Datenrate von Kupferkabeln

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Datenrate von Kupferkabeln

Beitragvon Meandron » 16.11.2006 19:13

Heute war ein Alternativanbieter (cs-airet) bei uns im Rathaus und meinte, er könne den Einwohnern meines Wohnortes DSL per WLAN zu Verfügung stellen. Soweit ist ja noch alles in Ordnung :wink: . Nun meinte der Herr aber, es würden dazu keine neuen Kabel (also bis zu seinem Router, nicht fürs WLan :) ) verlegt werden müssen, die alten würden dafür ausreichen. Er will also seinen Sender in unserem Dorf aufstellen und die Daten dann über die bestehende Leitung an die nächste Vermittlungsstelle weiterleiten. Hab ich was verpasst?? Die nächste Vermittlungsstelle ist nämlich 6 km weit weg (hab ne Dämpfung von 59,34 db), dahin ohne Glasfaser zu "überbrücken" halte ich für unmöglich, zumal das Kabel, das von unserem grauen Verteilerkasten zur Vermittlungsstelle geht, uralt ist! Der Anbieter hat was von 35 mbit erzählt, die ihm T-Systems zur Verfügung stellen würde (klingt logisch 35 Abnehmer * 1024kbit/s ds). Er habe da einen Kooperationsvertrag mit T-Systems... Warum sollte andererseits - wenn die das tatsächlich machen - T-Systems ein teures Glasfaserkabel verlegen und dann einen anderen kassieren lassen? Mir kommt das schon etwas komisch vor, wobei ich hier nicht an einen Scherz an sich glaube, der Anbieter ist extra aus München (gute 2 Std. Fahrzeit) hergekommen. Kann mir bitte jemand bestätigen, dass das nur mit Glasfaser funzt? Wäre sehr dankbar :D !
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Beitragvon mabe » 16.11.2006 20:09

Wieso sollte das nicht gehen, aber bei der Technik habe ich was verpasst :shock: - Wie will der Anbieter denn das Signal in das Kupfernetz der DTAG Einspeisen, das wäre mir neu das man sowas macht.

35 Mbit/s über Richtfunk und das über 6km ist überhaupt kein Problem. Man suche sich das höchste Gebäude der Stadt oder des Dorfes und stelle da die Antenne auf. Das selbe in der Stadt wo das herkommt. Und fertig ist das Richtfunknetz.

Richfunknetze von 50km und mehr sind überhaupt keine Probleme wenn man freie sicht hat und/oder genung Relai Stationen die das Signal weiter verteilen.

Ich denke mal der Anbieter wird alles über Funk machen, eine Einspeisung in das Kupfernetz der DTAG ist es wohl eher nicht. Übrigens das alter der Leitung spielt keine Rolle solange die gut ist. Feuchte oder Nase Kabel sind da eher ein Problem...

Übrigens als muss nicht schlecht sein. Ich kenne Fälle da wurde damals noch gutes dickes Kuperkabel verlegt, da sind dann 6km auch kein Problem mehr für echtes DSL...
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Beitragvon gerryst » 16.11.2006 21:07

Könnt ja sein dass das ne Standleitung ist.

Ich könnte im Büro bequem ne E1 (2Mbit) Leitung bekommen, obwohl die T-Com nur SDSL mit 512 kBit bzw. DSL light schaltet.

Ich bin nur nicht bereit einen sehr hohen dreistelligen oder vierstelligen Betrag pro Monat dafür hinzulegen.

Bin mir nicht sicher ob ne 32MBit Leitung auch noch per Kupfer ausgeführt wird, müsste aber machbar sein.
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Beitragvon M0rGu3 » 16.11.2006 21:22

gerryst hat geschrieben:Bin mir nicht sicher ob ne 32MBit Leitung auch noch per Kupfer ausgeführt wird, müsste aber machbar sein.
Ja, wird noch, ich glaube bis 112MBit/s oder so macht T-Systems noch Standleitungen über Kupfer.
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Beitragvon Meandron » 16.11.2006 22:58

Erstmal danke für die Antworten. Wenn das geht, ist das schonmal ne gute Sache, ich hab halt nicht gedacht, dass das möglich ist, zumindest nicht solche Datenraten. Gut, man lernt nie aus, bin aber auch kein Elektrotechniker :) .

@mabe Der Anbieter, soweit mir bekannt, will das definitiv nicht über Richtfunk machen. Wie das technisch dann realisiert wird, weiß ich allerdings nicht. Er hat nur was von 2 Kupferadern erzählt, die er am Standort des Senders, der das Dorf versorgt, braucht.

Sorry, wenn ich blöd frage, aber nehmen wir doch mal an, das Ganze läuft über das Kupfernetz. Ich krieg kein DSL, weil die Dämpfung zu hoch ist -> zu weit von der Vermittlungsstelle entfernt. Die Daten vom Router des Anbieters aus unserem Dorf müssen doch dann auch zu der 6 km entfernten Vermittlungsstelle. Dabei tritt doch aber auch Leitungsdämpfung auf. In welcher Frequenz wird denn da übertragen? Und warum ist es da dann "kein Problem", mal schnell 112 Mbit/s drüber zu jagen? Hätte im Studium lieber mal Kommunikationssysteme belegen sollen... :roll:
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Beitragvon mabe » 17.11.2006 08:00

Ich dachte es handelt sich um eine WLAN Lösung wie du geschrieben hat.
Heute war ein Alternativanbieter (cs-airet) bei uns im Rathaus und meinte, er könne den Einwohnern meines Wohnortes DSL per WLAN zu Verfügung stellen.

Bedeutet für mich jeder Kunde bekommt eine Accesspoint oder sonst eine Zugangsmögleichkeit. Also ich denke mal kaum das da einer über das Kupfernetz der T-Com bis in die Häuser geht.

Die Anbindung sollte eigentlich egal sein, das kann alles mögliche sein, meist ist es aber Richtfunk. Andere möglichkeiten sind auch möglich wie schon beschrieben. Dem Kunde ist es eigentlich egal was dahinter steckt, hauptsache es läuft :lol:
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Beitragvon Meandron » 17.11.2006 08:50

@ mabe

Hm, ich fürchte, wir schreiben aneinander vorbei. Ich versuch es nochmal.
Der Anbieter versorgt die Interessenten über WLan, d.h. jeder Kunde bekommt einen Accesspoint, wie du richtig geschrieben hast. Der zentrale Sender im Ort wird aber angeblich über das bestehende Kupfernetz der Telekom an das Backbone angeschlossen, d.h. die Daten, die aus dem Orts- WLan nach "draußen"über den Router des Anbieters gehen, sollen über Kupferkabel laufen. Was ich dabei als E-Technik Laie nicht versteh, ist, wie über das bestehende Netz plötzlich 32 Mbit/s übertragen werden können. Die Daten gehen doch dann erstmal zur nächsten, 6 km entfernten Vermittlungsstelle, von der ich soweit entfernt bin, dass ich wegen zu hoher Dämpfung kein DSL bekommen kann. Bei der vom Anbieter geplanten Datenübertragung muss doch auch Dämpfung auftreten und ich frage mich, warum das dann trotzdem so funktioniert.

Sicher hast du Recht, dass mir die Anbindung an das Backbone eigentlich egal sein kann, aber interessieren tut mich das trotzdem. Ein Bekannter, der bei der Telekom arbeitet und die örtlichen Begebenheiten kennt, meinte nämlich, dass dies in seinen Augen seines Wissens nach so nicht möglich sei.
Zuletzt geändert von Meandron am 17.11.2006 10:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon gerryst » 17.11.2006 09:59

Meandron hat geschrieben:Leitungsdämpfung auf. In welcher Frequenz wird denn da übertragen? Und warum ist es da dann "kein Problem", mal schnell 112 Mbit/s drüber zu jagen? Hätte im Studium lieber mal Kommunikationssysteme belegen sollen... :roll:


Weil DSL um das POTS herum entwickelt wurde. Andere Techniken ignorieren das komplett weil sie z.B. auf separaten Aderpaaren realisiert werden.

Recherchier mal zu den Themen E1 (Europa) / T1 (USA), ATM, Standleitung, ....
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Beitragvon Meandron » 17.11.2006 10:08

@gerryst

Hatte ich in der Zwischenzeit auch getan, trotzdem Danke! Mir ist die Sache mit ATM wieder eingefallen, war mal bei uns im Grundstudium kurz dran... :)
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