Baldige Drosselung der Telekom-Festnetztarife?

Neuigkeiten zum Thema Telekommunikation und Breitband

Re: Baldige Drosselung der Telekom-Festnetztarife?

Beitragvon grapevine » 26.03.2013 18:42

Ich mache dann mal den Advocatus Diaboli. Eine These und eine Frage:

(1) In einem langfristig funktionierenden Unternehmen werden die Ausgaben durch die Einnahmen von Kunden gedeckt, durch niemanden sonst.
(2) Ist es vor diesem Hintergrund verbraucherfreundlich, wenn der typische Nutzer die Mehrkosten von Vielnutzern mitbezahlen muss?

Der typische DSL-Nutzer verbraucht monatlich ein Volumen im unteren zweistelligen Gigabyte-Bereich. Die Begrenzungen der typischen LTE-Tarife liegen darunter, aber nicht sehr. Das ist der Median der mir bekannten Daten.

Bei den Brettern, die der geteilt e.V. noch bohren will, wäre eine Drosselung eher ein Thema für den hinteren Teil der Prioritätenliste, vor allem solange sie nicht beschlossen ist.
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Re: Baldige Drosselung der Telekom-Festnetztarife?

Beitragvon bru62 » 26.03.2013 18:51

grapevine hat geschrieben:Ist es vor diesem Hintergrund verbraucherfreundlich, wenn der typische Nutzer die Mehrkosten von Vielnutzern mitbezahlen muss?
Das ist bei einer Mischkalkulation schon immer so. Auch derjenige, der im Internet nur seine Mails liest und vielleicht Volumina um die 500 MB im Monat verbraucht (das dürften gar nicht so wenige sein), bezahlt am Ende für den, der sich ab und an ein Spiel runter lädt oder Videos sieht. Die Konsequenz deiner Verbraucherfreundlichkeit wäre eine generelle Bezahlung nach verbrauchten Volumen. Aber das wäre wohl zu viel Abrechnungs-Aufwand für die Unternehmen.

grapevine hat geschrieben:Bei den Brettern, die der geteilt e.V. noch bohren will, wäre eine Drosselung eher ein Thema für den hinteren Teil der Prioritätenliste, vor allem solange sie nicht beschlossen ist.
Die ins Auge gefasste Drossel (die nur der Gewinnmaximierung dient) könnte schnell Nachahmer finden. Es ist durchaus mit dem Öffnen der "Büchse der Pandora" gleichzusetzen. Deshalb werden wir aktiv. Nicht wegen der 75 GB, sondern aus Prinzip. Um sozusagen den Anfängen zu wehren.

Gruß
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Re: Baldige Drosselung der Telekom-Festnetztarife?

Beitragvon Dino75195 » 26.03.2013 19:14

Ich hab unter http://blogs.telekom.com/2013/03/22/neu ... -fuer-dsl/ was gutes gelesen

Einfach mal nach Monatskarte suchen.
Bei einer Monatskarte mit dem Öffentlichen Verkehrsmittel ist das ähnlich.

Man zahlt eine Monatskarte und mann kann so viel rumfahren wie man möchte.

Kommt jetzt einer auf die Idee die Monatskarten wesentlich teurer zu machen, um die Wenigfahrer zu entlasten?
Oder werden Vielfahrer von der Monatskarte ausgeschlossen, bzw. müssen Extra zahlen?

Bei den Öffentlichen Verkehrsmittel gibt es auch Engpässe,
Wird man nach bestimmter anzahl von Fahrten von einem schnellen Transportmittel ausgeschlossen und/oder darf nur noch Schneckentempo fahren?

Es wird auch versucht die Öffentlichen Verkehrsmittel immer wieder zu erweitern und zu verbessern, am besten bevor die Grenzen erreicht sind. Das klappt mal mehr mal weniger gut.


grapevine hat geschrieben:Ich mache dann mal den Advocatus Diaboli. Eine These und eine Frage:

(1) In einem langfristig funktionierenden Unternehmen werden die Ausgaben durch die Einnahmen von Kunden gedeckt, durch niemanden sonst.


Wer sagt den das die Einnahmen nicht ausreichen?
Was ist den z.B. mit den leuten die 1-6 Mbit/s bekommen und das gleiche bezahlen wie die Anwender die 16 Mbit/s bekommen. Das System ist schon seit 10 Jahren ungerecht, aber so wird es sicher nicht gerechter.

grapevine hat geschrieben:(2) Ist es vor diesem Hintergrund verbraucherfreundlich, wenn der typische Nutzer die Mehrkosten von Vielnutzern mitbezahlen muss?


Was sind den Vielnutzer?

Bloß weil man HD Filme legal schaut?
Weil man Steam Spiele kauft?
Weil man sein Backup in der Cloud macht?


grapevine hat geschrieben:Der typische DSL-Nutzer verbraucht monatlich ein Volumen im unteren zweistelligen Gigabyte-Bereich. Die Begrenzungen der typischen LTE-Tarife liegen darunter, aber nicht sehr. Das ist der Median der mir bekannten Daten.


Natürlich reichen 30 GB zum Surfen... Aber es gibt auch Familien mit Kindern, da wird es sehr schnell eng, mit 30 GB...
Zumindest wenn die Kinden mal bischen älter werden.

Ich hab so 35-75 GB, betrifft mich bei DSL nicht, selbst wenn es kommt, aber ich nutze auch noch keine Cloud, schaue noch wenig Youtube HD Filme, kein Maxdome, kein Online Backup...

Aber ich hätte die Möglichkeiten gerne, falls ich mal VDSL bekomme.
Ein PC-Backup hat aber dann locker 500 GB!

Und dann soll ich für alles extra bezahlen?

Extra für Backup
Extra für Video/HD
Extra für HD Telefonie
Extra für Cloud


Natürlich könnten wir im Moment sagen, naja 500 GB das wäre dann ok,
oder wir sagen die Drosselung ist zu hart, macht mal lieber mindesten 6 Mbit/s nach Drosselung.

Aber das ist der Falsche weg, ich möchte mich nicht einschränken, nur das die Telekom ihre Gewinne erhöht.
Ich möchte nicht dauernd schauen was kann ich diesen Monat noch laden.

Und darum gilt

viewtopic.php?f=47&t=3944

Das Ziel der Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- ist eine flächendeckende ungetaktete Breitbandinternetversorgung in Deutschland zu fairen Preisen.
...
Ungetaktet bedeutet, dass der Zugang ohne Volumen- oder Zeitbegrenzung ermöglicht wird.



grapevine hat geschrieben:Bei den Brettern, die der geteilt e.V. noch bohren will, wäre eine Drosselung eher ein Thema für den hinteren Teil der Prioritätenliste, vor allem solange sie nicht beschlossen ist.


Was sind den unsere Prioritäten?

Wir sind dem Markt ausgeliefert... und es sieht wirklich nicht gut aus mit der flächendeckende ungetaktete Breitbandinternetversorgung in Deutschland zu fairen Preisen!

Gruß Robert
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Re: Baldige Drosselung der Telekom-Festnetztarife?

Beitragvon governet » 26.03.2013 19:41

grapevine hat geschrieben:Ich mache dann mal den Advocatus Diaboli. Eine These und eine Frage:

(1) In einem langfristig funktionierenden Unternehmen werden die Ausgaben durch die Einnahmen von Kunden gedeckt, durch niemanden sonst.

Die Frage ist doch, wie hoch sind diese Kosten, und wo entstehen sie?
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Re: Baldige Drosselung der Telekom-Festnetztarife?

Beitragvon grapevine » 27.03.2013 20:48

governet hat geschrieben:
grapevine hat geschrieben:Ich mache dann mal den Advocatus Diaboli. Eine These und eine Frage:

(1) In einem langfristig funktionierenden Unternehmen werden die Ausgaben durch die Einnahmen von Kunden gedeckt, durch niemanden sonst.

Die Frage ist doch, wie hoch sind diese Kosten, und wo entstehen sie?


Die Kosten, um die es hier geht, sind zweierlei:

(1) Backbone-Kapazität im Netz des Anbieters, also Glasfasern und Aktivtechnik mit Schnittstellen. Dieser Teil ist mit sprungfixen Kosten verbunden, d.h. wenn ein 100 Gbit/s-Port nicht mehr genügt, wird ein zweiter Port benötigt, mit einer zweiten Karte, ggf. einem zweiten Faserpaar oder einer zweiten Wellenlänge und im schlimmsten Fall auch einem zweiten Chassis.
(2) Übertragungskapazität an den Netzgrenzen ("zum Internet"). Hier hat man zusätzlich zu den oben genannten Kosten häufig eine volumenabhängige Abrechnung (beim "settlement-free peering" zwar nicht, aber sonst schon). Die Mischkalkulation endet hier also auf der Kostenseite.

Griffige, verallgemeinerbare Zahlen zur Höhe habe ich nicht. Die Kosten sind daneben auch noch von der Netzstruktur an sich abhängig, das erschwert einen Vergleich.

Ich greife aber gerne noch den Vergleich mit der Monatskarte auf. Der geht leider nach hinten los, und zwar aus folgenden Gründen:

(1) Der öffentliche Verkehr, zumindest der Nahverkehr, ist ein viel größeres Zuschussgeschäft, als die Breitbandversorgung. (OK, das spricht vielleicht für mehr staatliches Engagement bei letzterer.)
(2) Wenn jeder Besitzer einer Monatskarte sie permanent nutzen würde, müssten die Verkehrsbetriebe gleichermaßen über eine "Drosselung" nachdenken.
(3) Um dies zu tun, müssten die Nutzer höchstpersönlich antreten, was aufwändig und letztlich sinnlos wäre. Einen Internetanschluss kann man aber auch bei persönlicher Abwesenheit voll auslasten.
(4) Man kann nicht mehrere Verbindungen gleichzeitig nutzen. Mir ist es jedenfalls noch nicht gelungen, gleichzeitig den 18:00-Uhr-Bus und den 18:10-Uhr-Bus zu nutzen. :D Die Auslastung funktioniert also nach anderen Prinzipien.
(5) Die variablen Kosten (mehr Energie wegen höherem Gewicht bei höherer Anzahl von Fahrgästen?) sind beim Verkehr fast vernachlässigbar.
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Re: Baldige Drosselung der Telekom-Festnetztarife?

Beitragvon spokesman » 27.03.2013 22:51

Fehler20 hat geschrieben:Kleine Korrektur:
Bisher waren die Drosseln glaube ich nur in Call und Surf VDSL verankert (16k nicht), bei allen anderen Tarifen nicht, also wer noch ungedrosseltes VDSL haben will jetzt Entertain buchen :).
läuft Entertain nicht über Multicast? Ich denke hier wird man sicher keine Drossel auf diesen Bereich legen - damit läutet man den Rückweg vom Wechselwirkenden Senden und Empfangen zum "nur Empfang" ein, besser kann man das Volk nicht dumm halten.

grapevine hat geschrieben:(2) Ist es vor diesem Hintergrund verbraucherfreundlich, wenn der typische Nutzer die Mehrkosten von Vielnutzern mitbezahlen muss?
Es zahlen auch Leute Steuern damit ein Teil der Bevölkerung studieren kann, klar können wir uns auch zurück entwickeln aber ist das sinnvoll? (ich warte auf das Argumente wie Studiengebühren oder Studienkredite).

bru62 hat geschrieben:Die Konsequenz deiner Verbraucherfreundlichkeit wäre eine generelle Bezahlung nach verbrauchten Volumen. Aber das wäre wohl zu viel Abrechnungs-Aufwand für die Unternehmen.
genau, wir steuern damit auf einen evolutionären Rückschritt zu "call by call" lässt grüßen. Ich denke der von dir angesprochene Abrechnungsaufwand fällt wesentlich geringer aus als wir uns das derzeit vorstellen - im Mobilfunk funktioniert dies bereits hervorragend - leider hat man kein Einblick auf die hier umgesetzten Einnahmen. An dieser Stelle dürfte es auch für die BNetzA schwieriger werden ein klares Lagebild zu erhalten. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Drosselungsabrechungen und Volumenverkäufe nicht so einfach von der BNetzA in Augenschein genommen werden dürfen - vllt. hat da jemand nähere Infos.. zudem ist der BNetzA Informationsstand nicht gleich dem Informationsstand der Bevölkerung/Kunden.

Dino hat geschrieben:Was sind den Vielnutzer?

Vielnutzer sind jetzt die Leute, welche der Werbemaschinerie der letzten Jahre gefolgt sind. Ich kann mich noch an die Werbeslogans erinnern als wenn es gestern gewesen wäre "Surfen so lange und wo sie wollen", "Doppelt so schnell wie normales DSL", "surfen ohne Zeit und ohne Volumenbegrenzung", "Onlinevergnügen starten, wann immer Sie wollen und wie lange Sie wollen", "Mit der Kabel DSL Flatrate können Sie surfen, spielen, informieren, downloaden, chatten – so lange Sie wollen. Internet Flatrate jetzt bestellen!" uvm.

grapevine hat geschrieben:Ich greife aber gerne noch den Vergleich mit der Monatskarte auf. Der geht leider nach hinten los, und zwar aus folgenden Gründen:
Da dein Punkt 2 bei beim Thema Breitband wie auch im ÖPNV nicht der Fall ist kommen deine weiteren, gut überlegten Punkte nicht zum tragen.

Die Schlussfolgerung deiner Darstellung scheint ein Scheitern der Flatrate als solches zu sein oder das Scheitern der am Markt tätigen Unternehmen. Hintergrund ist einfach gesagt der fehlende Netzausbau für einige wenige.
Diesem Problem entgegnet man mit der Lösung eine Verknappung des Datenvolumens zu schaffen indem man dieses mit einem (wesentlich) höheren Preis belegt. Die betroffenen Nutzer (also wir) sehen jedoch pro Jahr weitere Dividendenausschüttungen und einen umfassend geförderten Netzausbau im Anschlussbereich.

Bisher scheinen nur die großen Konzerne Probleme mit dem steigenden Datenvolumen zu haben (zumindest geben sie es vor), was ist jedoch mit den kleineren, regionalen Anbietern? Kommt da morgen eine Stellungsnahme von den Verbänden, welche die Flatrate streichen wollen?
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Re: Baldige Drosselung der Telekom-Festnetztarife?

Beitragvon Dino75195 » 28.03.2013 11:17

Hier was zum lesen zum Thema Netzneutralität.

Die Einfallslosigkeit der Telekom http://www.zeit.de/digital/internet/201 ... et/seite-1


grapevine hat geschrieben:
Ich greife aber gerne noch den Vergleich mit der Monatskarte auf. Der geht leider nach hinten los, und zwar aus folgenden Gründen:

(1) Der öffentliche Verkehr, zumindest der Nahverkehr, ist ein viel größeres Zuschussgeschäft, als die Breitbandversorgung. (OK, das spricht vielleicht für mehr staatliches Engagement bei letzterer.)
(2) Wenn jeder Besitzer einer Monatskarte sie permanent nutzen würde, müssten die Verkehrsbetriebe gleichermaßen über eine "Drosselung" nachdenken.
(3) Um dies zu tun, müssten die Nutzer höchstpersönlich antreten, was aufwändig und letztlich sinnlos wäre. Einen Internetanschluss kann man aber auch bei persönlicher Abwesenheit voll auslasten.



zu Punkt 2
Der Aufwand beim Nahverkehr ist ja auch höher, Spritkosten, Engergiekosten, Personalkosten, Netzausbau und Wartung und natürlich die Kosten für Züge, Busse (sehr teuer!)

Wenn die DSLAMs mal vorhanden sind werden die Daten per LWL weitergeleitet und dann ins Internet übertragen...
Personalkosten enstehen, wenn mal was Defekt ist, oder jemand den Anbieter wechselt... Das bezahlt aber auch der Kunden durch eine Wechselgebühr, auch wenn die in vielen Fällen erlassen wird.

Natürlich kostet auch die Wartung und der Netzausbau...
Den Ausbau und den Betrieb lässt sich die Telekom doch durch Förderungen bezahlen (Deckungslücke usw.)

Und jetzt die Anwender nochmal zahlen?
Muss jemand vom Anbieter die ganze Zeit schauen wie die Daten übetragen werden?
Oder warum ist das nochmal gleich so teuer?

Zu Punkt 3
Muss da die ganze Zeit Personal schauen das der Router, DSLAM und die Glasfaserleitungen laufen?
Dafür gibt es doch hoffentlich Monitoringsysteme...
Es wird doch nicht jeden Tag der DSLAM, Glasfaserleitung usw. ausfallen.


Ich persönlich bin auch der Meinung Dauernutzer sollten Extra bezahlen...
Wenn einer immer den Anschluss zu 80% ausnutzt ist es einfach kein normales nutzen mehr

Aber ist die Frage wie viel Extra? was kosten 100 GB?
Das Problem ist das die Daumenschrauben gleich wie verrückt angezogen werden, extreme Drosselung, wenig Volumen usw...
Aber wer entscheidet was ist ein normales Nutzen, was ist ein Powersauger?

Dann sind wir da wieder beim Thema Netzneutralität...
Wer darf entscheiden was man mit dem Internanschluss machen kann/darf oder nicht...


Unser Ziele von Geteilt.de sind ja immer noch das komplette ablehen von Volumen- und Zeitbeschränkung beim Internetzugang.

Gruß Robert
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Re: Baldige Drosselung der Telekom-Festnetztarife?

Beitragvon Dino75195 » 28.03.2013 21:19

Telekom - Zurück in die Steinzeit
http://www.youtube.com/watch?v=_XyAJOIZ ... e=youtu.be

Sind einige gute Infos drin...

Denk mal darüber nach:
Bestandskunden sind davon nicht betroffen,
wenn Power User schon Kunden sind, dann ändert sich ja nichts an der Situation für die Telekom.
(zumindest die Power User die ADSL haben, bei VDSL könnte zumindest die Drosselung auf 6 Mbit/s aktiviert werden)

Hört es euch am besten selber an, jeder darf sich seine eigene Meinung dazu bilden

Gruß Robert
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Re: Baldige Drosselung der Telekom-Festnetztarife?

Beitragvon Nenunikat » 29.03.2013 10:00

Dino75195 hat geschrieben:Telekom - Zurück in die Steinzeit
http://www.youtube.com/watch?v=_XyAJOIZ ... e=youtu.be
Sind einige gute Infos drin...

Denk mal darüber nach:
Bestandskunden sind davon nicht betroffen,
wenn Power User schon Kunden sind, dann ändert sich ja nichts an der Situation für die Telekom.
(zumindest die Power User die ADSL haben, bei VDSL könnte zumindest die Drosselung auf 6 Mbit/s aktiviert werden)
...

(Da ich LTE nutze und somit schon mit möglicher Drosselung lebe, gehe ich nur auf den Text ein und habe mir das Video nicht angesehen:)
Den Bestandskunden kann zum Ende der MVLZ gekündigt werden und sie zum Wechsel in einen neuen Tarif mit Drosselung gebeten werden.
Somit werden mit Verzögerung auch die Bestandskunden erreicht.

Was das Thema "Steinzeit" angeht:
Die Telekom behindert mit einer möglichen Drosselung eher die breite(re) Nutzung neuer Dienste wie umfangreiches Cloud Computing.
Möglicherweise behindert sie damit ihre eigene Zukunft. Aber dass ab und zu nicht langfristig gedacht wird, ist nichts Neues...
... - erleben was verhindert.
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Re: Baldige Drosselung der Telekom-Festnetztarife?

Beitragvon Meester Proper » 01.04.2013 01:41

Interessante Hintergründe zur Netzneutralitätsdebatte in den USA gibt es im Podcast "Netzpolitik.TV" von netzpolitik.org. Dort ist Ben Scott, einer der führenden Köpfe der US-Netzneutralitätsdebatte, zu Gast. Besprochen wird hauptsächlich das Aufkommen der Netzneutralitätsdebatte in den USA, sowie auch einige deutsche/europäische Aspekte. Der Beitrag ist nahezu komplett in Englisch.

Zum Beitrag auf netzpolitik.org
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Re: Baldige Drosselung der Telekom-Festnetztarife?

Beitragvon Dino75195 » 02.04.2013 17:20

Das Thema Drosselung ist sogar bei der Web tagesschau von der ARD angekommen

DSL-Drosselung: Telekom macht sich unbeliebt - tagesWEBschau vom 25.März
http://www.youtube.com/watch?v=nRBBrTyF35g

Orginal ist im Moment auch noch abrufbar
http://www.tagesschau.de/tageswebschau

dann auf Montag MONTAG, 25. MÄRZ 2013



http://feedback.telekom-hilft.de/questi ... netztarife
Auf Telekom Hilft wurde ich grad auf folgendes Dokument aufmerksam
http://www.vzbv.de/mediapics/telekom_lg ... 9_2011.pdf

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Re: Baldige Drosselung der Telekom-Festnetztarife?

Beitragvon Dino75195 » 05.04.2013 07:20

Telekom-Plan zur Drosselung verstößt gegen Netzneutralität
http://www.golem.de/news/festnetz-telek ... 98529.html

Das Thema ist also doch noch im Gespräch. ;)

Gruß Robert
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Re: Baldige Drosselung der Telekom-Festnetztarife?

Beitragvon Meester Proper » 05.04.2013 09:57

Die Drosselung kann noch gar nicht gegen die Netzneutralität verstoßen, weil es sie noch gar nicht gibt.
Meester Proper
 

Re: Baldige Drosselung der Telekom-Festnetztarife?

Beitragvon grapevine » 05.04.2013 10:21

Dino75195 hat geschrieben:Telekom-Plan zur Drosselung verstößt gegen Netzneutralität


Netzneutralität in der orthodoxen Form hat es ohnehin nie gegeben. Was sich verändert hat, sind die Parameter der Auslegung.

Beispiele:

1. Im Telefoniebereich (Festnetz/Mobilfunk) waren in den Anfangszeiten Tarifmodelle verbreitet, in denen Gespräche zu Kunden desselben Anbieters vergünstigt oder pauschal abgerechnet worden sind. Heute ist das nicht mehr so relevant, weil die Festnetz-Flatrate sehr verbreitet geworden ist.
2. Im Hosting-Umfeld ist es üblich, Transfervolumina im LAN oder im Backbone des eigenen Providers nicht abzurechnen, sondern nur das Transitvolumen.
3. Notrufverbindungen waren "schon immer" (d.h. zumindest, seit es das TKG gibt) bevorrechtigt. Die aktuelle Norm dazu ist § 108.
4. Bei IP-basierten Telefonanschlüssen ist es üblich, den Sprachverkehr gegenüber anderen Daten zu bevorzugen, um eine gute Sprachqualität herzustellen.

Es würde nicht schaden, wenn es zur Netzneutralität verbindliche, ausssagekräftige Regeln gäbe, die für alle Teilnehmer gelten. In den oben genannten Beispielen sorgt der Verzicht auf Netzneutralität für eine Verbesserung der Dienstleistung im Sinne des Endkunden. Deshalb hat sich auch nie jemand beklagt. Die "Drosselung mit Ausnahmen", wie sie aktuell diskutiert wird, ist in der Sache nicht anders, außer dass sie eben nachteilig für manche Endkunden wäre. Die aktuelle Diskussion ist aus Verbrauchersicht verständlich, aber ein neutraler Beobachter kann nicht mit zweierlei Maß messen, sondern muss berechtigte Interessen abwägen.

Hinsichtlich der Drosselung kann ich mir vorstellen, dass der Gesetzgeber dafür sorgt, dass als "Flatrate" o.ä. bezeichneter Tarif bestimmte Eigenschaften haben muss. Ich halte es aber für unrealistisch, dass es einen Zwang geben wird, überhaupt eine Flatrate anzubieten. Das würde gegen sehr wichtige Grundsätze unseres Rechtssystems verstoßen und daher wohl auch einer verfassungsgerichtlichen Prüfung nicht Stand halten.

spokesman hat geschrieben:Die betroffenen Nutzer (also wir) sehen jedoch pro Jahr weitere Dividendenausschüttungen und einen umfassend geförderten Netzausbau im Anschlussbereich.


Was möchtest Du damit sagen? In Summe schrumpft der Markt hinsichtlich der Umsatzzahlen seit Jahren. Gerade die Aktionäre der Telekom hatten wenig zu lachen, haben sie doch ihre Dividenden mit einem deutlichen Kursverlust bezahlt.
Ist es so gemeint, dass die Aktionäre im Interesse der Nutzer auf Ausschüttungen bzw. Wertzuwachs verzichten sollen? Bevor die Aktionäre das tun, werden sie eher noch die Einstellung des Geschäftsfelds oder gar die Liquidation beschließen und ihr Geld woanders investieren.

Manche Vorstellungen in diesem Forum lassen mich gelegentlich erstaunen. Die Bundesrepublik funktioniert im Großen und Ganzen so, das niemand einem Handlungszwang unterliegt, sondern mit seinen Handlungen seine eigenen Interessen verfolgen kann. Es ist lediglich so, dass die meisten Handlungsweisen einem Regelwerk unterliegen, und dass es wenige Ausnahmen gibt (z.B. die Schulpflicht). Aber niemand ist verpflichtet, Lebensmittel anzubauen, und niemand muss eine Flatrate anbieten. Dieser Grundsatz steht im Grundgesetz sehr sehr weit vorne. Ich gehe deshalb davon aus, dass er noch eine Weile Bestand haben wird.

Es kann ja nur so funktionieren, dass sich die Akteure darüber einig werden, auf welche Weise notwendige Investitionen finanziert und getätigt werden und dabei möglichst viele Stellen ins Boot nehmen. Es bringt nicht viel, auf Verbände, Unternehmen und den Staat zu schimpfen. Die Verbände vertreten "nur" die Interessen ihrer Mitglieder, die Unternehmen müssen wirtschaftlich arbeiten und der Staat, das sind wir alle.
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Re: Baldige Drosselung der Telekom-Festnetztarife?

Beitragvon Dino75195 » 05.04.2013 10:49

Im Grundgesetz steht aber auch etwas von Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse...

Und das Internet ist nunmal ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens.
Zwischen Stadt und Land gibt es gerade bei der Breitbandverfügbarkeit einen großen unterschied.
In der Stadt hat man ja noch Alternativen und auf dem Land? :roll:

Das Thema Internetzugang sollte man meiner Meinung Gesetzlich regeln, aber dazu gibt es ja schon unzählige Diskussionen.

Ich frag mich immer, warum es in anderen Ländern wesentlich besser klappt als in Deutschland.
Die sind teiweise wesentlich billiger und haben mehr Leistung!

Das Hauptproblem sehe ich ganz klar in der Doppelten Leitungsführung...

Kabel, Glasfaser und Kupfnetz und das alles im selben Stadt...
teilweise mehre Netze nebeneinander, z.B. Kabelnetz + Glasfasernetz
(im schlimmsten Fall mehre Glafasernetze von verschienden Anbietern)

Und auf dem Land gibt es dann Handymasten... Dort hat dann jeder Anbieter, Vodafone, O2, Telekom (EPLUS) seine eigenen Antennen...
Muss das sein? Warum kann man die Antennen nicht gemeinsam nutzen...
Einmal die Kosten für die Anbindung und die Montage und die Hardware.

Warum kann zumindest auf dem Land nicht "ein Netz" bauen, beim Mobilfunk und Festnetzinternet...

Die Politik und Regulierung ist selber schuld das hinten und vorne nix funktioniert!
Seit 5 Jahren wird massiv mit Förderungen gegengesteuert, was aber dazu führt, das nur noch ausgebaut wird,
wenn gefördert wird. (bis auf einige Ausnahmen).
Und du bezeichnest den momentanen Markt und den Breitbandausbau als wirtschaftlich? :!:

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