Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e. V. DSL bzw. Breitband für alle.

Das Online-Magazin für mobile Endgeräte aremobile berichtet über ein neues Pilotprojekt für die Nutzung der digitalen Dividende. Vodafone testet demnach in den Gemeinden Bopfingen und Unterschneidheim in Baden-Württemberg die Nutzung der Frequenzen für die mobile Internetnutzung. Die Testkriterien sind ähnlich denen in Wittstock. 100 ausgewählte Nutzer erhalten kostenlose Endgeräte und können des Netz mit 7,2 Mb/s Down- und 1,4 Mb/s Upload ein Jahr lang testen.

"Schnelles Internet für alle ist keine Vision, sondern zum Greifen nahe", wird Hartmut Kremling, Geschäftsführer Vodafone Deutschland und Technik-Vorstand Arcor zitiert. "In einem Technologieland wie Deutschland darf es keine unterversorgten Gebiete geben."

Na dann.

Gruß

Ich bin gespannt auf die erwachenden Gesichter. WiMaxx Teil 2.

Haupti76 hat geschrieben:Ich bin gespannt auf die erwachenden Gesichter. WiMaxx Teil 2

das einzige was doppel D vielleicht mit wimax gemeinsam hat ist, dass man auch wimax als den großen heilsbringer für unversorgte gebiete propagiert hat und die betroffenen mit diesem manöver drei jahre hinhalten konnte. ansonsten sind die frequenzen aus der DD schon wesentlich leistungsfähiger und auch die eingesetzten verfahren (hspa, lte) sind leistungsfähig. das ist ja auch der grund warum alle mobilfunkbetreiber großes interesse an den frequenzen haben und an wimax nicht hatten.

das problem an der DD ist also nicht die leistungsfähigkeit sondern die wirtschaftlichkeit in unwirtschaftlichen gebieten. die mobilfunkbetreiber brauchen die DD in erster linie um in ballungsräumen basisstationen einzusparen und um dieses ziel zu erreichen spielt man die ländliche raum karte. mag ja sein, dass man auch bestehende basisstationen im ländliche raum mit diesen frequenzen betreiben wird aber es bleibt offen ob man kurzfristig dort wo nötig neue bauen wird und ab man tausende bestehende fett anbinden wird. beides würde viele jahre dauern und selbst dann wird es keine echte alternative zu ftth sein.

essig hat geschrieben:die mobilfunkbetreiber brauchen die DD in erster linie um in ballungsräumen basisstationen einzusparen und um dieses ziel zu erreichen spielt man die ländliche raum karte

das scheint leider nur eine minderheit unserer minderheit an schmalbandlern(und eine noch mindere minderheit der mehrheit der breitbandler) zu verstehen - viele glauben die prophezeihungen und versprechungen und erwarten eine baldige anbindung des ländlichen Raums

es kann natürlich auch anders kommen. würde man die sehr begehrten frequenzen ganz ohne auflage versteigern dann würde dies vermutlich zu einem sehr hohen preis führen. im interesse der unternehmen könnte man also bewusst so viele auflagen einbauen, dass die pakete nicht mehr ganz so attraktiv und somit günstiger wären. das bmwi hätte das problem mit dem ländlichen raum gelöst und die unternehmen hätten einige milliarden lizenzkosten gespart.

das muss dann aber ganz klar und unmissverständlich geregelt sein also z.b. so, dass man zuerst die unversorgten gebiete vollständig versorgt haben muss ehe man die freigabe für die ballungsräume bekommt. die ausbaugeschwindigkeit der unternehmen entscheiden dann ob es ein, drei oder fünf jahre dauert. das wäre für alle beteiligten (betroffenen-unternehmen-staat) eine win-win-win situation. lässt man sich auf irgendwelche schwammigen formulierungen oder gar freiwillige selbstverpflichtung ein dann wird sich für uns natürlich nichts ändern.

aber auch wenn die technischen voraussetzungen (anbindung, reichweite, senderdichte) tatsächlich erfüllt wären, bleibt das problem mit den tarifen. 3 mbit bei 10 gb volumen für 30 euro ist zwar für die meisten eine verbesserung aber trotzdem nicht vergleichbar mit tarifen in kabelnetzen.

Genau so meinte ich das auch. Es wird jetzt als die Lösung schlechthin für den ländlichen Raum angesehen und
das Erwachen kommt erst dann, wenn man merkt, wieder werden nur in erster Linie Ballungsgebiete ausgebaut.
Unser Problem bleibt nach wie vor.

Zugegeben, auch ich war anfangs ein "Träumer" der geglaubt hat, die DD bringt Kleinvoigtsberg schnell ans Breitband.
Aber diesen Traum habe ich schnell aufgegeben. Aber es wird wohl auch die Verzweifelung sein die ein zu solchen
Träumen bringt. Aber jeder Traum hat mal ein Ende. Bei den einen schneller, bei den anderen später.

Auch beim Test in Bopfingen und Unterschneidheim wurden jetzt Störungen von TV und Funk-Mikrofonen bei der Verwendung der Frequenzen festgestellt. Das berichtet heute golem.de unter Bezug auf die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg. Diese selbst hält die Probleme für lösbar. Konkret wurde festgestellt, dass beim Betrieb der Funkmodems in benachbarten Räumen der Fernsehempfang per DVB-T und DVB-C auftraten. Putzig muten die Lösungsvorschläge an:

golem hat geschrieben:Maßnahmen zur Eindämmung von Störungen böten die Größen der UMTS-Signalstärke, die Verwendung von Dachantennen für DVB-T und der räumliche Abstand von Fernsehempfänger, Antenne und Mobilfunkterminal sowie der Austausch von Teilen der Empfangsanlage.

Man muss sicher kein Prophet sein, um zu erkennen, dass hier noch einiger Aufruhr bevor steht.

Gruß

Hi

Man gut das ich nicht so viel fernsehe, sondern lieber hier im Forum rumhänge.
Das scheint ja eine interessante Zukunft zu werden, in der endlich überall schnelles Internet verfügbar wird, dafür aber die Glotze ausbleibt. Für die süchtigen gibt es sicher irgendwo einen Stream oder die Mediathek.
Die sollten Ihre DD lieber begraben, bevor der Ärger/Kosten richtig los geht. Vielleicht kan man ja irgendwo in einem unbewohnten Gebiet, z.B. Sahara, oder Nordpol ein paar Antennen aufstellen, da gibt es nicht so viele Funk-Mikro`s und Fernseher, die man stören kann.

Mfg
HHF

Selbst die BILD-Zeitung berichtet über den Feldversuch. "Die Resonanz in den Gemeinden hat gezeigt, dass der neu geschaffene Internetzugang ein voller Erfolg ist.", wird darin BW-Landwirtschaftsminister Rudolf Köberle (CDU) zitiert. "kleine" Probleme könnten behoben werden. Passend die Überschrift: "Köberle: Bald schnelle Internetverbindungen im ganzen Land". Na also!

Gruß

Mit der Auswertung des Pilotversuches beschäftigt sich heute auch die Stuttgarter Zeitung, freilich ohne die andernorts so optimistische Sichtweise. Vielmehr titelt man: "Experten befürchten massive Störungen" und zitiert Ronald Lorenz von Media Broadcast: "Mit der Realität hat das überhaupt nichts zu tun." Es wird allerdings erwartet, dass die Störungen in ländlichen Räumen eher beherrschbar sein sollen, als in Ballungsgebieten. Verbraucherschützer beklagen sich auch über ein aus ihrer Sicht zu schnelles Durchpeitschen der Frequenzen: "Die Einschätzungen, die man bisher hört, bewegen sich irgendwo zwischen Dramatisieren und Schönrechnen, ich bin durchaus beunruhigt, wie die Sache ausgeht.",wird Michael Bobrowski vom Bundesverband der Verbraucherzentralen zitiert. Man hätte sich mehr Ruhe zum Testen gewünscht, wurde aber nicht erhört.

Gruß

bru62 hat geschrieben:Vielmehr titelt man: "Experten befürchten massive Störungen" und zitiert Ronald Lorenz von Media Broadcast: "Mit der Realität hat das überhaupt nichts zu tun."

Was für ein Zufall, dass Media Broadcast zum T-Konzern gehört .

Meester Proper hat geschrieben:Was für ein Zufall, dass Media Broadcast zum T-Konzern gehört .

Nein, das ist nicht mehr.

wikipedia hat geschrieben:Die Media Broadcast GmbH mit Sitz ist Bonn ist der größte deutsche Dienstleister für Bild- und Tonübertragungen. Sie ging aus der T-Systems Media&Broadcast GmbH hervor, die im Januar 2008 von der Deutschen Telekom an die französische TDF-Gruppe verkauft wurde.

Oh, sorry, das nehme ich dann natürlich zurück.

Aber Verbindungen zum alten Eigentümer sind natürlich nicht auszuschließen.

Meester Proper hat geschrieben:Aber Verbindungen zum alten Eigentümer sind natürlich nicht auszuschließen.

Sicher, unter den Kollegen garantiert

Aber selbst Deutsche Post und DTAG kaufen ja gerne gegenseitig ein