Frequenzauktion droht zum Debakel zu werden

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Re: Frequenzauktion droht zum Debakel zu werden

Beitragvon essig » 21.04.2010 12:44

bkt hat geschrieben:Je teurer die Frequenzen werden, desto eher müssen die Erwerber in den Ausbau des ländlichen Raum gehen. Nur so können sie schnellstmöglich die Frequenzen auch in den Ballungszentren nutzen, wo sie sich ihre Versteigerungskosten wieder zurückholen können.

ja, die welt könnte so schön sein...

in berlin, hamburg, bremen und nordrhein-westfalen können die frequenzen quasi sofort genutzt werden und das ist ja bereits ein viertel aller nutzer. in den restlichen bundeländern werden stück für stück ausgewählte der bereits bestehende basisstationen umgestellt und der rest den man braucht um die 90% zu erreichen wird wie unter viewtopic.php?f=19&t=8595 beschrieben mit bereits anderweitig versorgten (dsl, kabel, funk, hspa) gemeinden gegen gerechnet.

selbst wenn man durch die höhere reichweite den einen oder anderen mehr erreicht was soll sich denn für die, die sich bis heute mit hspa, dsl, funk über wasser halten verbessern? das noch mehr in der zelle sein werden und man schon vorab das volumen auf lächerliche 3 gb senken muss?
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Re: Frequenzauktion droht zum Debakel zu werden

Beitragvon Nenunikat » 21.04.2010 12:53

just4fun hat geschrieben:
Nenunikat hat geschrieben:Es gibt ja genug Kunden, die Breitband sowohl über Kabel sowie über Funk nutzen können, weil verfügbar.

Dieses Wirtschaftssystem lebt aber vom Zuwachs. Das ist zwar Schwachsinn, aber gelebter ...
...

Soweit kann ich Dir zustimmen.
Es fehlt aber eine Ergänzung:
Zuwachs, der Gewinn verspricht, wird angestrebt.
Deshalb wurden die immer noch vorhandenen Breitband-Suchenden ja bist heute nicht versorgt, aber andererseits schon mehrfach davon geschrieben, dass der Breitband-Markt gesättigt sei (bei über eine Million unversorgter/unterversorgter Kunden).
just4fun hat geschrieben:...
Nur den Bestand halten, ist kein Erfolg.
Wer "nur" genausogut ist wie im Vorjahr und Umsatz und Gewinn nicht steigert, wird regelmäßig von seinen Aktionären abgestraft.
...

Deshalb denkt man sich für die schon Versorgten ja immer mal wieder etwas aus.
Ob es höhere Bandbreiten, andere Tarife, vernetzte Angebote sind oder anderes ...
just4fun hat geschrieben:...
Und die neuen Kunden wollen Datentransfer und leben auf dem Land.
...

Die waren bisher aber zumeist gar keine Kunden für die Unternehmen, weil deren Versorgung aus der Sicht der Unternehmen keinen Gewinn verspricht.
just4fun hat geschrieben:...
Und viel wichtiger. In der Großstadt bei Datenübertragung gegen FTTH "anstinken" zu wollen ist hoffnungslos. Auf dem Land dagegen gegen DSL-light & ISDN anzutreten eine leichte Übung.

Mit Funktechnik gegen FTTH antreten zu wollen, ist natürlich hoffnungslos.
Allerdings gibt es in Deutschland bisher sehr wenig FTTH-Anschlüsse.
Aber auch gegen VDSL hat die Funktechnik keine Chance, was die Bandbreite pro User verspricht.
Sie hat aber einen ennormen Nutzen für Leute, die unterwegs, also mobil sind.
Da kann VDSL, ADSL, FTTH gar nichts bieten, weil es nicht mobil ist.
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Re: Frequenzauktion droht zum Debakel zu werden

Beitragvon just4fun » 21.04.2010 12:59

Nenunikat hat geschrieben:Da kann VDSL, ADSL, FTTH gar nichts bieten, weil es nicht mobil ist.


Wohl wahr. FTTH ist ein gaaaanz schlechter Mobilfunkersatz ;-)
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Re: Frequenzauktion droht zum Debakel zu werden

Beitragvon bru62 » 21.04.2010 16:02

Heute kam wohl endlich etwas Leben in die Bude. Nachdem bis zur 58. Runde etwas schwerfällig für die DD-Frequenzen geboten wurde, hat eplus in der 59. voll zugeschlagen. Gleich auf drei Blöcke hat das Unternehmen jeweils deutlich mehr als das Doppelte gesetzt. Und hat dann in der 60. Runde das Gleiche für die restlichen drei Blöcke wiederholt. In den nachfolgenden Runden haben die anderen Unternehmen wieder nachgezogen. Jetzt haben wieder Vodafone und Telekom je zwei und eplus und o2 je einen Block. Die Gebote liegen momentan zwischen knapp 112 und 128,5 Mio Euro. Die Gesamtsumme kratzt also schon mal die erste Milliarde.

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Re: Frequenzauktion droht zum Debakel zu werden

Beitragvon essig » 22.04.2010 13:15

die milliarde ist erreicht und es scheint munter weiter zugehen. warten wir mal ab.

bis gestern musste man den breitbandausbau auf dem land fördern und nun geben die konzerne eine milliarde (vielleicht mehr) aus um ihn versorgen zu dürfen :lol:


wer soll das alles ernst nehmen
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Re: Frequenzauktion droht zum Debakel zu werden

Beitragvon just4fun » 22.04.2010 18:24

Tja, es kommt eben immer auf das richtige Lockmittel an ;-)

Wirf eine Möhre in den Piranha-Pool und nix passiert. Nimm ein blutiges Steak und das Wasser kocht. :lol:
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Re: Frequenzauktion droht zum Debakel zu werden

Beitragvon essig » 22.04.2010 19:06

just4fun hat geschrieben:Wirf eine Möhre in den Piranha-Pool und nix passiert. Nimm ein blutiges Steak und das Wasser kocht.

und was würde passieren wenn du die piranhas vorher auffordern würdest erst die möhre und dann das blutige steak zu essen? sie würden verhungern oder deine bedingung ignorieren ;)

piranhas bleiben piranhas ;)

hätte man verbindliche und wirkungsvolle ausbauverpflichtungen schaffen wollen (hätte da einige ideen gehabt) dann wäre das problemlos möglich gewesen, hat man aber nicht. stattdessen hat man auf den ersten blick verpflichtende bedingungen (90% bla bla bla) geschaffen die die mobilfunker aber nicht wirklich in bedrängnis bringen.
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Re: Frequenzauktion droht zum Debakel zu werden

Beitragvon bkt » 22.04.2010 19:25

essig hat geschrieben:
just4fun hat geschrieben:Wirf eine Möhre in den Piranha-Pool und nix passiert. Nimm ein blutiges Steak und das Wasser kocht.

und was würde passieren wenn du die piranhas vorher auffordern würdest erst die möhre und dann das blutige steak zu essen? sie würden verhungern oder deine bedingung ignorieren ;)

Das Steak gibts aber erst, wenn die Möhre bis auf die Knochen (=90%) abgenagt ist :lol:
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Re: Frequenzauktion droht zum Debakel zu werden

Beitragvon essig » 29.04.2010 20:42

bkt hat geschrieben:Das Steak gibts aber erst, wenn die Möhre bis auf die Knochen (=90%) abgenagt ist :lol:


essig hat geschrieben:und was würde passieren wenn du die piranhas vorher auffordern würdest erst die möhre und dann das blutige steak zu essen? sie würden verhungern oder deine bedingung ignorieren ;)

piranhas bleiben piranhas ;)


ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass folgende punkte in kombination miteinander dafür sorgen werden, dass demnächst die ersten in ihrer euphorie gebremst werden:

  • ungünstige formulierungen der bnetza im vergabeverfahren (anrechenbarkeit, keine ausreichende mindestanforderungen an datenrate und volumen)
  • ungünstige und untereinander nicht abgestimmte listen der bundesländer
  • kurzfristigen renditeerwartungen der aktiengesellschaften
  • tarife, preise, tatsächliche datenraten, volumenbegrenzungen der mobilfunker
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Re: Frequenzauktion droht zum Debakel zu werden

Beitragvon bru62 » 22.05.2010 17:14

Die Financial Times Deutschland hat am 20.05.2010 die Ergebnisse der Auktion als "enttäuschend" für die "klamme Staatskasse" bezeichnet. Gewinner dagegen seien die Nutzer. Für sie sei Platz geschaffen worden, um die gigantischen Datenmengen der Zukunft bewältigen zu können. "Außerdem müssen die Frequenzen genutzt werden, um ländliche Regionen, die noch ohne Anschluss an das schnelle Internet sind, endlich von den Segnungen des Informationszeitalters profitieren zu lassen.", heißt es im Beitrag weiter.

Gruß
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