Hohndorfer hat geschrieben:...
Es stellt sich nun die Frage:
Was ist an der DD so besonderes?
Welche Technologie steht dahinter bzw. wäre dann machbar?
Gibt es Unterschiede zu den bereits jetzt angebotenen HSDPA Netz?
Sind höhere Bandbreiten möglich?
Können mehr Nutzer darauf zugreifen ohne Bandbreiteneinschränkung?
Nach meiner Ansicht beschreibt die DD ja nur die frei gewordenen Frequenzen aber keine neue Technologie an sich...und sind diese Frequenzen in den "dünn" besiedelten Gebieten überhaupt von so großer Bedeutung, dass es wirklich ohne die DD nicht geht??? Also ich weiß nicht was man von der ganzen Sachen halten soll, Hinhaltetaktik etwa? Die EU redet von Glasfaser und die Deutschen von der DD...
Das Besondere an den Frequenzen der DD sind deren Reichweite bei entsprechenden terrestrischen Gegebenheiten.
Außerdem sind es zusätzlich Frequenzen zu den bereits vorhandenen und (außer bei WIMAX) gut genutzten.
Ob LTE zum Einsatz kommen wird, was sich derzeit noch im Test befindet, wird man sehen müssen.
Vielleicht wird es auch etwas in HSDA-mäßiges ... - aber sicherlich eine Daten-Mobilfunk-Technologie.
Höhere Bandbreiten erfordern pro Zelle / Kanal entsprechend wenig gleichzeitige Nutzer. Dazu kommt, dass diese relativ niedrigen Frequenzen zwar eine große Reichweite haben, aber dafür eher wenig Bandbreite pro Kanal. Damit eignen sie sich eher zur Versorgung der wenigen Breitbandkunden, die nach einem ordentlichen Breitbandausbau noch übrig bleiben, weil sie weit ab größerer Häuser- und Gewerbeansammlungen liegen. Ganze Flächen in ländlichen Gebieten mit Tausenden an potentiellen Kunden zu versorgen, dürfte aber schwer zu machen sein. Und es gibt immer noch Ortsnetze mit über tausend Haushalten und fehlender Breitbandversorgung. (Die dazu noch viel preiswerter per Glasfaser-Breitbandtechnik versorgbar wären, als die derzeitigen VDSL-Kunden es sind. Aber die Erwartungen waren und sind eben andere - außerdem ist das OT.)
Dass es nicht gerade lohnenswert ist, ein 20-Kilometer-Glasfaserkabel zu einen einzeln stehenden Haus zu ziehen, dürfte verständlich sein. Hier wären diese Frequenzen der Idealfall schlechthin.
Die üblichen FUP-Begrenzungen wird man bei der Nutzung der Frequenzen der DD auch erleben - abhängig davon, wieviel Kunden pro Standort/Zelle damit versorgt werden und wieviel Kanäle verwendet werden. Einmal genutze Kanäle dürften auf Grund der hohen Reichweite dann für eine größere Fläche um die Funkzelle erst mal nicht weiter verwendbar sein. Hier kehrt sich der Vorteil der hohen Reichweite somit
etwas Richtung Nachteil um.
Das Mobilfunkunternehmen daran interessiert sein dürften, zu ihren vorhandenen Funkkanälen noch weitere zu bekommen und dann gleich noch welche mit großer Reichweite, ist nicht schwer zu erkennen. Weniger Funktürme machen sich kostenmäßig schon massiv bemerkbar.
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Funktüme stehen nicht überall, das Mobilfunknetz ist in Deutschland keineswegs flächendeckend und somit auch nicht die Nutzbarkeit von EDGE.
Dort wo bergiges/hügeliges Gelände ist, kommt es vor, dass keiner der vier Mobilfunkunternehmen eine brauchbare Versorgung bietet.
(Ich rede hier nicht von einzeln stehenden Häusern mitten im Wald oder 20 Kilometer von jeder weiteren Zivilisation weg.)
Für eine Versorgung bislang breitbandfreier, ländlicher Gebiet wären somit schon weitere Funktürme bzw. Funkstationen notwendig.
Stellenweise könnten auch alte Fernsehumsetzer, die nun funktionslos an günstigen Positionen in der "Gegend" rumstehen, für einen entsprechenden Ausbau genutzt werden.
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Die Erweiterung von Funktürmen, die derzeit nur EDGE bieten, auf HSPA bzw. später LTE, hängt wieder - wie bei allen Ausbauten - von den wirtschaftlichen Erwartungen ab. Diese waren sicherlich für verschiedende, ländliche Regionen zu gering, sodass man dort bei EDGE oder völlig fehlender Funkversorgung geblieben ist.
... - erleben was verhindert.
"Grenzen gabs gestern" - heute gibts Verhinderungen.