Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e. V. DSL bzw. Breitband für alle.

Hi,

wie schaut es mit den Outdoor DSLAMs eigentlich aus, dürfen Mitbewerber (1und1, Vodafone) Ihre Kunden dort auch anschließen? Oder muss man dann zur Telekom wechseln, weil die den Exklusivzugriff haben?


Ändert sich was mit den aktuellen Verhandlungen zur Öffnung des Glasfasernetzes?

Danke für eure Antworten!

Viele Grüße
Christian

Hallo,

die Bundesnetzagentur reguliert den Markt und legt die Entgelder für eine "Mitnutzung" der Kabelstrecken und Verteiler fest,
hier hast du eine kleine Übersicht über die derzeit gängigen Entgelder für die Teilnehmeranschlussleitung (TAL), monatliche Überlassungsentgelte ab 01.04.2009 der Deutschen Telekom AG.

Zur Regulierung von unbeschalteten Glasfasern ist folgender Beschluss ergangen.

In dieser Gesamtübersicht findest du wietere derzeit geregelte Regulierungsentgelder.
Der DSLAM an sich wird eigentlich nicht freigegeben, dieser hält in der Fläche nur zum durchleiten der TAL her. Vllt. hast du schon mal geshen wie eine Mitbewerber einen "regulierten" KVz, und damit den Kabelzugang zum Kunden nutzt und seinen eigenen DSLAM mit GF Anbindung neben den KVz errichtet..

Wenn ich das alles richtig verstehe müsste dann die Konkurrenz (Telefonica/QSC/Vodafone) einen eigenen DSLAM aufbauen. Deswegen wird wohl auch geplant ein 3-Kammer-Leerrohr zu verlegen, um der Konkurrenz ebenfalls eine Kabelverlegung zu ermöglichen.

Für mich als 1 und 1 Kunde bedeutet das im Umkehrschluss, dass ich zur Telekom wechseln muss, um von einem neu gebauten Outdoor DSLAM zu profitieren.

MfG
Christian

Christi88 hat geschrieben:Wenn ich das alles richtig verstehe müsste dann die Konkurrenz (Telefonica/QSC/Vodafone) einen eigenen DSLAM aufbauen. Deswegen wird wohl auch geplant ein 3-Kammer-Leerrohr zu verlegen, um der Konkurrenz ebenfalls eine Kabelverlegung zu ermöglichen.
Für mich als 1 und 1 Kunde bedeutet das im Umkehrschluss, dass ich zur Telekom wechseln muss, um von einem neu gebauten Outdoor DSLAM zu profitieren.
MfG
Christian

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich mehrere Glasfaserkabel verschiedener Anbieter nebeneinander in vielen ländlichen Gebieten lohnen (Ausnahme: große Gewerbegebiete) ...
Da machen nur Kooperationen / Reselling Sinn ...

Ja klar, wird sich nicht lohnen.

Resale funktioniert, z.B. Congstar bietet so etwas noch an, Bitstream wird noch nicht angeboten, heißt es wird immer ein Telekom Anschluss benötigt.

Christi88 hat geschrieben:wie schaut es mit den Outdoor DSLAMs eigentlich aus, dürfen Mitbewerber (1und1, Vodafone) Ihre Kunden dort auch anschließen? Oder muss man dann zur Telekom wechseln, weil die den Exklusivzugriff haben?

Die Mitbewerber beantragen bei einer Beauftragung eines Komplettanschlusses durch dich die Bereitstellung der TAL bei der Telekom. Diese versteht darunter die Leitung von der VSt zu dir, also nicht vom Outdoor-DSLAM. Wir hatten dazu schon mal eine Diskussion hier. (siehe diesen Link zur BNetzA) Rein rechtlich ist das Verhalten der Telekom wohl falsch. Davon hast du allerdings nichts. Denn du hast kein Recht zur Beschwerde. Das könnte höchstens dein Anbieter (also z.B. 1und1) tun. In der Praxis unternehmen die Anbieter aber nichts. Deshalb schaltet die Telekom auch nur eigene Kunden auf die Outdoor-DSLAM. Dies ist die immer wieder zu beobachtende Vorgehensweise.

Gruß

Vielen Dank für eure Antworten!

Damit weis ich jetzt bescheid, wie es genau ausschaut.

bru62 hat geschrieben:

Christi88 hat geschrieben:wie schaut es mit den Outdoor DSLAMs eigentlich aus, dürfen Mitbewerber (1und1, Vodafone) Ihre Kunden dort auch anschließen? Oder muss man dann zur Telekom wechseln, weil die den Exklusivzugriff haben?

Die Mitbewerber beantragen bei einer Beauftragung eines Komplettanschlusses durch dich die Bereitstellung der TAL bei der Telekom. Diese versteht darunter die Leitung von der VSt zu dir, also nicht vom Outdoor-DSLAM. Wir hatten dazu schon mal eine Diskussion hier. (siehe diesen Link zur BNetzA) Rein rechtlich ist das Verhalten der Telekom wohl falsch. Davon hast du allerdings nichts. Denn du hast kein Recht zur Beschwerde. Das könnte höchstens dein Anbieter (also z.B. 1und1) tun. In der Praxis unternehmen die Anbieter aber nichts. Deshalb schaltet die Telekom auch nur eigene Kunden auf die Outdoor-DSLAM. Dies ist die immer wieder zu beobachtende Vorgehensweise.

Gruß

Congstar gehört ja zur Telekom
Ich mache eine Ausbildung in Bremen und da ist mir aufgefallen das manche Telekom Outdoor DSLAMs laufen und manche gar nicht.
Oder hört mann die Outdoor DSLAMs Stanpunkte nicht wenn sie in Betrieb sind.
Warum Baut dann die Telekom die Outdoor DSLAMs Stanpunkte auf und sie laufen nicht?
Dann kann die Telekom die Outdoor DSLAMs Stanpunkte Vermieten?

Anonymer hat geschrieben:Congstar gehört ja zur Telekom

Trotzdem wird es bei der Nutzung von Outdoor-DSLAM wie eine Fremdfirma behandelt.

Anonymer hat geschrieben:Oder hört mann die Outdoor-DSLAMs Stanpunkte nicht wenn sie in Betrieb sind.

Was willst du da hören? Vielleicht die Lüftung, aber das dürfte in einem Meter Entfernung im Umgebungsgeräusch untergehen.
Ich glaube nicht, dass Outdoor-DSLAM gebaut werden und auf Dauer ungenutzt bleiben.

Gruß

Ok Congstar wird wie eine Fremdfirma gehalten
Wenn ich vor ein Outdoor DSLAMs Stanpunkt stehe müss man doch die Lüfter hören?
Und wenn ich zum einkaufen gehe komme ich an 4. Outdoor DSLAMs Stanpunkt Punkte vorbei

Anonymer hat geschrieben:Wenn ich vor ein Outdoor DSLAMs Stanpunkt stehe müss man doch die Lüfter hören?

Wenn der Schnee nicht so hoch wäre, würde ich mal an meinem horchen. Der ist mit Sicherheit in Betrieb. Also warten wir auf besseres Wetter.

Gruß

Da hört man höchstens was, wenn man mit'm Ohr an den Edelstahl-"Kiemen" klebt.

Ich glaube nich das dass Verhalten der Telekom falsch ist. Wenn Du dir ein Auto kaufst würde es Dich auch nicht freuen wenn ich damit jeden Tag zur Arbeit fahren dürfte. Nur weil es jemand so festgelegt hat. Das ganze Problem ist nur mit der Öffnung des TK Marktes gekommen. Wenn amn sich einig wäre und den Markt in Bereiche, nach der Version Strom,teilen würde, hätten vor allem die Leute draussen was davon. Aber so rechnet jeder für sich.

Na ja, beim Strom wird auch heftig reguliert, weil es da mächtige Monopole gibt. Was Not täte, ist die funktionale Trennung zwischen Netz und Betrieb. Das ist der Kern des Dilemmas. Solange die Telekom das Netz hat und darauf mit ihren eigenen Kunden konkurrieren muss, wird sie kein gesteigertes Interesse haben, eben für diese "Trittbrettfahrer" das Netz auszubauen. Aber hinsichtlich einer Zerschlagung der Telekom gibt es übermächtige Denkblockaden quer durch die politischen Lager.

Gruß