mitteln eine vernünftige Breitbandversorgung zu erreichen, zeigt sich daran, dass manche Gemeinden immer noch die Aussicht haben, auf Jahre keine vernünftige Breitbandversorgung zu bekommen, wenn nicht gerade das angekündigte Konjunkturpaket 2 oder andere Ankündigungen doch noch zu nutzbaren Ergebnissen führen sollten.
...
Über solche Mitteilungen u.a. vom BMWi, dass eine ausreichende Information der Beteiligten das Problem schon löst, kann man sich eigentlich nur noch wundern.

Re: Breitband auf dem Land vs. Breitband in der Stadt

BeitragVerfasst: 10.01.2009 10:56
von Haupti76
wenn man sich mal überlegt wieviel Geld und Zeit in irgendwelchen Mist investiert wurde. 8 lange Jahre !!
Dazu die ganze Verwaltung. Man könnte sich da echt reinsteigern ... :shock: