OK: Bringt die Digitale Dividende Breitband auf's Land?

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Re: OK: Bringt die Digitale Dividende Breitband auf's Land?

Beitragvon Högi » 16.06.2009 17:27

Meine Sichtweise ist natürlich DD als vollwertiger DSL ersatz, dass sie für Mobiles Internet durchaus sinn macht will ich ja auch nicht bestreiten.

Intressant wäre natürlich auch wieviele Teilnehmen so ein HSDPA Mast mit 7,2 Mbit verträgt damit noch mindestens 1 Mbit/s für jeden Teilnehmer übrigbleibt??
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Re: OK: Bringt die Digitale Dividende Breitband auf's Land?

Beitragvon spokesman » 16.06.2009 18:21

Die Digitale Dividende ist schon seit langem eine Totgeburt, wie oft haben wir schon über sie Diskutiert?
bru62 hat die Diskussion schon auf den richtigen Weg geschoben, die Funktechnologie ist für den mobilen Einsatz bestimmt.
Wer Funk als Hausanschluss auch nur annähernd einer Glasfaserverbindung vorzieht sollte sich mal überlegen wie die meisten Funkzellen aufgebaut sind.
Es würde mich mit einer Funklösung sonst wirklich freuen erste große Breitbandige Anwendungen über meinen Bildschirm ruckeln zu sehen - mit derartigen Lösungen ist weiterer Stillstand vorprogrammiert.
Wieso dreht man die Denkansätze nicht um und sagt erst Glasfaser an jedes Haus und über diese Glasfaser dann einfach mit den Mobilfunk laufen lassen, "erste" Beispiele für derartige Projekt laufen nun auch in Deutschland langsam an.
(Ich habe einen Kumpel, welcher in der Funk- & Mobilfunkbrache tätig ist, dieser hat mir schon oft Stories erzählt, bei welchen Monteure sich übergeben mussten nachdem sie mehrere Minuten vor einer aktiven Richtfunkschüssel gearbeitet haben - laut Sicherheitsbedingungen müssen bei Arbeiten die Anlagen vom Netz, aber wer hat schon das Geld für Sicherheit im heutigen System? Kurzum würde es mir nicht unbedingt gefallen eine 1gbit/s Richtfunkstrecke konzentriert auf mein Haus gerichtet zu haben, damit ich dann alle aktuellen Dienste in ähnlicher Qualität - Latenzen werden auch hier nicht besser - wie über eine Glasfaserverbindung genießen kann..)
Teilweise kommt es mir so vor als wären wir das Land der "Bremser" und nicht der Dichter und Denker..
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Re: OK: Bringt die Digitale Dividende Breitband auf's Land?

Beitragvon Hohndorfer » 16.06.2009 19:41

Högi hat geschrieben:Intressant wäre natürlich auch wieviele Teilnehmen so ein HSDPA Mast mit 7,2 Mbit verträgt damit noch mindestens 1 Mbit/s für jeden Teilnehmer übrigbleibt??


Das würde mich auch mal interessieren, was wäre denn überhaupt für eine Bandbreite in der Praxis machbar wenn die DD greift und welche Bandbreiten werden denn für die einzelnen Nutzer angestrebt bzw. wieviele Nutzer könnten dann auf so eine Funkzelle gleichzeitig zugreifen?
Viele Grüße vom Hohndorfer!

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Re: OK: Bringt die Digitale Dividende Breitband auf's Land?

Beitragvon essig » 16.06.2009 20:53

die diskussion zur digitalen dividende und den damit verbundenen möglichkeiten nahm seinen anfang bereits vor über 16 monaten im thema Rundfunkfrequenzen für Breitbandanbindung und an meiner meinung und einschätzung hat sich seither nichts geändert.

im prinzip wurde ja im ersten thema und diesem thema hier und den dutzenden dazwischen bereits mehrfach hergeleitet warum speziell die DD überhaupt gar nicht als DIE lösung in frage kommen kann. selbst unter optimalen bedingungen und maximalen einsatz durch politik und wirtschaft können die relativ leistungsschwachen frequenzen der DD nicht mehr als eine übergangslösung darstellen.

das schlimme ist, dass die zuständigen politischen entscheidungsträger (also nicht der normale mdb), die meinungsmacher, die wirtschaftslenker, die lobbyvertreter usw. ganz genau wissen wie wenig von der DD zu erwarten ist und es billigend ja sogar wohlwollend in kauf nehmen. man akzeptiert bewusst, dass es in ballungsräumen den gewünschten preis-leistungs-wettbewerb mit 100 mbit, iptv, vod, voip, keine volumenbegrenzung, keine portsperren, geringe kosten geben wird während der rest mit 1-2 mbit, kein iptv, kein vod, kein voip, volumenbegrenzung, portsperren und hohen kosten diskriminiert wird.
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Re: OK: Bringt die Digitale Dividende Breitband auf's Land?

Beitragvon steinplatz » 16.06.2009 21:49

Hohndorfer hat geschrieben: Das würde mich auch mal interessieren, was wäre denn überhaupt für eine Bandbreite in der Praxis machbar wenn die DD greift und welche Bandbreiten werden denn für die einzelnen Nutzer angestrebt bzw. wieviele Nutzer könnten dann auf so eine Funkzelle gleichzeitig zugreifen?


hier mal eine interessante Seite (unter Digitaler Dividende): http://www.ltemobile.de/Digitale-Dividende.44.0.html

Anscheinend ist die LTE-Technik doch sehr neu und mehr in der Testphase. Schwer vorstellbar das LTE in 2010 mal flächendeckend (auch im Landbereich) angeboten wird, da es als Übergang zur 4. Mobilfunkgeneration gesehen wird.

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Re: OK: Bringt die Digitale Dividende Breitband auf's Land?

Beitragvon spokesman » 16.06.2009 22:12

Hallo,

Zu den Kapazitäten einer Funkzelle gab vor einiger Zeit bei Golem eine interessante Diskussion.
Werbung ist relativ billig und bringt viel, in diesem Fall leider an der falschen Stelle..
Wie essig schon geschrieben hat Bremsen hier die Lobbyisten, was LTE bringt werden wir sehn..


hier noch ein auszug aus einer informativen Seminararbeit:
Birthe Tralau hat geschrieben:UMTS ist wesentlich flexibler als GSM und nicht beschränkt auf eine feste Teilnehmerzahl,
sondern kann durch Senkung der Datenraten die Teilnehmerzahl erhöhen. Maximal
erreicht UMTS Datenraten bis 2 Mbit/s je Zelle. Realistisch sind Ãœbertragungsraten bis zu
384 Kbit/s je Teilnehmer. Dies ist deutlich mehr als die Datenrate von 9,6 Kbit/s, die mit
GSM erreicht werden kann und damit sind Dienste wie Videotelefonie erst möglich.
Durch Bandspreizung können kurzzeitige Störungen in einzelnen Bereichen des
Frequenzbandes durch geeignete Codierverfahren kompensiert werden (vgl. Kapitel 2.2).
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Re: OK: Bringt die Digitale Dividende Breitband auf's Land?

Beitragvon bru62 » 17.06.2009 17:57

Högi hat geschrieben:Intressant wäre natürlich auch wieviele Teilnehmen so ein HSDPA Mast mit 7,2 Mbit verträgt damit noch mindestens 1 Mbit/s für jeden Teilnehmer übrigbleibt??


Die möglich Anzahl der Nutzer kann man berechnen. In der Studie von Goldmedia und Mugler sind die Formeln und ihre Bestandteile gut erklärt. Benötigt werden folgende Kenngrößen:

Kanalbandbreite (K): Bei HSPA werden 10 MHz verwandt (je 5 für Down- und Upload)
Spektrale Effizienz (E): ganz kurz gesagt ist das die Datenmenge, die pro Zeiteinheit in einer bestimmten Bandbreite übertragen werden kann. Sie wird durch das „Rauschen“ begrenzt. Bei HSPA liegt die Effizienz zwischen 0,6 und 1,4 (zur Berechnung wird 1 b/s/Hz verwandt)
Symetrie (S): Verhältnis zwischen Down- und Uplink (zur Berechnung werden 75 % angenommen)
Gleichzeitigkeit (G): Anzahl der gleichzeitig anfragenden Nutzer (hier werden 10 Prozent angenommen)
Basisdatenrate (B): Datenrate, die den Nutzern bereitgestellt werden soll (lt. Breitbandstrategie 1 Mb/s)

Die Formel lautet nun:

(K * E * S)/(B * G) = 75 Nutzer

Dies ist ja nicht berauschend, wenn man die mit der DD angestrebte Zellgröße mit 10 km Radius betrachtet. Man kann zwar die Effizienz durch Fehlerkorrektur vergrößern und die Kanalbandbreiten (bei LTE) vergrößern. Doch viel mehr ist nicht zu erwarten. Das weiß auch die Studie, in der es heißt:

,Echte’ Breitbanddatenraten erfordern entweder kleinste Einwohner- bzw. Nutzerdichten oder kleinste Zellradien bzw. Versorgungsflächen.


Gruß
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Re: OK: Bringt die Digitale Dividende Breitband auf's Land?

Beitragvon Högi » 17.06.2009 18:13

Die Formel lautet nun:

(K * E * S)/(B * G) = 75 Nutzer

Dies ist ja nicht berauschend, wenn man die mit der DD angestrebte Zellgröße mit 10 km Radius betrachtet. Man kann zwar die Effizienz durch Fehlerkorrektur vergrößern und die Kanalbandbreiten (bei LTE) vergrößern. Doch viel mehr ist nicht zu erwarten. Das weiß auch die Studie, in der es heißt:


Sowas habe ich mir schon gedacht darum sag ich ja, dass es im Endeffekt genau so unwirtschaftlich ist weil es müssten genau so viele masten wenn nicht noch mehr aufgestellt werden um die last zu verteilen und nur 10 % gleichzeitige Nutzung ist schon ziemlich gut gerechnet ich denke mal das ist bei mobiler Nutzung ein realistischer wert aber nicht als DSL Ersatz.

Aber das wird die Mobilfunkunternhemen herzlich wenig interessieren Hauptsache sie haben ausgebaut.
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Re: OK: Bringt die Digitale Dividende Breitband auf's Land?

Beitragvon dachscher » 17.06.2009 18:43

Högi hat geschrieben:Aber das wird die Mobilfunkunternhemen herzlich wenig interessieren Hauptsache sie haben ausgebaut.

Ausgebaut? Eher abgebaut. Das ist ja einer der Gründe, warum man so scharf auf die DD ist. Durch die größere Reichweite kann man bis zu einem Drittel der Sendemasten einsparen. Und das ist ordentlich Geld. Alles andere um die Versorgung des ländlichen Raumes ist doch nur eine Alibibehauptung. Es baut doch deswegen keiner überall neue Sendemasten.
Und es gab doch schon die ersten Stimmen, die auch hier etwas von Wirtschaftlichkeit erzählt haben. Deswegen will man ja angeblich in die Ballungszentren, damit man dort das Geld verdient, was angeblich dann im ländlichen Bereich ausgegeben werden soll. Wers glaubt.
Die Frage ist doch auch, was pasiert, wenn sich die Ersteigerer der Frequenzen nicht an die Ausbauverpflichtungen halten. Was passiert dann? Geht es dann so wie bei WIMAX?
Aber wie schon gesagt, dass Thema ist bei uns, und nicht erst seit gestern, doch schon recht ausfühlich behandelt worden.
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Re: OK: Bringt die Digitale Dividende Breitband auf's Land?

Beitragvon Högi » 17.06.2009 19:34

Das Thema kann mann doch nie oft genug behandeln :D
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Re: OK: Bringt die Digitale Dividende Breitband auf's Land?

Beitragvon Viro » 20.06.2009 12:54

Entscheidend ist, dass es nicht nur bei uns mehrfach behandelt wurde, sondern dass es draußen auch mitbekommen wird. Das ist definitiv der Fall. Namenhafte Tageszeitungen haben durchaus kritisch berichtet. Das ist ein unglaublicher Erfolg für uns und unseren nahzeu wiederkäuende Umgang mit kritischen Themen.
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Re: OK: Bringt die Digitale Dividende Breitband auf's Land?

Beitragvon steinplatz » 20.06.2009 19:27

dachscher hat geschrieben: Ausgebaut? Eher abgebaut. Das ist ja einer der Gründe, warum man so scharf auf die DD ist. Durch die größere Reichweite kann man bis zu einem Drittel der Sendemasten einsparen. Und das ist ordentlich Geld. Alles andere um die Versorgung des ländlichen Raumes ist doch nur eine Alibibehauptung. Es baut doch deswegen keiner überall neue Sendemasten.

Naja, ganz so wird es auch nicht funktionieren. Wenn die größere Funkzelle nur 75 bis 100 Nutzern halbwegs DSl-Speed bietet, nützt dir ein Abbau von Sendemasten auch nichts.

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Re: OK: Bringt die Digitale Dividende Breitband auf's Land?

Beitragvon dachscher » 20.06.2009 21:10

steinplatz hat geschrieben:Naja, ganz so wird es auch nicht funktionieren. Wenn die größere Funkzelle nur 75 bis 100 Nutzern halbwegs DSl-Speed bietet, nützt dir ein Abbau von Sendemasten auch nichts.

Mir sowieso nichts. Aber den Mobilfunkbetreibern.
Bei uns ist UMTS nicht wirtschaftlich, warum sollte sich daran was mit den Frequenzen aus der digitalen Dividende ändern? Ein paar Orte weiter geht UMTS, also könnte man dort den Mast aufrüsten und unseren Mast wegfallen lassen. Somit deckt man eine noch größere Fläche ab und spart sich einen Mast. Das hat dann natürlich zur Folge, dass sich immer mehr Nutzer eine Zelle teilen. Siehe auch Pilotprojekt 'digitale Dividende' in Wittstock gestartet. Ob man dann noch von Bandbreite reden kann, bleibt abzuwarten. Die dort erwähnte Studie, denke ich mal, lässt diesbezüglich keine Fragen offen.
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Re: OK: Bringt die Digitale Dividende Breitband auf's Land?

Beitragvon steinplatz » 20.06.2009 22:32

Ja, o.k., so könnte man einen Mast sparen. Aber auch in größeren Funkzellen breiten sich Wellen nach physikalischen Gesetzen aus.
Jedes Hindernis erzeugt "Funkschatten", sodass dir größere Zellgrößen nur bedingt Vorteile bringen, wenn dein Haus bzw. Standort ungünstig
liegen. Es sei denn, du richtet deine Empfangsantenne ständig aus. Dann ist das "mobile Vergnügen" schnell vorbei.
Also bräuchte man doch mehrere Masten mit verschiedenen Frequenzen?
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Re: OK: Bringt die Digitale Dividende Breitband auf's Land?

Beitragvon Viro » 21.06.2009 11:07

Hier kommen wieder die Eigenschaften der niedrigeren Frequenzen zum Tragen. Reflektionen an Bergen und sonstigen Hindernissen (große Brücken usw.) sind für die Signalqualität nicht so störend wie wie bei höheren Frequenzen. Die Reflektionen sind quasi immernoch brauchbar. Bei den höhreren Frequenzen ist dies meist nicht der Fall. In Städten ist es wieder umgekehrt. In verhältnismäßig engen Häuserschluchten, sind höhere Frequenzen klar im Vorteil. Die geringen Abstände der Häuserfassaden begünstigen die Reflektionen von hohen Frequenzen. Deswegen haben die E-Netze für gewöhnlich beim GSM-Empfang in Städten weniger Funklöcher. Das ist auch ein Grund weswegen ich die DD in Städten oder Ballungsgebieten eher kritisch für die mobile Anwendung betrachte.
Zur Anbindung der Masten: Geht man mal von 75 Leuten aus, die gleichzeitig mit 3 Mbit surfen wollen, benötigt man eine Rechnerische Anbindung von 225 Mbit direkt am Mast. Da sehr viele GSM-Masten heute noch mit 2Mbit PCM Leitungen angebunden sind, bedeutet dies, es muss im großen Stil Ausgebaut werden, wenn denn bisherige GSM Masten genutzt werden sollen. Das wird wohl kaum einer machen, genausowenig wie irgendjemand ohne UVD eine GF-Leitung in ein 100 Haushalte Dorf schmeist. Meiner Meinung nach werden die bisherigen UMTS masten um die DD erweitert, um in Randbereichen von Ballungsgebieten die Reichweite zu erhöhen. Wenn ich mir da so die Netzabdeckungskarte anschaue, dürfte das schon fast reichen um die Ausbauverpflichtung annährend zu erfüllen. Zersiedelte gebiete haben nach wie vor nichts davon.
Uiui. Ich bin heute wieder in wiederkäuerlaune ;)
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