Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e. V. DSL bzw. Breitband für alle.

Die Diskussion um Engpässe, Netzwerkmanagement und freiem Netz lassen sich unter dem Begriff Netzneutralität zusammenfassen, in diesem Thema soll es um den Part der möglichen Engpässe beim größten Internetknoten in Frankfurt dem DE-CIX gehen. Wie wir schon aus der Enquete Kommission des Deutschen Bundestages aus der 6. Sitzung und öffentlichen Anhörung zum Thema Netzneutralität wissen, sieht Herr Summa, Geschäftsführer der DE-CIX Management GmbH, derzeit keine Bedenken hinsichtlich des exponentiellen Wachstums. Aus einem Artikel von Webhostlist.de geht hervor, dass an diesem Knoten mit einem 20 fachen Wachstum bis 2020 zu rechnen ist.

Im Januar 2010 betrug der Spitzenverkehr 700 Gigabit/s, heute sind es 1,4 Terabit/s, der wichtigste Treiber dieser Entwicklung ist nach dem aktuellen Bericht das hochauflösende Fernsehn, welches mittels IPTV in die Wohnzimmer der Kunden gelangt. Der DE-CIX kann derzeit Spitzenverkehr von bis zu 40 Terabit/s abwickeln. Ein weiterer Grund für den Anstieg der Auslastung ist neben dem größten Treiber auch der Anschluss von 63 neuen ISP aus dem osteuropäischen Raum, die Verbreitung von IPTV bei den Bestandskunden wird nach Anischt von Frank P. Orlowski, Director Business Development & Marketing des DE-CIX die nachhaltige Nachfrage an Geschwindigkeit und Volumen der Netze erweitern und hochalten.

In den USA ist bereits der Trend zu mehr Video über Internet realität, auf der CES, der amerikanischen Consumer Electronics Show, bestätigt die Nachfrage der Kunden und die Angebote diese Einschätzung. IPTV und Streamingangebote strömen in die heimischen TV´s, Smart Phones, Tablet PC´s, Notebooks und PC´s. In den USA soll schon heute die Onlinevideothek Netflix 20% des gesamten US-Internetverkehrs zur abendlichen TV-Hauptzeit ausmachen.

Wie der Durchschnittliche Konsum abgebildet ist stellt man in dem Bericht unter Berufung auf entropyeconomics.com mit Zahlen von Cisco/ITU, anschaulich dar.
Deutschland: 12 Gigabyte pro Monat
USA: 19 Gigabyte pro Monat
Korea: 40 Gigabyte pro Monat
Der DE-CIX sieht den Wachstum im Bereich IPTV nicht als Engpass oder Gefahr, sondern als Wachstums-Motor.

spokesman hat geschrieben:Wie der Durchschnittliche Konsum abgebildet ist stellt man in dem Bericht unter Berufung auf entropyeconomics.com mit Zahlen von Cisco/ITU, anschaulich dar.
Deutschland: 12 Gigabyte pro Monat
USA: 19 Gigabyte pro Monat
Korea: 40 Gigabyte pro Monat

Wenn man fies wäre könnte man ja sagen, das diese 50 GB bis zur Drosselung bei LTE für Otto-Normal dicke ausreichen sollten. Was sie in der Praxis wohl auch werden

waren es nicht 3 GB bei Telekom
und
5-10-15-30GB bei Vodafone?

Wie heise.de am 28.01.2011 berichtet, kommt eine Studie der Berliner European School of Management and Technology zum Ergebnis, dass die Bandbreiten im Internet den heutigen Anforderungen nicht genügen. Die ungleiche Verteilung der Einnahmen aus dem Internetgeschäft wird harsch kritisiert. Demnach erhielten die Inhalteanbieter 62 Prozent, während sich die Provider mit 17 Prozent begnügen müssten. Als Lösung werden vier Modelle vorgestellt: Erstens: "das "Stau-basierte Modell", bei dem Nutzer entsprechend der aktuellen Verkehrslage auf den Netzen höher oder niedriger tarifiert werden; (zweitens:) das Modell "Best Effort Plus", bei dem es eine Zweiteilung in ein Basis-Internet der herkömmlichen Art und einen zweiten Bereich mit Priorisierung und Qualitätsgarantien geben soll und bei dem die Endpunkte für eine entsprechende Qualität bezahlen sollen; ein drittes, "Qualitätsklassen und Inhalte bezahlen" genanntes Modell, bei dem nach Inhaltetypen entsprechend die Anbieter bezahlen müssten. Das vierte Modell ist eine Abwandlung des Dritten: Hier soll der Nutzer für bestimmte Qualitätsklassen zur Kasse gebeten werden.

Der Auftraggeber der Studie ist übrigens die Deutsche Telekom. Da verwundert das Ergebnis nicht wirklich.

Gruß

Hoffentlich bringen solche Studien unsere Politiker nicht noch auf dumme Gedanken, schließlich Fahren über unsere Straßen mehr Umsätze, als es Einnahmen aus Maut und Steuer gibt.

Obwohl irgendwie müssen die Löcher ja wieder gestopft werden, welche der Winter hinterlassen hat.

rezzler hat geschrieben:

spokesman hat geschrieben:Korea: 40 Gigabyte pro Monat[/b]

Wenn man fies wäre könnte man ja sagen, das diese 50 GB bis zur Drosselung bei LTE für Otto-Normal dicke ausreichen sollten. Was sie in der Praxis wohl auch werden

Ich hau' mal von der Seite rein

Wenn sich die "amerikanisierten Sehgewohnheiten", den Fernseher als permanente Raumbeleuchtungs/beschallungskulisse zu benutzen 1:1 auf IPTV übertragen, dann müssen nämlich wirklich Gelder für Investitionen zum Fenster rausgeworfen werden, die über Flatrates in keinster Weise wieder einspielbar sind. Spätestens dann muß z.B. Video-Streaming in einer völlig separaten Preis/Leistungsklasse gehandelt werden.
Das Problem dabei ist nämlich, das das bisherige TV eine 1:X Übertragung ist, die sehr resourcenschonend auf der Senderseite funktioniert. Bei IPTV läuft das aber letztlich auf 1:1 Übertragung hinaus, da jeder seine Sendung individuell zu einem anderen Zeitpunkt abholen möchte. Und da kommen ganz fix enorme Bandbreiten bzw. Datenmengen an den Sammelpunkten zusammen.

Und da kommt Multicast - Infrastruktur wie im Telekom Medianet zum Tragen ...

Meester Proper hat geschrieben:Und da kommt Multicast - Infrastruktur wie im Telekom Medianet zum Tragen ...

Multicast funktioniert nur, wenn das per Multicast gesendete bei den Kunden gleichzeitig angesehen wird - und nicht etwa individuell zeitversetzt ...

Dann ist die Frage berechtigt, ob wir hier von VoD oder IPTV allgemein sprechen.

Nenunikat hat geschrieben:

Meester Proper hat geschrieben:Und da kommt Multicast - Infrastruktur wie im Telekom Medianet zum Tragen ...

Multicast funktioniert nur, wenn das per Multicast gesendete bei den Kunden gleichzeitig angesehen wird - und nicht etwa individuell zeitversetzt ...

Was bei IPTV ja durchaus der Fall ist. Ist ja auch "nur" normales Fernsehen. Und wenn einer Timeshift macht, weil er kurz aufs Klo muss, speichert das ja der lokale Reciever zwischen und nicht "die Cloud" Gehe ich zumindest mal von aus.

Ich denke, das mindestens die DTAG mit Ihrem Entertain da schon ne Lösung gefunden hat, das 1:X-Problem zu lösen. Unabhängig davon find ich Sat & Co. für Rundfunk & TV einfach besser geeignet.

Makaber wirds, wenn ein Kabelkunde IPTV nutzt. Oder wenn man das übers Mobilnetz macht...

rezzler hat geschrieben:Makaber wirds, wenn ein Kabelkunde IPTV nutzt. ...

Das ist nicht makaber (grausig, unheimlich - aus arabisch für Grab, Friedhof)
sondern pervers (aus latein für verdreht, verkehrt)

Sozusagen von hinten durch die Brust ins Auge

Aber spätestens wenn die Kabelanbieter ihren Kram auch durch die Glasfaser jagen, ist eh alles gehüpft wie gesprungen.

bkt hat geschrieben:Aber spätestens wenn die Kabelanbieter ihren Kram auch durch die Glasfaser jagen, ist eh alles gehüpft wie gesprungen.

Dann sinds aber auch keine Kabelanbieter im bisherigen Sinne mehr...

Dann sind es Diensteanbieter mit dem Kerngeschäft Video-Streaming und dem Nebengeschäft Internetzugang
im Gegensatz zu Diensteanbietern mit dem Kerngeschäft Internetzugang und dem Nebengeschäft Video-Streaming.

Ist doch ein "glasklarer" Unterschied, oder

Netkom hat ja auch IPTV für dieses Jahr angekündigt. Muss hier auch Hardwareseitig beim Diensteanbieter oder Netzbetreiber was getan werden oder geht es hier nur um den Zukauf der Produkte an sich?

geisi hat geschrieben:Netkom hat ja auch IPTV für dieses Jahr angekündigt. Muss hier auch Hardwareseitig beim Diensteanbieter oder Netzbetreiber was getan werden oder geht es hier nur um den Zukauf der Produkte an sich?

Da müssen vor allem erstmal Verträge mit den Produktanbietern geschlossen werden.
Aber etwas Technik wird natürlich auch nötig sein. Für die Prozess-Steuerung.
Nur macht das sicher nicht den Großteil der Mühe aus.

Vielleicht ist das aber auch der Brückenschlag zur TELEKOM als DIenstanbieter über das Netkom-Netz.
Dann könnte nämlich die TELEKOM auf OpenAccess-Basis das komplette T-HOME-Paket über das Netkom-Netz anbieten.
Da wären die bestimmt nicht sauer drüber, die Netkom bekommt die neuen Netze noch schneller voll und damit den ROI nach vorne und díe Kunden mit Altverträgen könnten sofort umsteigen. Die blanke Win-Win-Situation, wenn Du mich fragst.

Ist aber alles hypothetisch. Nix genaues weiss ich nicht.