Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e. V. DSL bzw. Breitband für alle.

Eine kurze Frage:

Läuft das Telefon-Signal nach einem Outdoor-Ausbau noch über die alte Kupferleitung bis zur VSt oder dann auch über die Glasfaser?

Ja, außer du buchst ein IP-Produkt (VoIP - Annex B mit Verkehrssperre auf dem Anschluss oder wirklich ohne gewöhnliche POTS/ISDN Dienste mit Annex J) oder wohnst in einem OPAL/HYTAS (alte Glasfasertechnik für Telefonie) Gebiet. Nicht umsonst sind Splitter in den O-DSLAMs installiert, die das Telefon-Signal mit dem DSL-Signal kombinieren, siehe hier.

Erstmal Danke für die Antwort!

Das in der Klammer verstehe ich zwar nicht alles, aber ich schätze einmal, das wichtigste ist zu verstehen, dass alles übers Internet läuft.

Nein, hier ist ein ganz normales Kupfer-Ortsnetz.

Achso, also wie es in der Vermittlungsstelle bisher auch passiert.
Hätte ja auch sein können, dass der Outdoor die Verbindung bis zur VSt komplett über die Glasfaser "simuliert".

Der Link ist übrigens auch super!

Annex J bedeutet, dass das komplette Spektrum für die DSL-Übertragung genutzt wird.

Bei dem derzeit meistens eingesetzten Annex B Anschlüssen wird ein Teil des Spektrums für die normale Telefonie (POTS) verwendet.

Derzeit bietet die Telekom zwei Varianten für IP-Anschlüsse, also Anschlüsse mit Internettelefonie statt normaler Telefonie (VoIP): Annex B (RAM mit Splitter) - hier wird die Telefonie über VoIP geführt, jedoch der vorher benutzte Bereich des Spektrums wird freigelassen und Annex J (RAM ohne Splitter), hier wird der vorher für Telefonie benutzte Bereich des Spektrums für den Upstream verwendet.

Zur bildlichen Erläuterung empfehle ich diese Website, unter dem Abschnitt "ADSL-Varianten und ADSL-Standards".

M768 hat geschrieben:Das in der Klammer verstehe ich zwar nicht alles, aber ich schätze einmal, das wichtigste ist zu verstehen, dass alles übers Internet läuft.

Eben nicht, wenn man nicht gerade ein Produkt mit IP-Telefonie bucht.

Alles klar!

Dass im Beispiel Cuxhaven ONUs statt der "alten Kupferleitung zur VSt" (wiein meinem Bsp) eingesetzt werden liegt wohl am HYTAS-Gebiet?!

Da ich es hier anscheinend mit einem Experten zu tun habe noch eine Frage:
Ein Outdoor-DSLAM ohne Glasfaser-Anbindung ist ja nicht möglich, oder?!

M768 hat geschrieben:Dass im Beispiel Cuxhaven ONUs statt der "alten Kupferleitung zur VSt" (wiein meinem Bsp) eingesetzt werden liegt wohl am HYTAS-Gebiet?!

Genau.

M768 hat geschrieben:Ein Outdoor-DSLAM ohne Glasfaser-Anbindung ist ja nicht möglich, oder?!

An sich schon, baut nur kaum einer, was aber häufiger zum Einsatz kommt sind Richtfunk-Anbindungen (Hybrid-Verfahren). Teilweise werden auch Strecken per Glasfaser aufgeführt und dann zwischendurch Richtfunkstrecken geschalten, um weite Strecken, die nur sehr teuer zu erschließen gewesen wären, zu überbrücken.

MVOX wollte einmal ursprünglich gebündelte SDSL/CIFDM Leitungen nutzen, um Schaltverteiler (auf dem Hauptkabel aufgesetzter Kabelverzweiger, über den man alle Adern abgreifen kann) anzubinden, also die Strecke Hauptverteiler -> Schaltverteiler nutzen. Umgesetzt werden konnte das dann nicht, weil die Telekom diese Leitungen nicht freigeben wollte. An sich ist es einem O-DSLAM egal, welches Medium benutzt wird.

Stimmt, natürlich...Richtfunk ist natürlich auch noch eine Lösung.

Ja, mvox hatte schon den Vertrag unterschrieben in meinem Vorwahlbereich. Daraus geworden ist letztendlich auch nichts. In den zwei Jahren in denen man auf die Umsetzung gewartet hatte, hätte man sich jedoch schon um eine andere Lösung kümmern können.
Trotzdem interessant einmal zu lesen, wie sie das technisch umsetzen wollten. Damals war das noch "geheim".

Vielen Dank noch einmal für die ausführlichen Antworten

Bei mvox gab es zwei Varianten für unterschiedliche Leitungslängen, einmal mit mvox DSLAM im DSL-HVT und bei der zweiten Variante mit abgesetztem (Oudoor-)DSLAM im Ort. Bei der 1. Variante wird die höhere Reichweite von SDSL in Kombination von CIFDM ausgenutzt, bei der 2. Variante wird diese Technik in Verbindung von Leitungsbündel benutzt, um die Bandbreite zum DSLAM zuzuführen.

Visualisiert findet man das ganze auch hier ab Seite 7.