Telekom sieht hohe Nachfrage nach Breitbandanschlüssen

Neuigkeiten zum Thema Telekommunikation und Breitband

Telekom sieht hohe Nachfrage nach Breitbandanschlüssen

Beitragvon Dino75195 » 07.04.2014 13:01

Die Telekom sieht hohe Nachfrage nach Breitbandanschlüssen, nachlesen kann man das bei heise.de
http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 64499.html

oder bei
Winfuture, Telekom: VDSL-Buchungen jetzt auf Rekordniveau

Es hat doch immer geheißen VDSL verkauft sich so schlecht... Die hohen Bandbreiten werden nicht benötigt...
Und jetzt wird ausgebaut, natürlich nicht flächendeckend und nicht auf dem Land (bzw. nicht ohne Förderungen)

Gruß Robert
Fritz Box 7362 SL
Vodafone VDSL Vectoring mit 100 Mbit/s (Danke Telekom das es so lange gedauert hat)
Intel Xeon E3-1230V2, 4x 3.30GHz 16 GB RAM 24" TFT

Initiative für
"Schnelleres DSL in Weichs und allen Ortsteilen"
http://www.dsl-weichs.de (Webseite inzwischen abgeschalten)
DSL 16000 ist in Weichs verfügbar seit 20.6.2011
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Re: Telekom sieht hohe Nachfrage nach Breitbandanschlüssen

Beitragvon KorbanDallas » 07.04.2014 16:07

Dino75195 hat geschrieben:Es hat doch immer geheißen VDSL verkauft sich so schlecht...

Hat glaube niemals jemand behauptet, es war nur bisher nicht so weit verbreitet und nutzbar, wie es seit letzten Jahr mit zig tausenden halten zusätzlich verfügbar ist.
Dino75195 hat geschrieben:Die hohen Bandbreiten werden nicht benötigt...

Hat mit der News gar nichts zu tun, was du immer behauptest, das es FTTH geben muss. Diese Bandbreiten werden nicht benötigt.
Dino75195 hat geschrieben:Und jetzt wird ausgebaut, natürlich nicht flächendeckend und nicht auf dem Land (bzw. nicht ohne Förderungen)

Spiegelt nur deine Erfahrung wieder, ich kenne es anders. Die Telekom baut heute ganze Ortsnetze aus, da sind kleinere Gemeinden ebenso dabei, wie mittlere Städte. Ortsnetze orientieren sich nicht an Gemeindegrenzen und somit profieren durchaus auch kleinere Gemeinden von dem Ausbau, auch ohne Fördergelder.

Und selbst wenn es mit Fördergeldern ist, dann ist das eben so, mag es dir nicht gefallen, ich finde es gut, mal vollkommen egal welcher Anbieter ausbaut, hauptsache es passiert etwas.
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Re: Telekom sieht hohe Nachfrage nach Breitbandanschlüssen

Beitragvon FTTH » 07.04.2014 17:03

Mein Ortsnetz wurde teilweise ausgebaut. Langenhain nicht.
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Re: Telekom sieht hohe Nachfrage nach Breitbandanschlüssen

Beitragvon spokesman » 10.04.2014 23:13

KorbanDallas hat geschrieben:
Dino hat geschrieben:Es hat doch immer geheißen VDSL verkauft sich so schlecht...
Hat glaube niemals jemand behauptet, es war nur bisher nicht so weit verbreitet und nutzbar, wie es seit letzten Jahr mit zig tausenden halten zusätzlich verfügbar ist.
Natürlich gab es hierzu auch Meldungen, diesen Fakt zu leugnen ist einfach nur falsch, ich verstehe auch nicht warum man das macht.

KorbanDallas hat geschrieben:
Dino hat geschrieben:Die hohen Bandbreiten werden nicht benötigt...

Hat mit der News gar nichts zu tun, was du immer behauptest, das es FTTH geben muss. Diese Bandbreiten werden nicht benötigt.
ja so ähnlich hat irgendjemand immer über eine neue Technologie gesprochen. Ich glaube 1989 hat Bill Gates gesagt, dass man nie ein 32 Bit OS bauen wird.
Bill Gates hat geschrieben:“We will never make a 32-bit operating system”
und auch er hatte den Bedarf daran nicht gesehen..

Hier mal ein paar erhobene Zahlen wie der Bedarf aussieht bzw. ausgesehen hat, leider steht das Erhebungsdatum nicht mit da. Regionale Anbieter haben mir ebenfalls von der ausbleibenden Nachfrage im 50Mbit/s Bereich berichtet, ebenfalls von fehlender Nachfrage bei FTTH. Klar ist hierbei, dass diese Kunden nicht jede Woche 10 verschiedene Werbeblätter mit FTTH Angeboten im Breifkasten liegen haben.

Weiter geht es mit einer heise.de Meldung jüngeren Datums:
heise.de News-Meldung vom 06.11.2013 16:00 hat geschrieben:Die Kunden sind laut der EWE Tel mit ADSL-Bandbreiten bis 16 MBit/s "ganz zufrieden". EWE Tel baut daher zwischenzeitlich Fibre to the Curb (FTTC) aus, also Glasfaserkabel bis zum Kabelverzweiger. Derlei Zugangsdienste verwertet der Betreiber vor allem auf dem Land gut, also in der bisherigen "Internet-Diaspora".


jetzt KD:
PM vom 18.3.2013 "Kabelnetzbetreiber als Motor der TV- und Breitbandmärkte" hat geschrieben:Und die hohen Internetgeschwindigkeiten im Breitbandkabel werden nachgefragt: Knapp 60 Prozent aller Kabelkunden nutzen bereits Internetbandbreiten über 30 MBit/s. 17,4 Prozent buchen sogar Bandbreiten von 50 MBit/s und mehr – das ist gegenüber 2011 eine Steigerung von mehr als 10 Prozentpunkten. Thomas Braun: „Auf Grund der Leistungsfähigkeit der Kabelnetze wachsen Internet und Telefonie im Breitbandkabel überdurchschnittlich: Mit 4,4 Millionen Internetkunden zum Jahresende 2012 hat das Breitbandkabel einen Marktanteil von rund 15 Prozent – Tendenz auch hier steigend.“


Mit großer Sicherheit hängt das mit dem Angebot und der geschalteten Werbung zusammen. Ich habe in einer Regio-Initiative mehrere hundert Klinken geputzt, 2011 wurden Anschluss- und Bedarfsdaten von den Anschlussinhabern erhoben. 16Mbit/s war hier ebenso wie 6Mbit/s "state of the art". Einer vorhergehenden Bedarserhebung im Jahr 2009 war das Bild ähnlich, hier tendierten die Leute aber eher zu 6Mbit/s, auch 2Mbit/s hielten einige für ausreichend.

Bei weiteren Befragungen in den folgenden Jahren haben viel den Bedarf bei 16Mbit/s gemeldet, dies haben dann auch viele Leute als Vertrag genommen und nicht 50Mbit/s oder 25Mbit/s (obwohl verfügbar) klar liegt das dann auch irgendwo am Preis, doch die meisten Leute sagen einfach, dass ihnen das 16Tausender reicht.. (heute)

Wenn man sich heutige LTE Tarife, Kabel-Tarife etc. anschaut ist klar, dass der "Bedarf" bei 50Mbit/s aufwärts liegt.. bei KD erhält man doch für 19,99 EUR im Monat 100Mbit/s shared mit Drossel, bei LTE eben 50Mbit/s shared mit Drossel, davon spricht wieder niemand, war ja klar.

hier eine WIK-Studie aus dem Jahr 2007 damit man sich mal in Errinnerung ruft wie die Bedarfsentwicklung verlief.

KorbanDallas hat geschrieben:
Dino hat geschrieben:Die hohen Bandbreiten werden nicht benötigt...

Hat mit der News gar nichts zu tun, was du immer behauptest, das es FTTH geben muss. Diese Bandbreiten werden nicht benötigt.
Natürlich hängt die Nachfrage am Bedarf, ein Zusammenhang zwischen dem was Verfügbar ist und was der scheinbare Bedarf ist besteht ebenfalls, sonst wären alle IBV's für die Katz.. gut Bayern hält seit neuestem ein IBV für unnütz, es ist richtig, dass man hier ein Bedarf voraussetzen kann.

Neben der Downloadgeschwindigkeit sollte man einen Blick auf das Volumen werfen, zunächst der Festnetzbereich:
BNetzA hat geschrieben:Datum, Gesamtvolumen (Mrd. GB), Durchschnittliches monatliches Datenvolumen pro Anschluss (GB)
2007 1,8 8,5
2008 2,2 8,8
2009 3,6 12,6
2010 4,6 15,1
2011 5,5 17,0
2012 7,0 21,2


hier einige Daten zum Mobilfunk:
BNetzA hat geschrieben:Jahr, Gesamtvolumen in Mio GB
2006 0,84
2007 3,54
2008 11,47
2009 33,29
2010 65,41
2011 99,74
2012 155,64


BNetzA hat geschrieben:Jahr, Mio Nutzer
2006 85,65
2007 97,15
2008 107,25
2009 108,26
2010 108,85
2011 114,13
2012 113,16
2013 113,57

(vllt. findet jemand bessere Zahlen zum Mobilfunk-Datenverbrauch und den tatsächlichen mobilen Internet Nutzern..)

auch diese Betrachtung muss man einbeziehen, wenn man sich hier ein Bild machen möchte. Hohe Bandbreiten besonders im Mobilfunk werden häufig als Festnetzersatz oder auch als Flatrate verkauft, dem Verbraucher stößt die Drosselung dabei unangenehm auf, im letzten Jahr hatten wir zum Thema Flatrate entsprechende Urteile. Das der Verbraucher in vielen Fällen keine Wahl hat und den LTE Tarif mit x-GB nehmen muss brauch ich nicht weiter auszuführen.

Schlussendlich ist es keine Überraschung wenn ein Anschluss bestellt wird der vorher nicht da, sprich verfügbar war.
heise.de hat geschrieben:Dort hätten etwa zehn Prozent der angeschriebenen Haushalte bereits einen Vertrag abgeschlossen, obwohl die Breitbandanschlüsse erst in einigen Wochen oder Monaten verfügbar seien.
was für eine Überraschung, hier scheint es Vorverträge zu geben die ab Quote x zu einem Ausbau führen, gerade auf dem flachen Land oder eben in kleineren Städten konnten wir dieses Vorgehen flankiert von Fördermitteln beobachten. Schön wenn die Telekom jetzt den Bedarf entdeckt. Ich kenne die Lage in den genannten Orten nicht, ich gehe aber davon aus, dass auch diese nicht nach dem Prinzip der Nächstenliebe ausgebaut werden.
Zuletzt geändert von spokesman am 10.04.2014 23:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Telekom sieht hohe Nachfrage nach Breitbandanschlüssen

Beitragvon Fehler20 » 11.04.2014 18:24

Es hat doch immer geheißen VDSL verkauft sich so schlecht...


"VDSL-Ausbau: Telekom schaufelt sich Milliardengrab" http://winfuture.de/news,29058.html
sahen manche vor 10 Jahren wirklich so ;) . Aus heutiger Sicht würde ich sagen, war die Entscheidung im Hinblick auf die Kabel-Konkurrenz richtig.

Diese Bandbreiten werden nicht benötigt.


Scheinen die Kabelanbieter anders zu sehen/andere Erfahrungen gemacht zu haben:
http://www.golem.de/news/internet-unitymedia-kabelbw-kuendigt-200-mbit-s-zugaenge-an-1404-105748.html

Übrigends: es wird hier auch ein durchschnittlicher Trafficverbrauch genannt, der bei 50GB liegt, die Poweruser-Quote scheint bei 1% zu liegen und bis zu 1200 GB Traffic monatlich zu erzeugen.

was für eine Überraschung, hier scheint es Vorverträge zu geben die ab Quote x zu einem Ausbau führen, gerade auf dem flachen Land oder eben in kleineren Städten konnten wir dieses Vorgehen flankiert von Fördermitteln beobachten. Schön wenn die Telekom jetzt den Bedarf entdeckt. Ich kenne die Lage in den genannten Orten nicht, ich gehe aber davon aus, dass auch diese nicht nach dem Prinzip der Nächstenliebe ausgebaut werden.


War bei uns nicht so, selbst jetzt kurz vor der Vertigstellung kann man noch keine Vorverträge abschließen. Der Ausbau scheint übrigends flächendeckend gewesen zu sein :).
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Re: Telekom sieht hohe Nachfrage nach Breitbandanschlüssen

Beitragvon spokesman » 11.04.2014 19:17

Der BREKO zeigt in seinen Marktdaten 2012 auf, dass das durchsnittliche Übertragungsvolumen an die Anschlussart/Downloadrate geknüpft ist.

Anschlüsse unter 2Mbit/s haben im monatlichen Durchschnitt 11,2GB Übertragungsvolumen genutzt.

Anschlüsse von 2Mbit/s bis 16Mbit/s haben im monatlichen Durchschnitt 25GB Übertragungsvolumen genutzt.

Anschlüsse von 16Mbit/s bis 30Mbit/s haben im monatlichen Durchschnitt 33,8GB Übertragungsvolumen genutzt.

Anschlüsse ab 30Mbit/s haben im monatlichen Durchschnitt 49,2GB Übertragungsvolumen genutzt.

Stand 2012.

Natürlich kann man jetzt behaupten, dass die "Nicht-BREKO-Unternehmen" diesen Durchschnitt senken. Diese Behauptung ist sicher nicht falsch, da hier viele Unternehmen hinzukommen würden, welche aktiv eine Drosselung oder shared Medien nutzen. Man muss die Betrachtung differenzieren um nicht Äpfeln mit Birnen zu vergleichen. Ich denke aus den Zahlen geht klar hervor, dass es wie oben schon angesprochen einen Zusammenhang gibt (causa finita oder so..)

@Fehler20
Danke für deine interessanten Links.
Fehler20 hat geschrieben:Übrigends: es wird hier auch ein durchschnittlicher Trafficverbrauch genannt, der bei 50GB liegt, die Poweruser-Quote scheint bei 1% zu liegen und bis zu 1200 GB Traffic monatlich zu erzeugen.
Es gibt auch "PowerUser" die über 1.200 GB im Monat Traffic haben, es gibt Leute die mit diesem Traffic sinnvolle der Gesellschaft dienende Dinge machen. Nur weil man sich das nicht vorstellen kann, bedeutet dies nicht, dass es derartige Anwendungsfälle nicht gibt.
Zuletzt geändert von spokesman am 11.04.2014 19:21, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: edit
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Re: Telekom sieht hohe Nachfrage nach Breitbandanschlüssen

Beitragvon Fehler20 » 11.04.2014 20:19

@spokesman,
die Aufstellung ist sehr interessant. Man könnte also sagen, je besser die Anbindung, desto mehr wird sie genutzt.

Zum Thema Drossel und Poweruser: ich wollte die Aussage auch nicht verteidigen, ich fand es nur mal interessant, Zahlen zu hören. Weil die veranschlagten 75GB der Telekom dürften dann höchstwarscheinlich z.B. mehr als 3% der User treffen, oder?
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Re: Telekom sieht hohe Nachfrage nach Breitbandanschlüssen

Beitragvon spokesman » 11.04.2014 21:05

ja und nein.

Man sollte nicht User sondern Haushalte sagen, zudem darf man, wie wir eben herausgearbeitet haben, nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Mobilfunk dürfen wir also nicht betrachten bzw. vermischen.

Anders gesagt:
Man darf im Falle der Telekom-Drossel nur die Haushalte betrachten, welche auch über diese Art von Anschlüssen und Geschwindigkeiten verfügen. Und ja ich würde dann schon sagen, dass mehr als 3 Prozent der Haushalte betroffen sind.

Die derzeitige Diskussion um FTTH, Vectoring, VDSL, LTE und Co. wird durch eine Vermischung von Zahlen und Fakten von unterschiedlichsten Interessengruppen beeinflusst, man kann demnach wirklich niemand einen Vorwurf machen, wenn man glaubt, dass Haushalte mit 200GB Traffic Plus mit einem Bein im Knast stehen.. ärgerlich ist es natürlich trotzdem.
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