Plötzlich fallender SNR

[Tuzu]

Hallo,

ich habe seit neustem ein Problem mit meiner DSL Leitung. Es ist ADSL im RAM Profil 2000 geschalten. Bisher lief dies auch immer ohne Probleme und es gab auch keine Resyncs.
Das Spektrum sah immer sehr gut aus ohne große Lücken, gleichmäßig verteilt. Hatte immer einen SNR um 12 db.

Plötzlich fiel der SNR auf 5 db und es gab immer wieder Resyncs. Als ich das Spektrum ansah, war es eindeutig zu sehen, das etwas nicht stimmt.
Ich dachte erst an ein elektrisches Gerät im Haushalt, was ins DSL stört. Das konnte ich jedoch schnell ausschließen. Von mir kommt die Störung nicht.

Ich habe jetzt aber keine Ahnung, was ich noch machen könnte. Woher kann es kommen? Wer kann helfen?
Was meint ihr dazu?

Viele Grüße
Tuzu

[spokesman]

Hallo Tuzu,

eine Leitungsmessung hast du schon von Seiten der Telekom machen lassen oder?
Im weiteren Umfeld (vor, im, am Haus sind auch keine Arbeiten oder etwas ähliches im Gange?)

[Tuzu]

Eine Messung seitens der Telekom ist schon gemacht wurden. (mehrmals)
Es konnte jedoch nie etwas festgestellt werden.

Wahrscheinlich wurde die Messung gerade durchgeführt, wo alles in Ordnung war.

So siehts jetzt aus:


Es kann jetzt eine ganze Weile gut gehen, doch ganz plötzlich gibt es einen Sync Verlust und das Spektrum sieht so aus wie oben.

[tjobbe]

Wenn man mal externe Störer (wie z.B Waschmaschinen, Tauchpumpen oder ähnlich oft nur halbherzig entstörtes Gerät) ausschließt würde ich sage: musst du mit leben oder anderes Modem kaufen.

Erstmal ist es ganz normal, dass der SNR schwankt nur kommt es drauf wie gut das DSL modem ist, sprich ob es aggressiv Sync'd (also noch das letzte kbps raus quetscht) oder ob es auf Stabilität ausgelegt ist.

Also ich weiss jetzt nicht welche FBF du nutzt aber das Verhalten kenne ich von den alten 7050 an langen "alten" Leitungen wo tagsüber ca 16db und wenn abends gegen 18:00 wenn alle in I-net wollten der Sync auf 6db abfiel, und die Fritzies zum verzweifeln brachte. Die Telekom hat das Problem dadurch gelöst, dass sie hier 4DB Dämpfungsaufschlag in die Datenbank gerechnet hatte und damit der üblen Leitung Rechnung trägt. Ich habs dadurch gelösst in dem ich AVMnur noch als ATA einsetze und alles was mit ADSL zu tun hat anderen Geräten überlasse.

Bei den neueren AVM Boxen kann dieses Verhalten beeinflussen (einige 7270 sollen sehr stabil sein), andere Modems sind von Haus stabiler (altes Teledat 300 hat bei mir keinen Resync produziert) oder wie bei meinem Draytek gibt es eine spezielle Firmware für instabile Leitungen wo der SNR genau um 2DB schwankt.

[HeinzHaraldF]

Meine 7270 v2, erlaubt mir mittlerweile einen Vollsync beim RAM 6000 Profil, dabei ist der SNR im Bereich von 4 bis 6 dB. Es gibt reichlich Fehler, aber einen Neusync hatte ich noch nie. Die neuen Fritten sind wirklich zu empfehlen.

[tjobbe]

Meine 7270 v2, erlaubt mir mittlerweile einen Vollsync beim RAM 6000 Profil, dabei ist der SNR im Bereich von 4 bis 6 dB. Es gibt reichlich Fehler, aber einen Neusync hatte ich noch nie. Die neuen Fritten sind wirklich zu empfehlen.

einige der 7270 an bestimmten DSLAM's laufen wirklich gut, wenn die Leitung als solche ok ist. Bei mir läuft nur das olle Teledat300, ein eingeregeltes Speedtouch (Reserve im SNR) und der Draytek mit angebotener spezial Firmware.

Das Problem ist bei den FBF (wie auch anderen Modems, dass sie je nach Störungsart massiv (!!!) im SNR einbrechen, ich hatte bei der 7050 15db SNR der bis aif 3db runterging und oftmals nach 18:00 bis zu 30 resnycs produzierte. Mit dem ST580 und den Draytek hab ich ausser der Zwangstrennung max 2 im Monat.

Eine 7270V2 läuft bei mir als ATA und USB server und ist deutlich stabiler aber zeigt immer noch drastischen Abfall im SNR (allerdings ohne Resync)

[Winternightsky]

Tuzu,

um deine Frage zu beantworten, dass scheint ein Störer zu sein, bspw. ein Funkstörer. Denn wenn du dir dein Profil mal anschaust sind alle 90 khz soweit ich mich nicht gerade verguckt habe gaps, sprich bei dir liegt ein systematischer Fehler vor, oder anders gesprochen, die restlichen gaps sind oberwellen vom selbigen störer.

Was kannst du nun tun:

=> Beste Lösung wäre natürlich eine Messung mit dem DSL Messgerät direkt am APL => Wenn da alles sauber ankommt liegt das Problem bei dir im Haus, ansonsten vor der Tür irgendwo (der böse Amateurfunknachbar ).

=> Nette Lösung ist ein Netzfilter am Besten mit Trenntrafo vom Baumarkt holen, den zwischen Netz und Fritzbox (oder whatever) anschließen, danach die Fritzbox NUR (UND DAMIT MEINE ICH NUR !!!) mit dem APL und zwar direkt an der Dose (sollte das nicht möglich sein, dumm gelaufen !) und mit Notebook (ohne Strom-Netzanschluss !!!!) verbinden. Schau mal obs dann besser wird...

und jetzt die Putzfrauenmethode: T-Com anrufen ... Müüühüüüü machen ^^ und denen sagen dass die Leitung Probleme macht wortwörtlich sagste denen du hast öfters nen knacken und rauschen in der Telefonleitung und die sollen mal einen vorbeischicken zu dir nach hause ... Wenn der Ahnungslose dann kommt gehst dem mit deinem DSL Problem auf den Zeiger, der kann dann völlig rechtskonform alles messen, etc. und dir AUSKUNFT erteilen.

[Tuzu]

@ Winternightsky:
Sehr hilfreiche Antwort von dir!

Du denkst also, dass die Störung über das Stromkabel kommen könnte? Wäre doch auch über das Telefonkabel denkbar oder nicht?
Kann man sagen, wie es in den meisten Fällen ist?

Seit neustem gibt es noch einen "Zustand":


So sieht es aus, wenn die "große" Störung weggeht. Also mit den vielen Lücken.
Auch ein Neustart des Modems bringt wieder das gleiche Spektrum. Es ist also immer noch eine Störung vorhanden.
Ich denke, dass es vom selben Gerät kommen muss.
Es fängt immer so an:
Es gibt einen Resync und das ist das Spektrum total zerstückelt. Danach kommt eine ganze Weile das wenigere Zerstückelte. Plötzlich ist es dann wieder ganz weg.

Ist es denkbar, das es ein Gerät ist, was danach im Standby läuft und nicht mehr das komplette Spektrum stört?

[Winternightsky]

Also zunächst kann ich dir mal definitiv sagen, dass das ne Oberwellenstörung durch irgendnen Störer ist. Das kann ein Schaltnetzteil sein (Hochfrequenzumformer !), nen Funker in deiner Nähe oder sonst was ... Das ist gut erkennbar u.A. an der -nennen wir es- Gauß'schen Glockenkurve gepaart mit abfallendem Signalpegel.

Ich weiß nicht wie gut du elektrotechnisch bewandert bist. Also wenn ich das Problem hätte ich würd sofort das Netzbrummen oder den Netzjitter messen... Nur denke ich es fehlt dir hierfür das Equipment.
Es ist halt einfach schwierig ohne richtiges Equipment ne gute Aussage zu treffen...

Vielleicht ein paar Fragen zur Eingrenzung: - Wenn du das nicht öffentlich machen möchtest gerne auch per PN -
- Wohnst du in nem MFH oder in einem EFH ?
- Gibt es irgendwelche Antennen in deiner Nachbarschaft - Richtfunk / Amateurfunk ?
- Weißt du ob irgendwelche Rundfunkanstalten oder der Bund Sendeanlagen in deiner Nähe hat ? Radarstrahlung ist immer wieder son Übeltäter ...
- Was hast du für ein Endgerät (Router) ?
- Könnte ich mal nen Bild deiner Konfiguration ab Dose sehen bzw. ein Bild vom APL ?

Danke.

[Tuzu]

Mit welcher Wahrscheinlichkeit kommen die Störungen über das Stromnetz bzw. über das Telefonnetz?
Kann man sagen, worüber solche Störungen häufiger kommen?

[Winternightsky]

Kabeltrassen:
- Die direkteste Störungsquelle ist natürlich das Telefonnetz durch Einkopplungen im Bündel von anderen Hochfrequenzanschlüssen (ADSL, SDSL, PCM, etc...)
- Störungen können auch durch angrenzende Hochspannungskabel ausgelöst werden (dies wird aber meist bei der Kabeltrassenverlegung mit beachtet, die T-Com hat hierfür extra ein Feld "Starkstrombeeinflussung").
- Störungen durch HF-Beeinflussung ist da ehr denkbar.

Hausintern:
- Bei falscher Terminierung des Stromnetzes, bspw. nicht hauseigenem Potentialerder beim TN-C Netzstandard kann es bspw. zu Netzbrummen kommen, da der Potentialsternpunkt bei der Netzübertragung verzerrt wird (Phasenwinkelverzerrung). => Häufig in älteren Häusern, ist wie mit Papierkabeln, damals interessierte sowas niemanden...
- Schlechte / Falsche Terminierung des Kabels des Fernmeldeanschlusses (Telekom / Subu. hat geschlampt) => kommt auch vor !

[Tuzu]

Danke für die schnelle uns ausführliche Antwort.

Habe schon mal gelesen, dass defekte Geräte von Nachbarn auch stören können. Nehmen wird das mal an, wie würde da die Störung zu mir ins Haus kommen?

[Winternightsky]

Bitte gern. Spezifizier bitte mal etwas genauer was du unter "defekten Geräten" verstehst ...

[Tuzu]

Zum Bespiel defekte Schaltnetzteile, PC Netzteile oder Satellitenempfängern. Das hatte ich mal gelesen, dass es stören könnte, weiß aber nicht, was es noch für Möglichkeiten gibt.

[Winternightsky]

Solche Hochfrequenzstörungen können ein Netz nur in unmittelbarer Nähe der Quelle stören (zumindest in diesem kleinen Umfang).
Sprich ich halte deine Vermutung da ehr für weniger zutreffend.

Ich würd einfach mal deinen Netzbetreiber interviewen und um eine Langzeitmessung deines DSL Signals bitten (Die Telekom macht dies gerne und ohne Mucken).