heise: Telekom soll Tele Columbus im Auge haben

Informationen über ein Kaufinteresse der Telekom an dem Kabelnetzbetreiber Tele Columbus liegen dem heise vor. Tele Columbus soll derzeit mit 2,1 Mio Kunden auf Rang vier unter den Kabelinternetbetreibern rangieren, da immer mehr Kunden von den langsamen ADSL Anschlüssen bei der Telekom abwandern könnte man sich hier wieder Kunden zukaufen. Nach aktuellen Informationen soll der Kauf 600 Mio Euro kosten, jedoch steckt Tele Columbus derzeit mit weiteren 600 Mio Euro in einem nicht unerheblichen Berg Schulden fest. Vor über 10 Jahre hatte die Telekom Netz ihr Kabelnetz verkauft, Gründe waren damals Regulierungsbedenken und sicher hat auch die schnelle Mark ihren Teil hinzu getan. (2006 gab es hierzu mal ein Thema bei uns
)

Diensteanbieter und zugleich Infrastrukturinhaber zu sein scheint mit Nachteilen verbunden zu sein, welche sich am Ende für die Kunden besonders negativ auswirken.wikipedia hat geschrieben:Am 31. Dezember 1995 meldete die Deutsche Telekom 15,8 Millionen Nutzer von Kabelanschlüssen; die Kabeldichte lag damit bundesweit bei 65,3 Prozent, der Versorgungsgrad (Anschlussdichte) bei 64,7 Prozent. Die höchste Anschlussdichte aller Bundesländer verzeichneten Mecklenburg-Vorpommern (75,1 Prozent) und Brandenburg (74,4 Prozent), der höchste Versorgungsgrad konnte in Hamburg (99,4 Prozent) und Bremen (98,0 Prozent) erreicht werden.
Die niedrigste Anschlussdichte haben im deutschen Kabelnetz demnach Sachsen-Anhalt (56,9 Prozent) und Schleswig-Holstein (61,4 Prozent), den niedrigsten Versorgungsgrad haben Thüringen (32,4 Prozent) und Sachsen-Anhalt (27,6 Prozent), gefolgt von Brandenburg (39,5 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (39,6 Prozent). Die meisten an das Fernsehkabelnetz angeschlossenen Wohnungen gibt es in Nordrhein-Westfalen (3,7 Mio.), Baden-Württemberg (2,0 Mio.) und Bayern (2,3 Mio.).
Anfang 1997 forderte die Monopolkommission, die Deutsche Telekom müsse ihr Kabelnetz verkaufen. Die Bundesregierung lehnte diese Forderung noch im März 1997 mit der Begründung ab, ein solcher Zwangsverkauf verstoße gegen Grundgesetz und Aktienrecht.[11]
Nach der Untersagung der bundesweiten gemeinsamen digitalen Kabelfernseh-Medienplattform von Deutscher Telekom, Bertelsmann und der Kirch-Gruppe aus kartellrechtlichen Gründen durch die EU-Kommission 1998[12] und aufgrund weiteren Drucks der EU- und nationalen Wettbewerbsbehörden verkaufte die Telekom ihr Kabelnetz ab 2000[13] schrittweise bis 2003[14] in Form von regionalen Teilnetzen (Kabel BW, Unitymedia, Kabel Deutschland), was den Weg für den rückkanalfähigen Ausbau und das Angebot von Kabeltelefonie und Kabel-Internet (Triple Play) über das deutsche Kabelnetz freimachte. Kabel Deutschland erhielt bei Abkauf der Kabelnetze in Schleswig-Holstein alle Unterlagen zum Kabelfernsehen. Die heutige Deutsche Telekom AG hat bestätigt, dass Akten und Vermerke zur Errichtung der Kabelnetze komplett an Kabel Deutschland übergeben wurden.