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Geschwindigkeitsdrosselung bei MoobiCent bestätigt

BeitragVerfasst: 02.10.2007 19:56
von ThoRo
Nachdem es bereits seit einiger Zeit entsprechende Anwenderbeschwerden gibt (Diskussionsfaden im Onlinekosten.de Forum) bestätigt heute eine Meldung von Teltarif die Gerüchte: Kunden, die Ihre HSDPA Flatrate als echte Flatrate benutzen, werden von MoobiCent gedrosselt.

Damit ist dann der Traum von der ersten HSDPA Flatrate in Deutschland nach gut fünf Monaten leider auch wieder geplatzt.

MfG

ThoRo

BeitragVerfasst: 02.10.2007 20:33
von unrealzocker
Wobei in der News steht, dreistellige GB Bereich. Ich mein selbst ich (und ich wuerde viel saugen) komm sicher nicht auf ueber 100GB pro Monat.

BeitragVerfasst: 02.10.2007 20:43
von ThoRo
Egal ob es nun zwei- oder dreistellige Gb Bereiche sind - wenn eine Firma offensiv mit "Flatrate" und "unbegrenztem Datenvolumen" wirbt - dann aber ohne eine genaue Erklärung oder überhaupt eine Angabe, ab wann denn nun gedrosselt wird, den Service von HSDPA auf GPRS runterschaltet - dann ist das defintiv nicht in Ordnung.

Als Kunde hat man ohne eine genaue Angabe einer Obergrenze (wie z.B. "Nutzung bis max. 10 GB - danach nur noch GPRS") keine Chance einer möglichen Serviceeinschränkung zu entkommen.

MfG

ThoRo

BeitragVerfasst: 10.10.2007 20:15
von ThoRo
Das Ganze ist zwar noch nicht abschließend geklärt, aber zumindest sind wohl die bisher auf GPRS beschränkten MoobiCent Kunden - dank SIM-Kartentausch - wieder im UMTS Netz, mit normaler Bandbreite. Möglicherweise war doch ein technisches Problem Ursache des Ärgers.

Die Äußerungen der RadiCens GmbH über Drosselungen von "PowerUsern" hinterlassen aber zumindest bei mir ein ungutes Gefühl...

MfG

ThoRo

BeitragVerfasst: 10.10.2007 23:43
von essig
Die Äußerungen der RadiCens GmbH über Drosselungen von "PowerUsern" hinterlassen aber zumindest bei mir ein ungutes Gefühl...

klar definierte grenzen wären mir auch lieber aber dann könnte man es nicht mehr als flatrate sondern nur noch als volumentarif vermarkten und da zeigt ja vodafone mit ihrem 5 gb tarif eindrucksvoll wie erfolglos sowas bleibt.

wenn ich auf eine zelle fixiert bin und mir diese mit 100 anderen teilen muss, dann hätte ich gar nichts gegen volumentarife, wenn es denn einige zur auswahl geben würde aber die 1 gb und 5 gb von vodafone sind schlicht indiskutabel und nicht zeitgemäß. die 5 gb schafft man ja schon locker mit einer isdn flatrate wie lange soll das dann mit 7,2 mbit hsdpa reichen?

wieso nicht drei volumentarife zu 5, 50 und 100 gb oder gleich das gb zu einem euro? hätte ich dann eben 30 euro im monat und andere nur 10 und "poweruser" eben 100 euro ;)

BeitragVerfasst: 11.10.2007 18:33
von M0rGu3
Bei OK wurde allerdings gesagt bei Powerusern mit dreistelligem Datenverkehr in GB, und die Leute die ich kenne, die DSL haben, sind im Normalfall bei 50GB bis max 70GB.
Wer meint, er muss 150GB im Monat ziehen oder uploaden, der hat das Drosseln meiner Meinung nach (auch wenn es drastisch klingt) einfach verdient. Flatrates sind nunmal eine Mischkalkulation und man geht dann halt von Standardnutzern mit nicht mehr als 50GB aus. Es gibt natürlich auch Leute, die nicht soviel brauchen, aber wer gibt dann schon 40€ für eine UMTS-Flatrate aus, wenn man sowas nicht braucht.

BeitragVerfasst: 11.10.2007 18:49
von ThoRo
M0rGu3 hat geschrieben:Bei OK wurde allerdings gesagt bei Powerusern mit dreistelligem Datenverkehr in GB, und die Leute die ich kenne, die DSL haben, sind im Normalfall bei 50GB bis max 70GB.

Erweitere einfach Deinen Horizont ;-) Es soll auch Anwender geben, die beruflich viel Datenverkehr produzieren (müssen) und außer UMTS keinen Breitbandzugang haben (können).
M0rGu3 hat geschrieben:Wer meint, er muss 150GB im Monat ziehen oder uploaden, der hat das Drosseln meiner Meinung nach (auch wenn es drastisch klingt) einfach verdient.

Diese Denkweise ist mir - ehrlich gesagt - zuwider. Es ist definitv Aufgabe des Anbieters VOR Unterbreitung eines Angebots zu kalkulieren. Nachträglich festzustellen, daß man sich vertan hat und dann zu unsauberen Mitteln (Drosselung bei Pauschaltarifen, ohne den Kunden zu infromieren oder oder überhaupt eine Richtschnur was zulässig ist zu veröffentlichen) zu greifen, geht nicht. Dann soll der Anbieter so ehrlich sein und sein Angebot zurückziehen oder mit veränderten Konditionen neu auflegen. Ich kann meinen Kunden auch nicht sagen, daß ich an ihnen nicht genug verdient habe und sie mir jetzt nach dem Kauf noch etwas nachbezahlen oder das Produkt weniger nutzen sollen....

M0rGu3 hat geschrieben:Flatrates sind nunmal eine Mischkalkulation und man geht dann halt von Standardnutzern mit nicht mehr als 50GB aus. Es gibt natürlich auch Leute, die nicht soviel brauchen, aber wer gibt dann schon 40€ für eine UMTS-Flatrate aus, wenn man sowas nicht braucht.

Vielleicht sollte man mal so ehrlich sein und die Kalkulationsgrundlage bei 10% des möglichen monatlichen Maximaltransfers ansetzen. Das dürfte weitaus realistischer sein....

MfG

ThoRo

BeitragVerfasst: 11.10.2007 19:33
von M0rGu3
Gut, ich ging jetzt vor allem von Privatnutzern aus. So siehts dann natürlich anders aus.

Mit der Kalkulation hast du Recht. Aber ich war mir ziemlich sicher, dass sowas ohnehin kommen würde (Drosselung), als ich hörte, dass für 40€ eine Flatrate angeboten wird. Wie soll ein Reseller für 40€ auch eine echte Flatrate anbieten, wenn Vodafone selbst 30€ für 5 GB verlangt.
Rechtens ist es natürlich nicht, aber erwartet hatte ich das schon.

BeitragVerfasst: 11.10.2007 19:50
von ThoRo
M0rGu3 hat geschrieben:Wie soll ein Reseller für 40€ auch eine echte Flatrate anbieten, wenn Vodafone selbst 30€ für 5 GB verlangt.

Die Endkundenpreise, die Vodafone (und auch t-mobile und o2) derzeit verlangt, sind m. E. jenseits von "gut und böse". Da steckt noch viel zu viel von den UMTS Lizenzkosten im Preis drin - und der Hoffnung, möglichst lange ein hohes Preisniveau zu halten.

Interessant wäre es, mal zu erfahren, was Vodafone / t-mobile / o2 / E-Plus tatsächlich an Kosten pro GB haben - der Wert dürfte im Cent Bereich liegen....

MfG

ThoRo

BeitragVerfasst: 11.10.2007 20:26
von M0rGu3
Ja, interessant wäre es durchaus. Wird man aber wohl ohne weiteres nicht erfahren, da das sicherlich Interna sind.

BeitragVerfasst: 12.10.2007 07:02
von InMotionNet
Dass Mobilfunk im Vergleich zum Festnetz die wesentlich teurere Technologie ist, liegt in der Historie. Die Telekom kann auf ein mit Staatskosten finfanziertes Festnetz zurückgreifen.
Die Mobilfunkbetreiber mussten und müssen die Netzinfrastruktur komplett selber finanzieren. Für mobile Datenübertragung wurde das UMTS-Netz komplett neu aufgebaut. Neben den InvestKosten für die Stationen vor Ort spielt auch das Backbone zur Abführung der Datenmengen eine recht kostenintensive Rolle.

Ich glaube daher nicht in absehbarer Zeit an eine Reduzierung der Endkundenpreise. Flatrates für 10€ oder 20€ sind einfach nicht refinanzierbar über diese Technologie.

Mfg
InMotionNet

BeitragVerfasst: 12.10.2007 07:18
von ThoRo
InMotionNet hat geschrieben:Neben den InvestKosten für die Stationen vor Ort spielt auch das Backbone zur Abführung der Datenmengen eine recht kostenintensive Rolle.

Der Backbone bei Vodafone ist doch z.B. in großen Teilen der der eigenen Tochter Arcor. Das da buchhalterisch Kosten gebucht werden, ist mir schon klar, aber diese sollten für die Kostenkalkulation keine große Bedeutung haben.

InMotionNet hat geschrieben:Ich glaube daher nicht in absehbarer Zeit an eine Reduzierung der Endkundenpreise. Flatrates für 10€ oder 20€ sind einfach nicht refinanzierbar über diese Technologie.

Das es derzeit nicht viel günstiger als die 40,- Euro geht, ist klar. Mir ging es auch grundlegend um die Rechnung: Vodafone: 5 GB = 30 Euro, MoobiCent: 50 GB = x Euro - die M0rGu3 aufgemacht hatte.

Bei den Investitionskosten vor Ort kenne ich nur von o2 halbwegs konkrete Zahlen: ca. 180.000,- Euro für einen Neustandort (bei Standortmitnutzung von t-mobile und Vodafone) in besiedeltem Innengebiet.

MfG

ThoRo

BeitragVerfasst: 12.10.2007 08:12
von InMotionNet
Das stimmt zum Teil, bis zum Zugangspunkt der Arcor müssen die Daten aber erstmal kommen. Und das läuft dann über hochkapazitiven Richtfunk im eigenen Netz.

Bei einem UMTS-Standort in einem DSL-freien Ort von 1000 Einwohnern kannst Du vielleicht mit 50 Kunden auf der Station rechnen. Dann rechne mal die 30€ hoch und vergleiche das mit den von Dir genannten InvestKosten. Da kommen locker 10Jahre für die Amortisation zusammen, Strom und Miete noch nicht mit eingerechnet.

Bei höheren Kundenzahlen steigt dann auch wiederum der Hardwarebedarf.

Also... eine sehr teure Technologie...

Mfg
InMotionNet

BeitragVerfasst: 12.10.2007 13:16
von ThoRo
Das die Technik (und die UMTS Lizenzen) teuer ist, ist klar.

Bei Deiner Rechnung hast Du aber einige Punkte vergessen, ein Mobilfunkstandort bedient ja nicht nur UMTS/HSDPA Kunden, sondern auch die normalen Telefonkunden und (zumindest hier in Brandenburg bei neuen Standorten) auch den TETRA Funk der Behörden. Die Ausbau- und Betriebskosten verteilen sich also doch schon auf ein paar mehr Leute, als die paar HSDPA Kunden. Ob die Behörden gute Zahler sind, kann ich natürlich nicht beurteilen ;)

Ob nun jeder Standort per Richtfunk angebunden ist, weiß ich nicht. Hier im Ort halte ich das eher für unwahrscheinlich, Leitungskapazitäten liegen hier mehr als genug im Boden. Ob Vodafone allerdings auf die Leitungen anderer Firmen zurückgreift, entzieht sich meiner Kenntnis.
Woanders, vorallem im ländlicheren Bereich, wird die Anbindung per Richtfunk wohl die Regel sein.

Pro 1000 Einwohner circa 50 Kunden? Hmmm... unsere Siedlung hat ca. 2.500 Einwohner, hochgrechnet also 125 Kunden auf der einen Station, die auch noch die BAB und den Europark Dreilinden bedient? Wow - die Hardwareausstattung muß enorm sein.

MfG

ThoRo

BeitragVerfasst: 12.10.2007 14:08
von InMotionNet
Ach ja, hatte ich ganz vergessen;-). Aber reden wir hier über die Wirtschaftlichkeit von UMTS oder die von GSM. Oder davon dass UMTS nur wirtschaftlich sein kann, wenn über GSM und die Mieteinnahmen anderer Netzbetreiber UMTS subventioniert wird.
Oder andersrum, wie hoch liegt die Pentration bei den UMTS-Endgeräten über alle Teilnehmer gesehen. Ich schätze mal bei max. 10%. Für deren Sprachverkehr brauche ich kein Mobilfunknetz der 3.Generation, das kann auch über GSM abgewickelt werden. Der Mehrwert liegt in den Datenanwendungen und den dafür erforderlichen Investitionen. Und darüber muß ich die Wirtschaftlichkeit betrachten.

Möchte ich den Kunden einen guten Service als DSL-Ersatz anbieten, darf ich die Kapazität einer Funkzelle nicht vernachlässigen. Die theoretische Bandbreite von 3,6MBit/s teilen sich alle Nutzer dieser Zelle. Bei ca. 20 Nutzern/Zelle ist hier bei gleichzeitiger Nutzung schnell die Kapazitätsgrenze erreicht. Natürlich kommen auch noch Sprachnutzer dazu, aber wie schon gesagt, dafür bräuchte ich kein UMTS.

Mfg
InMotionNet