BNetzA stellt Entscheidungsentwurf zur DD II zur Diskussion

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BNetzA stellt Entscheidungsentwurf zur DD II zur Diskussion

Beitragvon News » 23.10.2014 18:12

Die Präsidentenkammer der Bundesnetzagentur hat heute einen Entscheidungsentwurf zur Vergabe der Frequenzen für mobile Breitbandversorgung zur Diskussion frei gegeben. Dazu wurde folgende Pressemitteilung veröffentlicht:

Präsidentenkammer stellt Entscheidungsentwurf zur Vergabe von Frequenzen für mobile Breitbanddienste zur Anhörung.

Homann: „"Die Bundesnetzagentur unterstützt mit der Vorbereitung einer Vergabe von weiteren Frequenzen für den Mobilfunk die Digitale Agenda der Bundesregierung""

Die Präsidentenkammer der Bundesnetzagentur hat heute ihren Entscheidungsentwurf zur Versteigerung von Frequenzen in den Bereichen bei 700 MHz, 900 MHz und 1800 MHz sowie im Bereich 1,5 GHz für mobiles Breitband zur Anhörung gestellt.

"Die rasch anwachsende Nachfrage nach breitbandigen Anschlüssen erfordert eine zeitnahe Bereitstellung von Frequenzen für den Ausbau des mobilen Breitbandes in Deutschland", sagte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur und ergänzt: "Die Bundesnetzagentur möchte, dass Deutschland beim Ausbau des mobilen Breitbandes in Europa weiterhin eine Vorreiterrolle einnimmt. Mit dem Entscheidungsentwurf fördern wir die Digitalisierung und unterstützen die Breitbandziele der Bundesregierung."

Mit der Ausgestaltung der Auktion soll über die bestehende weitgehend flächendeckende Mobilfunkversorgung hinaus im Interesse der Verbraucher der weitere Ausbau des mobilen Breitbandes –gerade auch in ländlichen Gebieten – vorangetrieben werden. Gerade im Nachgang der Fusion der Unternehmen Telefónica und E-Plus und der damit geänderten Marktstruktur sollen die zur Verfügung stehenden Frequenzen zur Stärkung des Wettbewerbs schnellstmöglich in einem offenen, transparenten und diskriminierungsfreien Verfahren bereitgestellt werden.

Die Vergabe der 700-MHz-Frequenzen, die derzeit noch durch den Rundfunk genutzt werden, der sogenannten "Digitalen Dividende II", erfordert einen nationalen Konsens zwischen Bund und Ländern.
Vor einer abschließenden Entscheidung der Präsidentenkammer ist das Benehmen mit dem Beirat bei der Bundesnetzagentur herzustellen. Die Auktion soll sich an dem bewährten Verfahren, wie es zuletzt im Jahr 2010 durchgeführt wurde, orientieren. Es ist geplant, die Auktion im 2. Quartal 2015 durchzuführen. Stellungnahmen zum Entscheidungsentwurf können bis zum 26. November 2014 eingereicht werden.

"Damit werden wichtige Weichen für den Breitbandausbau in Deutschland gestellt", sagte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.


Mehr auf der dazu eingerichteten Seite der BNetzA.
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Re: BNetzA stellt Entscheidungsentwurf zur DD II zur Diskuss

Beitragvon Dino75195 » 06.11.2014 15:35

Hallo zusammen,

zum Thema Breitbandversorgung über LTE eine kleine Anmerkung.
Die großen Konzerne (egal wie der Name lautet) haben gar nicht vor flächendeckend LTE auszubauen und die Landbevölkerung mit schnellem Internet zu versorgen.
Da liegt der unterschied zwischen dem Wunschdenken der BNetzA und der Realitität!
Vielleicht sollte das mal der Bundesnetzagentur schreiben :roll:

Das kann man z.B. hier nachlesen: Vodafone Technik-Chef: Komplettversorgung mit LTE ist nicht geplant

Sollen wir eine Stellungnahme einreichen zu dem Thema?

Gruß Robert
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Vodafone VDSL Vectoring mit 100 Mbit/s (Danke Telekom das es so lange gedauert hat)
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Initiative für
"Schnelleres DSL in Weichs und allen Ortsteilen"
http://www.dsl-weichs.de (Webseite inzwischen abgeschalten)
DSL 16000 ist in Weichs verfügbar seit 20.6.2011
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Re: BNetzA stellt Entscheidungsentwurf zur DD II zur Diskuss

Beitragvon Nenunikat » 07.11.2014 11:03

Vorsicht bei den direkten Schlussfolgerungen:
Wenn der Vodafone Technik-Chef sagt, dass nur ein LTE-Ausbau von bis zu 80 Prozent erfolgen soll, dann kann man daraus nicht den direkten Schluss ziehen, dass die restlichen 20 Prozent ganz ohne Breitbandversorgung auskommen müssen.
Denn er hat (zumindest laut dem Onlinekosten-Artikel) nichts davon gesagt, dass die restlichen 20 Prozent die Gegenden betreffen, die ohne Breitbandversorgung auskommen müssen.
Möglich ist dies sehr wohl - aber herleiten kann man das Ganze so nicht.
Hinzu kommt, dass LTE, so wie es bisher eingesetzt wird, auch gar nicht eine zeitgemäße Breitbandversorgung liefert.
100 Prozent LTE-Abdeckung kann also nicht das Ziel sein, sondern 100 Prozent Abdeckung, was eine zeitgemäße Breitbandversorgung betrifft.
Seltsamerweise steht ja auch in dem Artikel die Äußerung "dass LTE auch in Zukunft teurer sein werde als DSL, weil dort höhere Investitionen nötig seien als im Festnetz".
So fragt sich, auf welche LTE-Versorgung (welches Gebiete) im Vergleich zu welcher DSL-Versorgung (wieder: welches Gebiete) der Vergleich des Vodafone-Technik-Chefs zielt.
Auf ländliche Gebiete mit quasistationärer LTE-Nutzung wohl kaum, da sonst dort nicht LTE als DSL-Ersatz großflächig eingesetzt würde.
... - erleben was verhindert.
"Grenzen gabs gestern" - heute gibts Verhinderungen.
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Re: BNetzA stellt Entscheidungsentwurf zur DD II zur Diskuss

Beitragvon Rudi Rock » 08.11.2014 15:28

Mobiles Breitband - Projekt 2016

Ich bin ein wenig ins Grübeln gekommen, ob hierin das Festnetz- DSL- Ersatzprodukt LTE via Funk / zu Haues überhaupt jemals ein Thema sein sollte? Vielmehr ist die reine Mobilfunknutzung das Thema. Ich habe ganze 4 Stellen im Entscheidungsentwurf gefunden die auf LTE via Funk hinweisen.

Auf Seite 4 wird die Verbesserung der Breitbandversorgung in unversorgten Gebieten genannt und auf Seite 26 Pkt. 16, wird das Breitbandkonzept der SPD zitiert und letztlich heißt es noch auf Seite 61 Pkt. 223:
„Mit Blick auf die Zielsetzung der Breitbandstrategie strebt die Bundesregierung eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit 50 Mbit/s bis zum Jahr 2018 an.
Zur Erreichung dieser Ziele sind die zeitnahe Abdeckung bisher unterversorgter Gebiete sowie die Steigerung der jeweilig zur Verfügung stehenden Datenraten erforderlich.
Die Realisierung steigender Nachfragen nach hochbitratigen Datendiensten setzt jedoch den Einsatz größerer Bandbreiten von 10 MHz und mehr voraus. Die technische Weiterentwicklung von LTE zu LTE-Advanced wird mit einer Bandbreite von bis zu 100 MHz standardisiert.“

Ist hier LTE via Funk / zu Haues gemeint, oder Mittel zum Zweck?

Ein Hoffnungsschimmer für die Nutzer vom „Festnetz- DSL- Ersatzprodukt „LTE via Funk / zu Haues“ bietet vielleicht diese Äußerung auf Seite 28 Pkt. 26:
„Zunehmend wird bereits nach dem Beginn der Netzauf- und -ausbauten für LTE seitens der Verbraucher gegenüber der Bundesnetzagentur vorgetragen, dass die derzeit im Markt angebotenen Dienste mit Blick auf die Übertragungsgeschwindigkeiten und das Datenvolumen nicht überall den Anforderungen der Verbraucher an hochleistungsfähige Breitbanddienste entsprächen“.
Ob hier LTE via Funk gemeint war? Konkretes, wie dieser Missstand beseitigt werden kann, ist leider nicht zu lesen.
drosselfreies Hybrid, Tarif S 16 Mbit,
LTE und Hybrid sind ein guter Ersatz wenn nichts anderes geht, aber stets nur der drittbeste Zugang zu den unendlichen Weiten des World Wide Web
VDSL der zweitbeste, wird aber schlecht ausgebaut
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Re: BNetzA stellt Entscheidungsentwurf zur DD II zur Diskuss

Beitragvon Haljam » 10.11.2014 07:35

1) Funk als Festnetzersatz nur, wenn ohne jegliche Drosselung.

2) Funk nur, wenn sichergestellt ist, das keine Störungen erfolgen wie bei LTE 800 Mhz im Zusammenhang mit Hausautomationssystem FS 20

3) Funk nur, wenn sichergestellt ist, dass es zu keinen Spätschäden kommt. Immerhin wird ohne Not in jedem der Haushalte eine Sendeanlage stehen.

4) Funk nur, wenn durch neue Funkmasten keine Bürger beeinträchtigt werden (Schulen / Kindergärten / Krankenhäuser etc.)

Aktion Breitband für Tiefendorf
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Re: BNetzA stellt Entscheidungsentwurf zur DD II zur Diskuss

Beitragvon bru62 » 25.11.2014 18:13

Dino75195 hat geschrieben:Sollen wir eine Stellungnahme einreichen zu dem Thema?
Hätten wir bestimmt tun sollen. Da aber nicht geklärt ist, wer "wir" ist, verstreicht die Frist wohl, ohne dass unser Verband sich äußert.

Gruß
______________
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Diskriminierungsfreies "Breitband für alle" wird es nur geben, wenn Menschen sich dafür engagieren.
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