KorbanDallas hat geschrieben:spokesman hat geschrieben:Wenn du technisches Verständnis in unsere Initiative, sprich den Verein einbringen willst und kannst bist du gern willkommen - falls dies noch nicht der Fall sein sollte, freue ich mich über weitere Beiträge im Forum, welche es aus meiner Sicht bereichern - danke.
Danke. Ich sehe es eben aus einer anderen Sichtweise, wenn man tag täglich damit zu tun hat. Eure Ideen und Vorschläge sind sicher gut und sollten mehr Beachtung finden, es ist aber eben manchmal nicht immer so leicht wie man sich alles vorstellt.
Na klar, andere Sichtweisen müssen ja nicht zu unproduktiven Ergebnissen führen, oft braucht es diese Sichtweisen und Praxisnähe um verschiedene Dinge verbessern zu können. Es freut mich natürlich zu hören, dass dir einige unserer Vorschläge gefallen.
KorbanDallas hat geschrieben:spokesman hat geschrieben:Nun möchte ich natürlich noch auf deine Fragen eingehen:
KorbanDallas hat geschrieben:Wie soll denn deiner Meinung nach der berühmte Aussiedlerhof versorgt werden?
Ich möchte es mal politisch korrekt ausdrücken: "mit Solidarität"
Ja in diesem Fall zahl auch (aber nicht nur) der Bürger in der Mietwohnung in München, Hamburg, Berlin und Co. den Anschluss auf dem Bauernhof/Kolchose zwischen diesen Metropolen. Im Gegenzug wird hier auch eine nicht unwichtige Arbeit verrichtet -> Lebensmittel und auch Energie in die Metropolen. Ein wunder der Technik wie ich finde.
Der Ansatz klingt interessant. Natürlich sind die "Städter" auf die Arbeit der ländlichen Regionen angewiesen. Man kann aber eben nicht solche Vergleiche ziehen, in Städten lässt sich eine Breitbandversorgung eben wesentlich einfacher realisieren, wie auf den urbanen Regionen. Ja das hat auch etwas mit den Gewinnmargen zu tun, natürlich wollen Firmen und Konzerne Gewinn erwirtschaften und natürlich wandert das Geld in vielen Bereichen zu den Wasserköpfen der Aktionäre. So ist nun mal unsere Marktwirtschaft aufgebaut.
So kann die Marktwirtschaft auch aufgebaut sein, wenn der Rechtsrahmen dieses System zulässt ist alles i.O.. Konflikte gibt es dann an den Stellen bei denen der Rechtsrahmen, ich sag mal "gebeugt wird", weil er aus der Sicht des Anbieters im konkreten Fall anders gedeutet wird als aus der Sicht des Verbrauchers. Genau an dieser Stelle setzt unser Verein als Interessenvertretung des Verbrauchers an, er möchte hier Klarheit schaffen - jeder ist hier eingeladen mitzumachen. Nach meiner Auffassung ist z.B. ein funktionaler Internetzugang wie er gem. TKG/GG jedem in diesem Land möglich sein muss eben nicht ISDN oder 1Mbit/s und schon gar nicht über UMTS und Co. Die Verantwortliche Politik/BNetzA sieht dies seit Beginn ihrer Arbeit anders, sonst würde man hier schon handeln. Dieses Verhalten findet sich in anderen Bereichen unserer Politik wieder, NSA-Skandal, BND-Affairen, Atom-Müll uvm. Als interessierter Beobachter der Wahlergebnisse seit der Gründung der BRD und dem anschließendem "Zusammenschluss" mit der DDR brauch ich keinen Schuldigen suchen. Man muss hier nur eine einfach Rechnung aufstellen, zählt die Regierungsjahre der regierenden Parteien zusammen und errechnet dann einen Prozentwert wer wie viel Prozent der Schuld trägt, fertig - nach diesem Verfahren sollte vllt. jeder mal vorgehen, es sei denn man findet diese Entwicklung in Ordnung, dies ist meist dann der Fall wenn man es nicht schafft der Maslowsche Bedürfnishierarchie (oder einem ähnlichen Ego-Modus) zu entkommen und Dinge mal von weiter oben zu betrachten. Aber gut das geht sicher schon zu weit..
KorbanDallas hat geschrieben:Niemand würde in die ländlichen Regionen investieren, wenn es sich nicht in irgendeiner Form rentieren würde. Das würde man als Unternehmer nicht machen und als Privatmensch ebenso wenig.
Viele große Projekte, besonders Infrastrukturprojekte werden vom Staat gefördert, sprich wirtschaftlich gemacht. Meistens setzten diese ein wenn die Gesellschaft (heute oft als Kundschaft oder Markt bezeichnet) einen Bedarf hat z.B. "Lichtschalter ein -> Licht leuchtet" was wird gemacht? PV-Anlagen, Windparks etc. in nicht unerheblichen Maße gebaut. Hier der Staat geholfen eine Finanzierung auf die Beine zu stellen - weil derartige Projekte sich eben nicht in 2 Jahren mal schnell rechnen, der Aktionär aber Kohle sehen will. Es springt also der Staat, der Steuerzahler, mit anderen Worten die Gesellschaft ein. Beim Beispiel Strom ist alles klar, es ist einfach nötig und es gibt keine Diskussion um Leerrohre oder ein sonstiges kostensparendes Verhalten beim Aufbau dieser Infrastruktur. Beim Breitband ist dies indes nicht so, mit vielen, vielen Nachteilen für die Betroffenen.
KorbanDalles hat geschrieben:Man baut sein Häuschen eben dort, wo es einem gefällt.
oder so ähnlich. Nicht jeder dieser Gesellschaft hat diese Glück, ich freue mich aber für dich wenn es dir zuteil geworden ist
KorbanDalles hat geschrieben:Früher hat man sich auch noch keine großen Gedanken über Internet gemacht. Vor 20 Jahren wusste noch keiner etwas von DSL. Die Zeit ist eben so schnelllebig, das man nicht von heute auf morgen eine Breitbandversorgung für alle Regionen Deutschland realisieren kann.
Schnelllebig ist gut, geteilt.de gibt es nun schon fast 10 Jahre,
seit 2006 wird VDSL angeboten die Versorgungsdiskussion besteht wohl seit dem ersten DSL Schwung (und der damit verbundenen Interessendatenbank der Telekom) als es noch einen "Planausbau" gab, welcher nie für 100% Versorgung ausgelegt war. Weiter kann man sagen, dass wir seit der Kenntnis der DSL-Kupferschwächen eine Diskussion über Glasfaser führen, wie lange soll man denn jetzt noch warten bis eine gesellschaftsfähige Lösung präsentiert wird? (an der Stelle werde ich heute noch einen Betrag einstellen, der diese Frage mit einem Ausrufezeichen unterstreichen wird)
KorbanDalles hat geschrieben:Vor 10 Jahren wurden Leerrohre eben nur dort verlegt, wo es notwendig war. Das betraf nur Strecken, auf denen Ortsverbindungskabel, Fernkabel u.ä. verlegt werden mussten. Natürlich gab es hier viele Fehlentscheidungen und oft war auch die Tragweite einer einmal getroffenen Entscheidung nicht absehbar. Oft kommt oder kam es auch vor, das eine Gemeinde/Stadt Anfragen an die Anbieter versenden, ob eine Mitverlegung in Frage kommt. Diese wurden teilweise nicht beantwortet oder aber oft abgelehnt, weil kein Bedarf vorhanden war.
Das ist nicht verwunderlich, es gibt einfach kein standardisiertes Verfahren wie damit umzugehen ist. Auch hier hatten wir schon Diskussionen wie man die Leerrohrverlegung in Bezug auf FTTH absichern könnte. Bzgl. der Kosten hatte ich mal mit unserem Tiefbauamt im Landkreis gesprochen, die hatten sich so geäußert das diese bei einer Straßenbaumaßnahme ohne Probleme getragen werden könnten, einzig es fehlt der Auftrag dafür. An der Stelle dreht man sich wieder im Kreis. Hier scheint es also einen Verbesserungsbedarf zu geben. Die Parteien die vor 5 Jahren nach unseren PM's alle Breitbandausbau auf den Plakaten hatten (Kreistags und Gemeinderatswahl) haben mit dem Tief- und Straßenbauämtern nicht gesprochen..
KorbanDalles]Die finanziellen Mittel für die Verlegung von Leerrohren, ohne einen wirklichen ersten Nutzen sind eben begrenzt. [/quote]Stimmt, es braucht zunächst mal ein Ziel. FTTH ist da sicherlich nicht das schlechteste, jetzt geht es darum Punkte aufzuführen mit denen dieses Ziel möglichst ökonomisch und ökologisch umgesetzt werden kann, welche Rahmenbedingungen werden benötigt.
[quote="KorbanDalles hat geschrieben:Das macht ein Unternehmen eben nur, wenn es wirklich absehbar ist das hier ein Rohr notwendig ist. Ein Jahr später stellt dann ein Unternehmen den Antrag, die Straße auf zu reißen, weil ein Glasfaserkabel verlegt werden soll. Nur woher soll das das Unternehmen vor einem Jahr wissen? Es ist einfach schier unmöglich, in die Zukunft zu sehen. Natürlich gibt es Konzepte, Rohre dort mit zu verlegen, wo es notwendig ist. Die Entscheidung treffen Menschen zu einem gewissen Zeitpunkt und danach kann sich immer viel verändern.
Ja stimmt wieder, hier wird nichts anderes gemacht, als das was ich eben angesprochen habe, Ziel setzen, Rahmenbedingungen prüfen und setzen, Punkte abarbeiten. In ähnlicher Form ist es immer das gleiche für jeden Ausbau in einer Stadt, Landkreis oder in einigen Dörfern. Jetzt gilt es eben zu schauen wie man dies flächendeckend machen kann, hierzu ist der erste Schritt sich das Ziel eines flächendeckenden Ausbaus zu setzen - und sich diesem zu verpflichten..
KorbanDalles hat geschrieben:Das manchmal Leerrohre an Stellen gefunden werden, wo vorher keine vermutet wurden, liegt einfach an dem Umstand, wenn Datenbestände nicht stimmen. Das hat viele Ursachen, z.B. wurden die Pläne nicht aktuell gehalten, vielleicht gingen die Unterlagen verloren. Das kann leider vorkommen, man kann aber auch immer nur das nutzen, von dem man weiß. Leider kann man nicht in den Boden schauen.
Tja wenn man sich das leisten kann, ok. Ne, Fehler passieren, daher sollte man künftig etwas genauer auf die Dokumentation achten. Ich denke derartige Fehler sind besonders nach 1990 in den neuen Bundesländern passiert, hier musste alles schnell, schnell gehen - fragt man sich warum.. vllt. weil es in dieser Zeit noch 60.000 - 70.000 Beschäftigte mehr der Telekom/Bundespost gab..
hier noch ein Interessanter Punkt unserer Nachbarn:
glasfasernetz-basel.ch hat geschrieben:Alle 30 bis 50 Jahre entsteht ein flächendeckendes Versorgungsnetz. In Basel ist ein solches Glasfasernetz ein eindeutiger Standortvorteil und entspricht darum dem öffentlichen Interesse der Stadt Basel.
KorbanDalles hat geschrieben:Einen bessere Ansatz kann man nicht haben. Die Leerrohrkapazitäten müssen für Breitbandversorgung zur Verfügung gestellt werden, was auch teilweise passiert.
Ein besserer Ansatz wäre es bei z.B. der Sanierung von Wasser-/Abwasserleitungen gleich auf FTTH zu gehen oder zumindest Leerrohre entsprechend zu implementieren. In Basel (CH) wurde z.B. extra eine Firma gegründet, welche für den Infrastrukturausbau zuständig ist. Da würde das dann alles natürlich noch mehr Sinn machen. Man muss doch einfach fassungslos sein, wenn sich ein Konzern wie die Deutsche Telekom noch heute mit Pilotprojekten beim Thema FTTH befasst und die ein Land wie die Schweiz 1Gbit/s für 100CHF anbietet. Das hier nicht mehr schnell ein Netz auf den Boden gestampft werden kann sollte hier jedem klar sein:
Verkaufsprospekts/Borsenzulassungsprospekts hat geschrieben:Personalanpassung begonnen, wonach die Zahl der Mitarbeiter bis Ende des Jahres 2000 auf 170.000 reduziert werden soll (umgerechnet auf Vollzeitbeschaftigte und ohne Berucksichtigung von Mitarbeitern der ab 1. Januar 1995 erstmals konsolidierten Tochtergesellschaften). Dies entspricht einer Reduzierung um 60.000 Beschaftigte im Vergleich zum Ende des Jahres 1994.
KorbanDalles hat geschrieben:Die oft von vielen hier im Forum kritisierte Praxis, z.B. keine Leerrohre bei Straßenbauvorhaben in Städten mit zu verlegen, teile ich allerdings nicht. Man kann leider nicht, weil irgendwo mal 5 oder 10 oder 100m Graben gemacht werden, immer ein Rohr in die Erde verlegen, wenn man keinen Bedarf für eine Nutzung sieht.
ich möchte jetzt nicht für alle sprechen, ich meine an dieser Stelle z.B Gewerbegebiete die neu erschlossen werden oder Straßen in Wohngebieten die grundhaft erneuert werden, es sind also mehr als 100m für ein Blumenbeet oder 10m Sandkastenaushub auf dem Spielplatz.
KorbanDalles hat geschrieben:Einzig zu den Glasfaserverteilern werden vorhandene Rohre genutzt. Aber wo diese stehen kann noch niemand wissen, wenn keine Planung für die FTTH Versorgung eines Ortes erfolgt ist. Die Standorte der Glasfaserverteiler werden anhand der Bedarfe ermittelt und das kann erst erfolgen, wenn die Bedarfe bekannt sind. Hier kann man nicht via pi mal Daumen berechnen, das muss so genau wie möglich erfolgen, wenn man ein passives Netz aufbauen möchte.
Dort wo es notwendig ist, werden auch Rohre verlegt
Und hier sind wir wieder bei den Zielen, selbst die Telekom FTTH Städte sind nicht zu 100% erschlossen - für mich nicht nachvollziehbar.
KorbanDalles hat geschrieben:spokesman hat geschrieben:KorbanDalles hat geschrieben:Es gibt keine Möglichkeit Leerrohre für FTTH kostendeckend zu verlegen, es sei denn es sind Neubaugebiete
Hier wird das z. Teil schon getan.
Ja "z. Teil" - oder besser: "z. verschwinden geringen Teil"
Besser als nichts. Neubaugebiete kosten unendlich viel Geld und die Einnahmen kommen meist erst nach Jahren oder Jahrzehnten zu einer schwarzen Null. Daher wagt man hier noch nicht solche Investitionen.
Das ist wieder eine Frage wie die Finanzierung am Ende ausgelegt ist, du kaufst doch auch kein Haus vom Dispokredit. Infrastrukturmaßnahmen sind nun mal große Investitionen und wenn ich als Bürger steuern zahle, Straßenausbaubeiträge zahle, jeden Monat Anschlusskosten für x,y,z und noch für die Nutzung zahle dann kann man doch etwas zurück erwarten.