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Unterschiedliche Tarife für Stadt & Land?

BeitragVerfasst: 19.02.2011 18:32
von bkt
VATM-Glasfasertag hat geschrieben:. „Die Kunden müssen sich an den Gedanken gewöhnen, dass die Preise für Breitband auf dem Land anders sein werden als in der Stadt“, machte Plenumsteilnehmer Martin Dörmann deutlich, SPD-Bundestagsmitglied und Mitglied im Beirat der Bundesnetzagentur.
http://www.Martin-Doermann.de

Kein gute Ansage.
Das ist eine maßgebliche Absage an den Universaldienst aus der SPD :-(

Re: Unterschiedliche Tarife für Stadt & Land?

BeitragVerfasst: 19.02.2011 18:44
von Dino75195
hmmm anders ist ja in Ordnung, aber keine Möglichkeit an vernüftiges Breitband zu kommen ist nicht in Ordnung!

Über die Zusatzkosten die in Ordnung sind kann man jetzt streiten.
In der Stadt zahlt man 25-35 Euro.
Auf dem Land dann 50-60?

Aber 10 Jahren nach dem Ausbau sollten ja der Preis dann sinken, oder wie?

Aber im Moment bauen die ja nicht mal große Ortschaften ohne Förderung aus
Also LTE ist keine Lösung mit 5 GB und sehr teuer!

Wenn alle 1 Euro mehr bezahlen würden, wäre der Glasfaserausbau leicht zu finanzieren.
Aber wie immer gilt, keiner möchte mehr bezahlen, weil die in der Stadt haben ja VDSL mit 50 000 und Kabel DSL 100000.
Und man hört ja immer wieder dafür sind die Mieten ja billiger auf dem Land.

gruß Robert

Re: Unterschiedliche Tarife für Stadt & Land?

BeitragVerfasst: 19.02.2011 19:00
von bkt
Das ist eben das Problem (für die Anbieter).

Ein Universaldienst glättet die Differenz zwischen Stadt und Land.
Er nimmt ihnen Gewinne in der Stadt (aber auch Verluste auf dem Land) bei gleichen Preisen für alle.
Siehe Telefon-Universaldienst. Der ISDN-Anschluss kostet überall das selbe, obwohl auch sein Ausbau überall unterschiedlich teuer ist/war.

Re: Unterschiedliche Tarife für Stadt & Land?

BeitragVerfasst: 20.02.2011 11:46
von bru62
bkt hat geschrieben:Kein gute Ansage.
Genau so ist es. Und auch überhaupt nicht nachvollziehbar. Auch in der Stadt (bzw. Ballungsraum) fallen sehr unterschiedliche Kosten für den Ausbau an. Über einen Ausbau-Soli kann man ja reden, aber dann bitte für alle und nicht allein für die Betroffenen.

Man kann es vermutlich drehen und wenden, wie man will: Solange Infrastrukturausbau und -betrieb allein privatwirtschaftlich organisiert ist, wird es keine wirkliche und alle Interessen ausgleichende Lösung geben.

Gruß

Re: Unterschiedliche Tarife für Stadt & Land?

BeitragVerfasst: 21.02.2011 09:50
von rezzler
bkt hat geschrieben:Siehe Telefon-Universaldienst. Der ISDN-Anschluss kostet überall das selbe, obwohl auch sein Ausbau überall unterschiedlich teuer ist/war.

Wobei ISDN aber ziemlich unempfindlich bei der Leitungslänge ist. Es reichte ja, "einfach" die Technik in der Vst. auszutauschen.

Zum Thema: Auf den Land sind durchaus einige bereit, ein paar Euro mehr zu bezahlen, wenn man dafür ordentliches Breitband bekommt. Wie ich ja beim Breitband-Workshop vom bkt erfahren hab sind die Ausbaukosten auf dem Land eben auch durchschnittlich 10mal so hoch wie in der Stadt.

Re: Unterschiedliche Tarife für Stadt & Land?

BeitragVerfasst: 21.02.2011 10:03
von HeinzHaraldF
Unterschiedliche Preise in Stadt und Land gab es doch schon bei der Telekom. Die hatten bei vorhandener Konkurrenz 5€ Rabatt gewährt und wo war das nicht der Fall, meistens auf dem Land.
Ähnlich sieht es bei den Konkurrenten aus, haben sie keine eigene Technik läuft der Anschluss als Regio-Variante mit geringem Aufpreis. Wo gibts das? Natürlich wieder meistens auf dem Dorf. Das was jetzt überlegt wird ist nur eine Ausdehnung der Wertschöpfung.

Re: Unterschiedliche Tarife für Stadt & Land?

BeitragVerfasst: 21.02.2011 13:44
von bkt
HeinzHaraldF hat geschrieben:Die hatten bei vorhandener Konkurrenz 5€ Rabatt gewährt

Das hat aber nichts mit "Normalpreis" zu tun. Jetzt testen sie gerade die Akzeptanz für grundsätzlich unterschiedliche "Nomalpreise"
1. ) Großstadt-DSL
2. ) Dorf-DSL

Re: Unterschiedliche Tarife für Stadt & Land?

BeitragVerfasst: 21.02.2011 14:18
von HeinzHaraldF
Läuft am Ende doch aber auf das Gleiche hinaus. Dorf-Dsl =keine Konkurrenz = hoher Preis. Stadt-Dsl = Wettbewerb = angemessener Preis.

Re: Unterschiedliche Tarife für Stadt & Land?

BeitragVerfasst: 21.02.2011 14:46
von rezzler
HeinzHaraldF hat geschrieben:Läuft am Ende doch aber auf das Gleiche hinaus. Dorf-Dsl =keine Konkurrenz = hoher Preis. Stadt-Dsl = Wettbewerb = angemessener Preis.

Ähm, das aus deinem Mund? Das man nun auf Land mehr Kosten hat für gleiche Leistung ist doch soweit klar, oder? Okay, wäre natürlich schön, wenn man dann auch gleiche Leistung hätte...

Aber selbst in der Stadt ist man ja vor weißen Flecken nicht gefeilt, siehe auch hier. ;)

Re: Unterschiedliche Tarife für Stadt & Land?

BeitragVerfasst: 21.02.2011 19:11
von spokesman
Wir bewegen uns wie schon x-male zuvor im Bereich der Mutmaßungen, sicher sind unsere Denkweisen in vielen Punkten richtig angelegt, jedoch können wir bisher nur in Ansätzen tatsächlich rechenbare Beweise liefern. Wichtig wäre es eine umfangreiche Transparenzverpflichtung per Gesetzt zu implementieren und das auch zusätzlich zum UD, weil es nicht von unerheblicher Bedeutung ist wie ein Breitbandanschluss zur Verfügung gestellt wird.

Nicht unerhebliche Bedeutung, da wir besonders im Hinblick auf die Netzneutralität gepaart mit verschiedenen Grundrechten diese Transparenz benötigen. Ein von uns nun schon oft angerissenes Thema sind die Zugangssperren des Internets in den arabischen Ländern, hier wird schnell von der Einschränkung von Grundrechten wie Meinungs-, Presse- oder Informationsfreiheit berichtet. Dieser Haltung haben sich alle pol. Parteien angeschlossen, dies müsste im Umkehrschluss heißen, dass ein funktionalbeler Internetanschluss eine grundlegende Voraussetzung für den Zugang und die Teilhabe an den Grundrechten wie Meinungs-, Presse- oder Informationsfreiheit hat. Als nun soziale Netzwerke, Videoportale (TV-Empfang von außen), etc. als eben diese Werkzeuge mit dem Internet genutzt werden muss doch klar sein, dass in Deutschland diese Grundrechte in ähnlicher Form eingeschränkt werden und dies ohne derartige Konflikte im Land.

bkt hat geschrieben:
VATM-Glasfasertag hat geschrieben:Das Internet muss wie das Telefonnetz eine Grundlage stellen, vllt. sollte man bei der Festlegung der UD-Richtlinie Merkmale an einem mind. Breitbandanschluss festlegen wie es bei dem Telefon mit Anklopfen, Konferenz etc. gegeben ist..


Kein gute Ansage.
Das ist eine maßgebliche Absage an den Universaldienst aus der SPD :-(

Zumindest ist Herr Dörmann nicht mehr stelv. Vorsitzender der Enquete Kommission

Re: Unterschiedliche Tarife für Stadt & Land?

BeitragVerfasst: 21.02.2011 20:08
von HeinzHaraldF
rezzler hat geschrieben:Ähm, das aus deinem Mund?

Das ist weder mein Wunsch, noch mein Standpunkt, sondern nur eine Momentaufnahme der aktuellen Situation und wahrscheinlich die traurige Zukunft.

Re: Unterschiedliche Tarife für Stadt & Land?

BeitragVerfasst: 26.02.2011 18:10
von Winternightsky
Hört sich für mich einerseits verständlich, aber andererseits auch komisch an...

DENN:

Nehmen wir Kuper als Zugangstechnologie: Hier würde ein Breitbandkabelnetz mit DoCSIS 3.0 ist erschwinglichste Lösung darstellen und zugleich die Penetrationsbeste, da sehr hohe Bandbreiten über weite Strecken möglich sind.
Nehmen wir Glasfaser als Zugangstechnik: Hier sind die Installationskosten massivst, aber die langfristige Wertschöpfung sicherlich nicht zu verachten.
Oder Funk: Schnell auszutauschen, da das physikalische Zugangsnetz entfällt, andererseits Strahlenbelastung noch und nöcher ...

Man sieht alles hat seine Vor und Nachteile, schlussendlich macht sich wie das Thema des Threads besagt auch im Stadt / Landgefälle bemerkbar. Die Frage ist was man möchte, entweder billig und nicht all zu zukunftsorientiert, eine quasi "jetzt ist toll"-Lösung, dann wirds das Kabelnetz werden ODER teuer und langfristig gedacht mit hohen Bandbreiten und Innovationsorientiert, dann wird es ein PtP Glasfasernetz werden.
Für Funk sehe ich aufgrund der immer weiter zunehmenden Strahlenintenisität auf lange Sicht gesehen, da der Trend in Richtung weniger Strahlung geht, wenig Zukunft.

Man sollte aber ganz klar bedenken: Die Kosten sind immer da, die Frage ist nur wie hoch Sie sind, denn ein Grundproblem bleibt... In der Stadt ist die Infrastruktur i.a.R. schon vorhanden, wogegen auf dem Land dies nicht Fall ist, daher propagiert man auch massivst LTE.

Re: Unterschiedliche Tarife für Stadt & Land?

BeitragVerfasst: 26.02.2011 21:43
von bkt
Winternightsky hat geschrieben:Nehmen wir Kuper als Zugangstechnologie: Hier würde ein Breitbandkabelnetz mit DoCSIS 3.0 ist erschwinglichste Lösung darstellen und zugleich die Penetrationsbeste, da sehr hohe Bandbreiten über weite Strecken möglich sind.

Muß man aber erstmal haben. Die Masse hat Cu-Doppelader liegen. Da ist nix mit Docsis 3.0. Das braucht Koax.
Winternightsky hat geschrieben:Nehmen wir Glasfaser als Zugangstechnik: Hier sind die Installationskosten massivst, aber die langfristige Wertschöpfung sicherlich nicht zu verachten.

Verlegekosten wie Koax, eher niedriger.
Winternightsky hat geschrieben:Oder Funk: Schnell auszutauschen, da das physikalische Zugangsnetz entfällt, andererseits Strahlenbelastung noch und nöcher ...

Nicht wirklich.
Winternightsky hat geschrieben:Die Frage ist was man möchte, entweder billig und nicht all zu zukunftsorientiert, eine quasi "jetzt ist toll"-Lösung, dann wirds das Kabelnetz werden ...

Dann wirds Funk. Denn Koax liegt nur in Ballungszentren.
Winternightsky hat geschrieben:ODER teuer und langfristig gedacht mit hohen Bandbreiten und Innovationsorientiert, dann wird es ein PtP Glasfasernetz werden.

D'accore
Winternightsky hat geschrieben:Für Funk sehe ich aufgrund der immer weiter zunehmenden Strahlenintenisität auf lange Sicht gesehen, da der Trend in Richtung weniger Strahlung geht, wenig Zukunft.

Die technische Entwicklung geht auch da mit "Siebenmeilenstiefeln" vorwärts. Die Benötigten Strahlungsleistungen sinken bei steigender Qualität auch immer weiter.
Vergleiche mal die ersten C-Netz-Koffer mit den Handys von heute.

Re: Unterschiedliche Tarife für Stadt & Land?

BeitragVerfasst: 27.02.2011 11:37
von Winternightsky
bkt hat geschrieben:Winternightsky hat geschrieben:
Nehmen wir Kuper als Zugangstechnologie: Hier würde ein Breitbandkabelnetz mit DoCSIS 3.0 ist erschwinglichste Lösung darstellen und zugleich die Penetrationsbeste, da sehr hohe Bandbreiten über weite Strecken möglich sind.
Muß man aber erstmal haben. Die Masse hat Cu-Doppelader liegen. Da ist nix mit Docsis 3.0. Das braucht Koax.


Habe ich je irgendwas von einer Cu-Doppelader erwähnt ? Nein ... Dass ein Data-over-Cable (das DoC aus DoCSIS) ein Koax-Kabelnetz braucht ist denke ich jedem klar.

bkt hat geschrieben:Winternightsky hat geschrieben:
Nehmen wir Glasfaser als Zugangstechnik: Hier sind die Installationskosten massivst, aber die langfristige Wertschöpfung sicherlich nicht zu verachten.
Verlegekosten wie Koax, eher niedriger.


Das ist non-sense. Die Kosten für einen Meter Glasfaser liegen über denen von Kupfer. Bei den Verlegekosten stimmen wir überein, diese sind vom Aufwand her bei Neuverlegung ca. identisch.

bkt hat geschrieben:Winternightsky hat geschrieben:
Oder Funk: Schnell auszutauschen, da das physikalische Zugangsnetz entfällt, andererseits Strahlenbelastung noch und nöcher ...
Nicht wirklich.


Ebenso non-sense. Da die Base-Stations meist mit Glasfaser ausgebaut sind, hier wird maximal die Basestation-Technik ergänzt oder getauscht, bzw. die Antennen erweitert oder getauscht und schon ist eine Technik - es sei denn sie erfordert eine höhere Penetration (wie LTE) erweitert oder gewechselt.

bkt hat geschrieben:Winternightsky hat geschrieben:
Die Frage ist was man möchte, entweder billig und nicht all zu zukunftsorientiert, eine quasi "jetzt ist toll"-Lösung, dann wirds das Kabelnetz werden ...
Dann wirds Funk. Denn Koax liegt nur in Ballungszentren.


Nochmals quatsch - da hier bei mir die Nachbarorte (weit ab vom schlag) wie bspw. Uedem bestens mit Koax und Kabel TV ausgebaut sind oder nehmen wir mal Rheinberg-Wallach, komplett Koax erschlossen aber weit ab vom Schlag... Argument hinfällig.

bkt hat geschrieben:Winternightsky hat geschrieben:
Für Funk sehe ich aufgrund der immer weiter zunehmenden Strahlenintenisität auf lange Sicht gesehen, da der Trend in Richtung weniger Strahlung geht, wenig Zukunft.
Die technische Entwicklung geht auch da mit "Siebenmeilenstiefeln" vorwärts. Die Benötigten Strahlungsleistungen sinken bei steigender Qualität auch immer weiter.
Vergleiche mal die ersten C-Netz-Koffer mit den Handys von heute.


Wenn es danach geht möchte ich mal auf die Technik der sektorisierten Strahlenintensitätsanpassung, quasi das DBPO des Mobilfunk, hinweisen, gibts schon seit ~ 10 Jahren ... Hats bisher jemand hier in Deutschland genutzt ... Nein, von daher ist dieses Argument auch hinfällig, da dass die Netzbetreiber nicht interessiert, sondern ehr die Bevölkerung...

Re: Unterschiedliche Tarife für Stadt & Land?

BeitragVerfasst: 27.02.2011 12:18
von rezzler
Winternightsky hat geschrieben:
bkt hat geschrieben:Dann wirds Funk. Denn Koax liegt nur in Ballungszentren.


Nochmals quatsch - da hier bei mir die Nachbarorte (weit ab vom schlag) wie bspw. Uedem bestens mit Koax und Kabel TV ausgebaut sind oder nehmen wir mal Rheinberg-Wallach, komplett Koax erschlossen aber weit ab vom Schlag... Argument hinfällig.

Und auch mit Kabel Internet ausgebaut? Wenn ja ist doch schön, dann sind das versorgte Gebiete.