Telekom verlangt TAL-Preis-Steigerung
Verfasst: 21.01.2011 16:26
Die Telekom hat den Fehdehandschuh geworfen und mit der folgenden Presseinformation die Beantragung einer höheren TAL-Miete bei der BNetzA bekannt gegeben:
Telekom hat geschrieben:Konzern setzt auf Stabilität bei TAL-Antrag
* Moderne Regulierung sollte Infrastrukturausbau fördern.
* Glasfaserinvestitionen erfordern längerfristige Preisstabilität.
* Infrastrukturkosten pro Anschluss sind gestiegen.
Die Deutsche Telekom hat heute bei der Bundesnetzagentur für die Überlassung der Teilnehmeranschlussleitung (TAL) erneut ein monatliches Entgelt in Höhe von 12,90 Euro beantragt. Der Konzern fordert denselben Preis wie vor zwei Jahren und setzt damit ein Zeichen für Stabilität. Zudem sollte das Entgelt für drei Jahre bis 2014 gelten. Die Genehmigung für das aktuell gültige Entgelt (10,20 Euro monatlich) läuft am 31.3.2011 aus.
"Um den Breitbandausbau voranzutreiben, brauchen wir eine moderne Regulierung, die sich nicht weiter auf die Absenkung von Preisen konzentriert. Nur so können die Bereitstellung und der Betrieb einer flächendeckenden Infrastruktur vor allem auch im ländlichen Raum finanziert werden", betont Deutschland-Chef Niek Jan van Damme.
Niedrigere Vorleistungspreise haben bisher vor allem zu Preissenkungsrunden im Endkundenmarkt geführt. Um mehr Spielraum für den Infrastrukturausbau zu haben, darf es für die investierenden Unternehmen keine weiteren Absenkungen geben. Ein zu niedriges TAL-Entgelt entwertet die Investitionen der Telekom und anderer Netzbetreiber, die beispielsweise in Kabelnetze oder in den Glasfaserausbau bis zum Kunden investieren.
Insgesamt muss die Branche nach Expertenschätzungen bis zu 40 Milliarden Euro investieren, damit das Breitbandziel der Bundesregierung erreicht wird: Bis 2014 sollen 75 Prozent der Haushalte Übertragungsraten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde nutzen können. Weiter sinkende Preise und Umsätze würden diese Investitionen deutlich erschweren.
Die Telekom beantragt ihre Entgelte für die Teilnehmeranschlussleitung aufgrund ihrer Kostennachweise. Demnach sind die Kosten pro Anschluss trotz effizienterer Prozesse gestiegen. Das ist vor allem auf Verluste von Festnetzkunden an Mobilfunk- und Kabelnetzbetreiber zurückzuführen. Weil trotzdem das gesamte Kupfernetz weiterhin betrieben und finanziert werden muss, wird der einzelne Anschluss nicht billiger. Zudem sind die Kosten für den Tiefbau und für Rohstoffe wie Kupfer gestiegen.
Hintergrund TAL
Das TAL-Entgelt zahlen andere Telekommunikationsunternehmen monatlich an die Deutsche Telekom für die Überlassung der Teilnehmeranschlussleitung, der so genannten "letzten Meile". Als "letzte Meile" wird in Telekommunikationsnetzen der Abschnitt der Leitung zwischen der örtlichen Vermittlungsstelle und dem Anschluss beim Kunden bezeichnet.