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Telekom will 100MBit großflächig anbieten (Vectoring)

BeitragVerfasst: 27.08.2012 13:27
von Fehler20
http://www.golem.de/news/vdsl2-vectoring-telekom-will-breiten-vdsl-ausbau-bei-100-mbit-s-1208-94090.html

Bin mal echt gespannt, ob das kommt. Besonders, weil das ja etwas gegen FTTH sprechen würde.

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten

BeitragVerfasst: 27.08.2012 15:39
von UltimateSpinDash
Obwohl jetzt/bald Glasfaser durch die Wasserleitung kommen kann und damit ein flächendeckender Ausbau möglich wäre will man VDSL ausbauen?

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten

BeitragVerfasst: 27.08.2012 21:27
von rezzler
Ob die Telekom so ein Sonderverfahren wirklich nutzt wage ich zu bezweifeln...

Das der VDSL-Ausbau dadurch wirklich großartig in die Fläche (sprich: neue Outdoor-DSLAMs) geht ebenfalls.

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten

BeitragVerfasst: 27.08.2012 22:56
von Meester Proper
Die Meldung ist falsch. Es wurde lediglich gesagt, dass die Vectoring-Technik möglicherweise zum Einsatz kommen könnte und die derzeitige VDSL-Abdeckung von 13 auf 20 Millionen Euro mit einem Budget von 5 - 4 Milliarden Euro erhöht werden könnte. Nichts von diesen beiden Dingen hat die Telekom aktiv bestätigt. Lediglich die Vectoring-Technik wurde als "interessant" bezeichnet.

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten

BeitragVerfasst: 28.08.2012 00:35
von Fehler20
Die Zahl wie viel der Ausbau kosten würde, scheint schon von der Telekom zu kommen, nur ob sie das macht ist eine andere Frage.

Diese Wassergeschichte wäre natürlich genial, aber ich denke dass man sich da mit zu vielen verschiedenen Stadtwerken einig werden müsste. Vielleicht irgendwann mal für Unternehmensleitungen wäre mein Tipp (Edit: von der Telekom).

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten

BeitragVerfasst: 28.08.2012 00:44
von Meester Proper
Glasfaser durch die Abwasser- oder Frischwasserleitung wird sich in der Fläche nicht durchsetzen. Das werden schon die Leitungsbetreiber (Stadtwerke oder Zweckverbände) zu verhinden wissen.

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten

BeitragVerfasst: 28.08.2012 05:31
von bru62
Seit Jahren wird nun versucht, das letzte Quentchen aus der Kupferleitung "raus zu quetschen" und so noch ein bisschen daran zu verdienen. Dadurch verschiebt man die notwendigen Investitionen nur und verlagert das Problem auf später. Dabei ist (fast) allen klar, dass heute in Glasfaser (FTTH bzw. FTTB) investiert werden muss, weil nur so Zukunftsfähigkeit hergestellt werden kann. Die Wirtschaft ist von sich aus nicht dazu bereit, wie sich zeigt. Deshalb ist der Gesetzgeber gefordert.

Gruß

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten

BeitragVerfasst: 28.08.2012 15:06
von dachscher
Da hast Du sicherlich recht. An der Glasfaser führt kein Weg vorbei. Wobei ich auch gerne 100 Mbit statt 50 nehmen würde. ;)
Es ist aber alles nicht so einfach. Natürlich hängt das meiste vom Geld ab, aber es mangelt auch an Unterstützung. Wenn ich so bei uns im Ort schaue, wir haben die Glasfaser im Ort liegen, in den nächsten 2 Jahren gibt es etliche Straßen, die bei uns komplett neu gemacht werden, mein Bürgermeister sieht auch die Notwendigkeit für die Verlegung von Leerrohren ein, würde sogar das Geld dafür bereitstellen (in einem gewissen Rahmen, eine Förderung wäre aber wahrscheinlich unumgänglich), hat aber von der Materie keine Ahnung (ich auch nicht) und wünschte sich entsprechende Unterstützung. Es geht schon bei solchen Sachen los, was für ein Leerohr wie und wo verlegt werden muss, damit wir irgend wann einmal ftth in Angriff nehmen können.

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten

BeitragVerfasst: 28.08.2012 19:49
von bru62
Ich hab auch keine Ahnung davon, wie ein Haus gebaut wird. Trotzdem hab ich es getan (tun lassen eben). Im Gemeinderat vergeben wir ständig Aufträge, ohne von der Materie fachlich tiefe Ahnung zu haben. Dafür gibt es schließlich Planungsbüros. Die gibt es auch für Tiefbau, respektive Leerrohrverlegung. Und die muss man dann eben ins Boot holen.

Übrigens schön, wieder mal was von dir zu hören.

Gruß

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten

BeitragVerfasst: 29.08.2012 11:01
von dachscher
Da gebe ich Dir ja Recht, aber all das kostet zusätzlich Geld.
Auch wenn mein BM die Notwendigkeit erkennt, ist er aber auch ein Pfennigfuchser, was an sich ja nicht schlecht ist, nicht umsonst ist unsere Gemeinde seit diesem Jahr schuldenfrei. Was ich auch damit sagen wollte, es bringt ja nichts, einfach mal so ein Leerrohr in die Straße zu schmeißen, wie es mein BM im letzten Jahr bei einer Straße gemacht hat. Und wenn die Straße einmal komplett gemacht wird incl. Gehweg und Hausanschlüsse für Wasser und Abwasser, da schreit es ja förmlich danach, gleich für ftth die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen.
Na mal sehen, was mit dem Schreiben, welches die Bürgermeister meines Ortes und Döllstädt vor etlichen Wochen an den Thüringer Verkehrsminister sowie cc an das Wirtschaftsministerium gesandt haben, passiert ist, Eine Antwort soll wohl schon vorliegen. geisi weiss da sicherlich mehr, da er federführend das Schreiben entworfen hat und im Kontakt mit bkt stand.
Jedes Mal, wenn ich im Urlaub in Dänemark bin und sehe, das an allen Ecken und Kanten hier gebuddelt wird, dann kriege ich echt die Krise. Im April hatte ich das erste Mal die Gelegenheit, einen Glasfaseranschluss zu nutzen. War ein kleines Kaff, im Höchstfall mit 20 Einfamilienhäusern, der nächste etwas größere Ort lag 4 km weg und die hatten ftth. :?

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten

BeitragVerfasst: 04.09.2012 18:32
von spokesman
Fehler20 hat geschrieben:Diese Wassergeschichte wäre natürlich genial

nun auch diese Variante gibt es nicht erst seit gestern, nein Sie ist sogar schon als erfolgreich erprobt zu bezeichnen.

Der in der Diskussion angeschlagene Tenor geht mal wieder in die richtige Richtung, allein am Willen liegt es mal wieder und zwar auf jeder politischen Ebene. Überlegt mal zurück wie in den späten 50er, 60er und 70er Jahren das Problem des steigenden Energiebedarf gedeckt wurde. Bei der Übertragung von Daten scheint jedoch jedoch alles etwas anders, es dauert Jahre bis die Politik die tatsächliche Tragweite des Internets erkennt, vom verstehen mal ganz abgesehen. Ich glaub langsam, dass derartige Probleme auf die kapitalistische Unterfütterung und Einflussnahme unsere so hochgehaltene Demokratie zurück zu führen sind, kurz die Probleme sind einfach Hausgemacht.

die Telekom mit einer Aussage auf golem.de: hat geschrieben:Um ein Glasfasernetz in ganz Deutschland zu verlegen, seien "Investitionskosten von bis zu 80 Milliarden Euro" nötig.
und hier scheint die Industrie wieder vor einer Gefahr zu warnen, einen besseren, günstigeren jedoch aufzeigen zu können - eben die "VDSL-Aufbohrnung". Entwicklungsmöglichkeiten, Zukunftssicherheit und einen objektiven Pro- und Contravergleich sucht man in derartigen Stellungnahmen vergeblich. Die eingangs angesprochene Entwicklung des Energiesektors wurde natürlich durch die friedliche Nutzung der Atomkraft vorangetrieben, Texte aus dieser Zeit sind völlig anders gelagert. Das heutige Ergebnis der damaligen Anstrengungen durch die Atomlobby heißt Energiewende.. vllt. schaffen wir es mit unserer Arbeit in den nächsten Jahren zur Glasfaserwende ;)

btw:
im Zuge einer Straßenbaumaßnahme hat unsere Initiative natürlich wieder auf die Verlegung von Leerrohren bis zum Haus gedrängt, nach aktueller Meldung der Fa. Ilm Provider soll nun der 280 Einwohnerort mit FTTH erschlossen werden. Über die tatsächlich Angebotenen Geschwindigkeiten über das FTTH-Netz, sowie den Abschluss der Maßnahmen liegen mir derzeit leider keine Informationen vor.

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten

BeitragVerfasst: 09.10.2012 17:48
von News
Zum Thema Vectoring meldet sich auch der BREKO mit einer Pressemitteilung vom 02.10.2012 zu Wort:

Vectoring geht nicht im Alleingang der Deutschen Telekom
BREKO fordert Branchenlösung zum Einsatz der neuen Technologie für schnelles Internet.
Ein gemeinsamer Feldversuch mit der Deutschen Telekom soll Potenzial der Breitbandtechnik erfassen.


Bonn, 02. Oktober 2012: Schnelles Internet flächendeckend anbieten, vor allem im ländlichen Raum. Dieses Ziel haben sich die Bundesregierung und viele Telekommunikationsanbieter auf die Fahne geschrieben. Die Herausforderung dabei: es soll kostengünstig und schnell erfolgen. Mit Vectoring scheint eine vielversprechende Technik identifiziert zu sein. Laut Angaben der Hersteller können bestehende VDSL-Infrastrukturen von 50 Megabit pro Sekunde auf 100 Megabit pro Sekunde beschleunigt werden. Allerdings ist Vectoring aus technischen Gründen in einem Ausbaugebiet immer nur für einen Netzbetreiber sinnvoll. „Die Deutsche Telekom will allerdings ein Monopol für den Einsatz von Vectoring durchsetzen. Das wird der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) keinesfalls akzeptieren“, betont Ralf Kleint, Präsident BREKO.

Vectoring kann eine Chance sein, dort, wo sich FTTH nicht lohnt, höhere Bandbreiten wirtschaftlich zu realisieren. Für die Deutsche Telekom stehen dabei die Ballungszentren und die verbesserten Wettbewerbsmöglichkeiten gegenüber den Kabelnetzbetreibern im Mittelpunkt. Viele BREKO-Unternehmen haben gezielt in den Breitbandausbau in der Fläche investiert. Wenn sich Vectoring als tragfähige Technik erweist, muss die Bundesnetzagentur Regelungen dafür treffen, dass alle Marktteilnehmer sie gleichermaßen einsetzen können. „Zu einer Aufhebung des Zugangs zum Kunden über die einzelne Anschlussleitung darf es nicht kommen. Das wäre eine Remonopolisierung durch die Hintertür“, hebt Kleint hervor. Die Deutsche Telekom hatte gefordert, zur Nutzung der Vectoring-Technologie müsse der Zugang der Wettbewerber zur Anschlussleitung aufgehoben werden. Mitbewerber sollen nur noch ein weitgehend fertiges Vorprodukt des Bonner Unternehmens für den Weiterverkauf an Endkunden erhalten. „Es ist aber überhaupt nicht einzusehen, warum nicht auch Wettbewerber die Technologie einsetzen sollten, wenn sich diese als tragfähig erweist“, ergänzt Kleint.

Noch fehlen nennenswerte Erfahrungen, denn Vectoring lässt sich "nur" auf bestehende VDSL-Leitungen anwenden. Und dort, wo keine bestehen, kann man auch nichts beschleunigen. „Daher fordern wir als Bundesverband einen Feldversuch, gemeinsam mit der Deutschen Telekom. Wir brauchen Klarheit darüber, was die Technik leisten kann und wo Schwachstellen liegen", so Stephan Albers, Geschäftsführer BREKO. Die Besonderheit liegt darin, dass nur ein Netzbetreiber VDSL-Vectoring in einem Leitungsbündel wirksam einsetzen kann.

Wichtig sind den über 70 im BREKO organisierten Netzbetreibern vor allem zwei Dinge, wie Albers resümiert: "Zum einen dürfen die rund zehn Millionen von den Wettbewerbern bei der Telekom angemieteten Teilnehmeranschlussleitungen (TAL) durch Vectoring nicht gestört werden. Zum anderen müsse der im Telekommunikationsgesetz festgeschriebene Grundsatz des entbündelten Zugriffs auf die letzte Meile erhalten bleiben".

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten

BeitragVerfasst: 10.10.2012 07:27
von Nenunikat
... weil sich Vectoring für den ländlichen Raum mit seinen größeren Entfernungen ja auch absolut anbietet? :?:
(Wer es glaubt...)
Vectoring dürfte bevorzugt die Ballungszentren betreffen, weil dort die Entfernungen im Durchschnitt entsprechend kürzer sind. Damit ist dort Vectoring eher nutzbar. Somit erhöhen sich dort die Möglichkeiten für schnelle Breitbandanbindungen, wenn Vectoring genutzt wird - und der ländliche Raum wird noch weiter abgehängt, weil Vectoring hier oft nichts bringt
und sich somit die verfügbare, durchschnittliche Bandbreite zwischen Stadt und Land dann noch mehr unterscheidet.
Die Variante, welche keine technischen Probleme mit größeren Entfernungen hat - nämlich Glasfaser - wird ja offensichtlich weiter kaum im ländlichen Raum eingesetzt.

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten

BeitragVerfasst: 10.10.2012 09:58
von Dino75195
Im Ballungsgebiet, wie soll das funktionieren? wenn dan nur ein Anbieter die Technik stellen kann? :D
In Großstädten sind meisten mehre Anbieter, wie Arcor, O2, M-Net, Telekom.

Da würde ja dann wieder ein Monopol der Telekom entstehen. Denke nicht dass sich das durchsetzen kann.

In den Ortschaften auf dem Land die ich kenne im Landkreis Dachau, würde es was bringen, da fast für jeden Ortsteil ein eigener DSLAM steht.
Einziger Nachteil. DSL von der Vermittlung aus, auch andere Anbieter würde nicht mehr funktionieren.

Aber wie soll das den bei der Telekom gehen? die können ja nicht mal DSL direkt auf den Outdoor DSLAM schalten.
Erst muss ein langsamer Telefon und DSL Anschluss aus der Vermittlung geschalten werden,
und einige Wochen später wird der DSL dann auf den DSLAM gezogen. :lol:
Direkt aus der Vermittlung würde ja dann das Vectoring stören...

Die schaffen das selber ja nicht mal :mrgreen:

Gruß Robert

Re: Telekom will 100MBit großflächig anbieten

BeitragVerfasst: 11.10.2012 16:38
von Fehler20
Fast :). VDSL wird anscheinend nicht auf ADSL Frequenzen benutzt.