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Schamgrenze beim LTE-Ausbau überwunden

BeitragVerfasst: 28.02.2011 17:27
von bru62
Die Anbieter haben ihre anfängliche Scheu offenbar überwunden. Nachdem sie wohl zunächst die Reaktion der BNetzA auf Ausbauten außerhalb der Prioritätszonen getestet haben, setzen sie sich jetzt im großen Maßstab darüber hinweg. Wie neben anderen Medien das Portal wissen.de heute berichtet, will die Telekom als erste Großstadt Köln mit LTE versorgen. Und Vodafone kündigt den Ausbau in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen an. Das berichtet ebenfalls heute die Süddeutsche. Auch wenn hier vielleicht nicht die 800-er Frequenzen eingesetzt werden, ist es doch ein Schlag ins Gesicht aller, denen immer wieder beteuert wurde, dass zunächst der ländliche Raum versorgt werden soll. Wie unsere Prognosen doch immer wieder eintreffen ...

Gruß

Re: Schamgrenze beim LTE-Ausbau überwunden

BeitragVerfasst: 28.02.2011 18:51
von Haupti76
Auch Vodafone baut fleißig mit wie heise-online berichtet. Mich überrascht das nicht. Das sind nur weitere Striemen
auf den geschunden Rücken der Betroffenen. Das wäre auch wieder ein Fakt was man der Regierung um die Ohren hauen könnte.

Re: Schamgrenze beim LTE-Ausbau überwunden

BeitragVerfasst: 28.02.2011 19:41
von tjobbe
lt. Teltarif:
Regulatorisch sei man zwar zunächst gezwungen,die sogenannten "weißen Flecken" auszubauen, diese Auflage habe man aber bereits in den Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin erfüllt, erklärte Vodafone am Rande der heutigen Pressekonferenz.


was nicht anders zuerwarten war.

Re: Schamgrenze beim LTE-Ausbau überwunden

BeitragVerfasst: 28.02.2011 20:04
von Meester Proper
http://www.geteilt.de/forum/viewtopic.php?p=57571#p57571 hat geschrieben:Der Versorgungsgrad bezieht sich auf das jeweilige Bundesland.
Das ist des Rätsels Lösung, denn wenn keine "weißen Flecken" existieren, muss man diese auch nicht zu erst versorgen.

Re: Schamgrenze beim LTE-Ausbau überwunden

BeitragVerfasst: 28.02.2011 20:22
von bkt
bru62 hat geschrieben:Auch wenn hier vielleicht nicht die 800-er Frequenzen eingesetzt werden,

Das ist aber genau die entscheidende "Lücke". Nur LTE-800 ist von der Auflage betroffen.

Muß man nicht gut finden aber ein Ausbau über die anderen Frequenzen an beliebigen Orten ist formal korrekt und zulässig.

Damit hatte ja auch E-Plus den Markt (zumindeste verbal) "von Hinten aufrollen wollen" und die Großen in den Städten "rechts überholen wollen".
Da waren aber wohl die Augen auch größer als der Magen :lol:

Re: Schamgrenze beim LTE-Ausbau überwunden

BeitragVerfasst: 28.02.2011 20:31
von Meester Proper
bkt hat geschrieben:
bru62 hat geschrieben:Auch wenn hier vielleicht nicht die 800-er Frequenzen eingesetzt werden,
Das ist aber genau die entscheidende "Lücke". Nur LTE-800 ist von der Auflage betroffen.
Siehe mein vorheriger Beitrag, In den Stadtstaaten kann aufgrund fehlender Prioritätszonen direkt losgelegt werden, unbeachtet von anderen Bundesländern, da die Versorgung pro Bundesland berechnet wird :D. Man hat bis jetzt nur nicht dort ausgebaut, weil auf dem Land anscheinend noch bisher mehr Endkunden abzugrasen waren, währendessen in der Stadt die meisten Bürger einen Breitband-Anschluss besitzen und darausfolgend der Bedarf an LTE (noch) gering ist. Der kleingliedrige Ausbau auf 2,6 GHz Basis kommt wahrscheinlich dannach, wenn Kapazitätsgrenzen erreicht werden.

Re: Schamgrenze beim LTE-Ausbau überwunden

BeitragVerfasst: 28.02.2011 20:37
von bru62
bkt hat geschrieben:Das ist aber genau die entscheidende "Lücke". Nur LTE-800 ist von der Auflage betroffen.
Und das ja auch nicht in den drei Stadtstaaten. Siehe unsere Fragen an die BNetzA und die Antwort:
FRAGE 7 (geteilt.de): Sind die Länder Berlin, Hamburg und Bremen von der Ausbauverpflichtung ausgenommen? Können die Frequenznutzungsinhaber in diesen Ländern sofort nach der Zuteilung die Frequenzen nach eigenen Vorstellungen nutzen oder gilt die Ausbauverpflichtung vielmehr für das gesamte Bundesgebiet?

ANTWORT 7 (BNetzA): Die Entscheidung der Präsidentekammer BK 1a-09/002 vom 12. Oktober 2009 nimmt das Gebiet keines Bundeslands von der besonderen Versorgungsverpflichtung aus. Die besondere Versorgungsverpflichtung gilt damit im gesamten Bundesgebiet. Sie kann jedoch nur in den Ländern Wirkung entfalten, die von ihrem Beteiligungsrecht nach Nebenbestimmung 36 der Frequenzbereichszuweisungsplanverordnung Gebrauch gemacht und Städte und Gemeinden als unversorgt oder unterversorgt benannt haben. Wie bereits zu Frage 6 ausgeführt, gilt unbeschadet der besonderen Versorungsverpflichtung die Verpflichtung, bei der Frequenznutzung im Bereich 800 MHz einen Versorgungsgrad der Bevölkerung von mindestens 50 Prozent ab dem 01. Januar 2016 zu erreichen.

Mir geht es auch nicht um "rechtliche Zulässigkeit". Mir geht es darum, dass man, um an die Frequenzen zu kommen (und dabei jeglichen Widerstand aus dem Weg zu räumen), immer nur den Willen betont hat, den ländlichen Raum endlich mit schnellem Internet zu versorgen.

Wir haben von Anfang an betont, dass dies vorgeschoben ist und das es zuallererst darum geht, Gewinne in Ballungsräumen zu erzielen. Heute werden wir bestätigt.

Gruß

Re: Schamgrenze beim LTE-Ausbau überwunden

BeitragVerfasst: 28.02.2011 21:44
von spokesman
Ein schwarzer aber kein unerwarteter Tag für uns, der arme ländliche Raum wurde als Mittel zum Zweck genutzt um der großen Lobby der TV- und Rundfunkanbieter die Frequenzen zu entziehen. Mehr als transparent hat man die Arbeitsschritte zu den angeblichen Vorteilen des ländlichen Raumes dargestellt, im Schatten dieser Darstellungen war doch längst klar, wie die Investitionsschwerpunkte gesetzt werden.

Auch hier hat der politische Wille gefehlt, die BNetzA hat es natürlich auch nicht für nötig gehalten entsprechende Empfehlungen an die Politik zu geben, ich hoffe bei der Umsetzung des Universaldienstes wird hier bessere Arbeit für die Betroffenen geleistet..

Re: Schamgrenze beim LTE-Ausbau überwunden

BeitragVerfasst: 28.02.2011 22:53
von Dino75195
Hallo, was soll ich dazu sagen...

Ich habe aber gehört, das bei uns (Bayern) einige LTE Standorte auf dem Land ausgebaut werden.
Und das bei unterversorgten Gebieten. Ausbau angeblich durch die Telekom. 3 Mbit/s und 5 GB bis Drosselung...

Jetzt meinte ein anderer User, er würde lieber Vodafone nehmen, ob die dann auch auf dem Sendemasten der Telekom dürfen und auch da ausbauen?
Ich denke eher nicht, weiß einer von euch etwas dazu?

http://www.lte-anbieter.info/lte-provid ... ne-lte.php
Stimmt die Seite so?
15 GB inklusive bis 21,6 MBit/s 24 Monate Anschlußkosten 24.99 € Monatlich 39.99 €
Konnte dazu nichts offizielles finden.

http://www.lte-anbieter.info/lte-provid ... ne-lte.php
Guckt euch mal das Video ganz unten an

Vodafone LTE - Pressekonferenz auf der IFA
Bla bla bla, wir bauen zuerst auf dem Land aus.

Warten wir gespannt was da kommen wird.
Meiner Meinung nach ist LTE geeignet um den Mobilen Trafik ab zu decken, aber es ist nicht geeignet ganze Ortsteile an zu binden.

Aber wie sich die Zukunft entwickelt kann man ja nie sagen, siehe LTE Advanced mit Gigabit.
(Die Lösung all unserer Probleme [IRONIE]

gruß Robert

Re: Schamgrenze beim LTE-Ausbau überwunden

BeitragVerfasst: 28.02.2011 23:15
von spokesman
Dino75195 hat geschrieben:http://www.lte-anbieter.info/lte-provid ... ne-lte.php
Guckt euch mal das Video ganz unten an

Hehe das Video fast das ganze Thema gut zusammen.

Vodafone LTE - Pressekonferenz auf der IFA hat geschrieben:Wachstum, Wachstum, Wachstum etc. etc.
Steigerung, Erhöhung, Umsatz etc.

LTE bringt schnelles Internet auf das Land, wir bauen jetzt den ersten Standort in Düsseldorf.

Na wenn Düsseldorf ein Dorf ist und keine Stadt/Großstadt, dann ist Brüderle für den Universaldienst..
Die Krone wird natürlich von der Wachstumsmanie aufgestetzt.

Dino75195 hat geschrieben:http://www.lte-anbieter.info/lte-provid ... ne-lte.php
Stimmt die Seite so?
15 GB inklusive bis 21,6 MBit/s 24 Monate Anschlußkosten 24.99 € Monatlich 39.99 €
Konnte dazu nichts offizielles finden.

Das sollte helfen oder eben auch nicht ;)

Re: Schamgrenze beim LTE-Ausbau überwunden

BeitragVerfasst: 28.02.2011 23:19
von bkt

Re: Schamgrenze beim LTE-Ausbau überwunden

BeitragVerfasst: 01.03.2011 08:18
von tjobbe
Thema NRW speziell D-Dorf

Als (Vorort-) Kölner gönnt man den Düsseldorfern ja den Landeierausbau mit Vodafon, steht ihnen ja so auch zu. Im Gegenzug will die Telekom ja Köln zur LTE-City machen in dem dort auf 1,8 und 2,6 Ghz ausgebaut wird (Schlagzeile in der Rundschau> Neues Datennetz, Köln Vorreiter, damit wäre dass ja wieder gerade gerückt)

nun LTE800 in NRW ist ja eh so eine Sache. Es sind ja offiziell nur wenige weisse Flecken hier gemeldet worden, daher ist formal jetzt bereit alles im grünen Bereich, wenn man die Bestimmungen für den 800er DD Ausbau pro Bundesland betrachtet.

Die wenigen Meldungen and die Bnetz aus NRW in Kombination mit dem Ausbau von TK/VF mit LTE in gezielt den extrem unterversorgten Bereichen könnte schon dazu führen dass man in NRW jetzt bereit mit DD in die Städte kann.

Cheers, Tjobbe

Re: Schamgrenze beim LTE-Ausbau überwunden

BeitragVerfasst: 02.03.2011 08:33
von Haupti76
Fassen wir zusammen was wir vorrausgesagt haben:

1. Das Ziel bis 2010 ein Megabit/s flächendeckend zu haben ist verfehlt.
2. LTE wird nicht zuerst den ländlichen Raum versorgen.
3. Weiterhin Volumeneinschränkungen sind zu erwarten, was nicht wie angekündigt, den klassischen Festnetzanschluß ersetzt.
4. Die digitale Spaltung wird sich aufgrund der verlorenen Zeit vertiefen.
5. ?

Was wir nicht vorhergesehen haben ist die Entwicklung im Voigtlandkreis.