Wer entscheidet über DSL-Verfügbarkeit?

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Wer entscheidet über DSL-Verfügbarkeit?

Beitragvon PR110 » 31.10.2007 13:44

Hierzu gibt es seit gestern einen überraschenden und richtungweisenden Vorschlag aus der CDU:

30.10.2007:
Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) fordert eine Debatte "über ein völlig neues Modell der Teilprivatisierung". Netz und Betrieb müssten getrennt werden und Bund und Länder dauerhaft Einfluß auf den Ausbau des Schienennetzes haben, sagte Wittke.

Wittke äußerte dies im Zusammenhang mit dem geplanten Gang der Deutschen Bahn an die Börse.

Forderung an unseren Herrn Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CDU/CSU-Fraktion):
Gleiches wäre dringend auch bei der Telekom angebracht. Auch hier darf man es nicht länger der Telekom überlassen, über den Ausbau des Breitband-Netzes allein zu bestimmen. Sinnvoll wäre es, wenn auch in diesem Bereich Bund und Länder dauerhaft Einfluß auf den Ausbau des Breitband-Festnetzes nehmen könnten !
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Beitragvon Alb-Maulwurf » 31.10.2007 14:30

Ich glaub ich hör da'n Echo...


Ich glaube die Idee war schon öfters mal da - mal lauter mal leiser...
Nur umgesetzt wurde nie was, und solang sich das nicht ändert können die Parteien lang reden...
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Beitragvon Viro » 31.10.2007 14:38

Das wäre eine tolle Sache. hat ja auch in England glaub ich gut geklappt. Hier weiss fruli sehr viel drüber.
Aber Deutschland ist da noch ein anders Kaliber. Enteignung tolleriert hier so schnell kein Konzern und die Leute die es umsetzen müssten bringen vermutlich nicht den Mut auf.
Dennoch ist es schön das es durchaus Stimmen in der Politik gibt die so etwas fordern.
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Beitragvon PR110 » 31.10.2007 14:58

Hallo,

ich habe jedenfalls bereits eine entsprechende Anfrage an das Landes-Wirtschaftsministerium NRW gerichtet. Möglicherweise sollten sich die beiden Minister ja einmal über diesen tollen Vorschlag des Verkehrsministers unterhalten.

Besonders als Mitglied der CDU-Fraktion hat sich Herr Minister Oliver Wittke hier ja ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt...

Bin mal auf die Reaktion aus Düsseldorf gespannt.
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Beitragvon ThoRo » 31.10.2007 14:59

@ viro
In England basiert die "Trennung" von Netz und Betrieb bei BT auf einer gütlichen Einigung zwischen British Telecom und der dortigen Regulierungsbehörde. BT hat das Netz in eine Tochterfirma ausgelagt und zugesichert, daß die Tochterfirma eigenständig und ohne Vorgaben der Mutter arbeiten kann. Dafür hat die Regulierungsbehörde die Regulierung im Festnetzbereich aufgehoben.

Dieses Modell könnte komplett ohne Enteignung oder Abkauf auch kurzfristig in Deutschland umgesetzt werden, wenn der nötige Wille Seiten der Telekom und der Regulierungsbehörde vorhanden wäre. Ist er aber leider nicht...

@ PR110
Sieh es als kleinen Hoffnungsschimmer, das in der Politik das Wiederholen alter Fehler nicht mehr immer automatisch passiert. Vielleicht dauert ja nur der Lernprozeß etwas länger als im realen Leben.

MfG

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Beitragvon dachscher » 31.10.2007 19:08

PR110 hat geschrieben:ich habe jedenfalls bereits eine entsprechende Anfrage an das Landes-Wirtschaftsministerium NRW gerichtet.

Wenn Du Lust und Zeit hast, kannst Du Dein Schreiben gerne unter Schreiben veröffentlichen.

Auch hier darf man es nicht länger der Telekom überlassen, über den Ausbau des Breitband-Netzes allein zu bestimmen

Die Ausgangslage bei beiden Unternehmen wäre ja in etwa die Gleiche. Beides ehemalige Staatsunternehmen, beide haben irgendwo ein Monopol auf ein Netz usw. .

Edit: Kleiner Nachtrag: Hier wurde das Thema schon einmal angesprochen. Der Artikel war damals sehr gut geschrieben. Es ging dabei um die Folgen der Privatisierung von Bahn und Telekom.
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