Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e. V. DSL bzw. Breitband für alle.

Ich hatte gestern ein kurzes Telefongespräch mit Frau Harthun vom Landratsamt Mittelsachsen für Kreisentwicklung und Bauen.
Ich habe mich erkundigt, wie es nun nach der Studie weitergehen soll. Nach ihrer Auskunft wird es für die Bürgermeister Mitte Juli
eine Versammlung geben. Sie haben somit die Möglichkeit zu erfahren, wo überall genau die unterversorgten Gebiete sind.
Danach müßten die Bürgermeister aber selbst aktiv werden, und haben ein Jahr Zeit ein Unternehmen zu finden, daß die
betroffenen Gebiete ausbaut. Dabei wird sich aber auch heraus stellen, ob die Kommune den erforderlichen Eigenanteil aufbringen kann.

Auf jedenfall hat das Landratsamt einen enormen Schritt getan. Vieles wurde den Kommunen abgenommen und eine gute Grundlage geschaffen.
Jetzt bleibt zu hoffen, daß die Bürgermeister die Arbeit fortsetzen und natürlich die Eigenanteile aufbringen können.

War übrigens ein nettes Gespräch

Wie das Landratsamt Mittelsachsen am 27.08.2010 berichtet, fand am 25.08.2010 eine Bürgermeisterdienstberatung statt. Dort wurde die Bedarfs- und Verfügbarkeitsanalyse vorgestellt. Es wurde die weitere Vorgehensweise beraten und man kam zu dem Schluß, daß der Landkreis Mittelsachsen auch in Phase zwei federführend sein soll. In einer anstehenden Sondierungssitzung soll erörtert werden, wie die Umsetzung und Finanzierung laufen soll.

Klingt soweit ganz gut. Man kann nur hoffen die einigen sich mit der Finanzierung. Auch wenn es noch zu früh ist sich zu freuen, so freue ich mich,
daß sich überhaupt etwas bewegt.

Haupti76 hat geschrieben:man kam zu dem Schluß, daß der Landkreis Mittelsachsen auch in Phase zwei federführend sein soll.

Klingt wirklich gut. Soll es so laufen, wie im Vogtland? Vielleicht kann uwe.hofmann was dazu sagen. Er war doch bestimmt bei der Versammlung dabei?

Grüße aus der sonnigen Provence!

Die Pressemitteilung von Frau Bellmann (CDU) bremst etwas meine Freude. Es bekommt den Anschein, als hofft man auf die DD.
Irgendwie hab ich kein gutes Bauchgefühl.

Im Technischen Ausschuß gestern war Frau Bellmann nicht vertreten, sonst hätte Sie sicherlich auch Ihre Einwände und Vorschläge anbringen können.

das finde ich ein interessantes detail. einerseits ist ihr die breitbandversorgung wichtig, aber andererseits nicht so wichtig genug um daran zu erscheinen.
ich denke dieser termin wäre schon wichtig gewesen. klingt bissel nach heißer luft und bin enttäuscht.

am ende der pm wird ziemlich deutlich, wie sehr die zeit drängt. wenns ganz dumm läuft ist der zug abgefahren.
mein erster kontakt mit frau bellmann war so juli 2008. da wird man dann von einem zum anderen vertröstet.
ja sogar sat-dsl versucht man ein unter zu jubeln. auf was ich hinaus will ist, spätestens seit diesen zeitpunkt ist das problem bekannt.
nichts passiert außer bla bla bla. plötzlich stellt man fest, ey ich muß mich beeilen. man sowas nervt.

egal wie das nun ausgeht, sowas darf sich nicht wiederholen. wenn mittelsachsen nun versorgt werden sollte, kann das nicht das endergebnis sein!
damit werde ich mich nicht zufrieden geben!

Nun ist es ganz offiziell. Die Freie Presse schreibt heute "Schnelles Internet rückt näher".
Das Landratsamt will die Kommunen unterstützen. Und das, so finde ich, ist ein sehr lobenswerter Schritt!
Sowas muß auch mal gesagt werden und nicht nur gemeckert.

Aber zurück zum Artikel in der Presse. Die Erschließung des Internets in Frauenstein kostet ca. 3,6 Millionen Euro.
Als Eigenanteil von 10% müßte die Kommune 360.000 Euro berappen. Es zeichnet sich schon an der Summe ab, wie schwierig die Finanzierung
für manche Kommune sein dürfte. Und schließlich könnte das Projekt daran scheitern.

Fakt ist: Breitband ist für ALLE Lebensbereiche wichtig. Wenn Unternehmen schließen müßten, weil sie ohne Breitband nicht mehr wettbewerbsfähig sind,
wird es mehr Arbeitslose geben. Mehr Arbeitslose, mehr Kosten für Kommunen für evtl. für Hartz4. Weiter wegbrechende Einnahmen.
Die Schere würde sich immer weiter öffnen.
Ein weiteres Beispiel: Bildung. Kinder sind heute oft auf das Internet angewiesen. Schulbildung ist wichtig für die Zukunft und somit auch für die künftigen Arbeitsplätze unserer Kinder.

Es gilt also sich zu überlegen, wie man die Hürde der Finanzierung überwinden könnte. Ich habe mir dazu ein paar Gedanken gemacht.
Man könnte die Summe der 10%igen Einanteile der Kommunen zusammenlegen. Somit hätte man einen Betrag auf den es ankommt.
Diesen teilt man sich unter den Kommunen auf. Weiterhin fehlendes Geld könnte man von "Spenden" von Unternehmen und Bürgern aufbringen.
Kann der Landkreis Mittelsachen evtl. unterstützend wirken? Vielleicht wären auch Kredite nötig. Aber das müßte man zum Schluß in Erwägung ziehen.
Das ist nur eine Idee und soll lediglich zur Diskussion und Überlegung anregen. In wie weit das rechtlich machbar ist, weiß ich nicht.
Aber es würde doch die Solidarität unter den Gemeinden, Unternehmen und den Bürgern fördern. Denn schließlich verfolgen wir das gleiche Ziel.

Wir gemeinsam können dieses Ziel erreichen.

Haupti76 hat geschrieben:Aber zurück zum Artikel in der Presse. Die Erschließung des Internets in Frauenstein kostet ca. 3,6 Millionen Euro.
Als Eigenanteil von 10% müßte die Kommune 360.000 Euro berappen. Es zeichnet sich schon an der Summe ab, wie schwierig die Finanzierung
für manche Kommune sein dürfte. Und schließlich könnte das Projekt daran scheitern.

Erstens liegt der maximale Förderbetrag pro Ortsteil (z.B. das Stadtgebiet von Frauenstein) bei 200.000€, damit 20.000€.
Zweitens liegt die Höchstgrenze der Fördermaßnahme bei 500.000€, alles über den 200.000 als Eigenanteil der Kommune.
Bei 3,6 Mio € wäre eine Förderung damit nicht machbar.

Auch in den OPAL-Gebieten von Mittelsachsen (eben z.B. Frauenstein, Brand Erbisdorf), wird entweder eine alternative letzte Meile = Kabelanlage oder eine Funklösung die momentan einzige wirtschaftliche Alternative zum leitungsgebundenen Überbau durch die Telekom sein.
Denn die einfachen Aufrüstungen in den Gebieten sind IMO alle durch (siehe grüne Bereich = mind. 2 Mbit/s in den Analyseergebnissen).

Ja richtig. Stimmt. Liegt Großschirma oder um genauer zu sein Kleinvoigtsberg auch in einem OPAL-Gebiet?
Was für eine Lösung käme für Kleinvoigtsberg in Frage?

Haupti76 hat geschrieben:Ja richtig. Stimmt. Liegt Großschirma oder um genauer zu sein Kleinvoigtsberg auch in einem OPAL-Gebiet?
Was für eine Lösung käme für Kleinvoigtsberg in Frage?

Ich glaube, die haben alles Kupferanschlüsse.
Amt müsste in Reinsberg sein (habe keine örtlichen Kenntnisse)
Damit wäre dsl Verhinderungsfaktor=Leitungslänge (Dämpfung zu hoch)
Mögliche Maßnahmen:
- Verlegung von GF Leitung (wenn nicht vorhanden) und Installation von OutdoorDSLAM´s im Ort (eventuell Tiefbau notwendig oder Kabelschächte vorhanden?)
- Errichtung von OutdoorDSLAM´s mit Richtfunktanbindung (Frage ob dies topografisch möglich ist (Sichtverbindung)?)
- Telekom baut im Ort eine zusätzliche neue Vermittlungsstelle (Chance kleiner 0)
- Warten auf LTE
- dsl via Sat

Kleinvoigtsberg hat ein klassisches Reichweitenproblem der Kupferdoppelader.
Vom HVt in Reinsberg bis zum ersten (und scheinbar einzigen KVz) ist die Dämpfung >100dB.

Die Möglichkeiten sind die von Satzing benannten.
Sollte die Telekom in einer eventuellen Ausschreibung den Zuschlag erhalten, wird (bei gleichem Vorgehen wie inm Vogtlandkreis) der KVz mit Glasfaser erschlossen, MFG gesetzt, DSL/VDSl angeboten.
Kosten hängen hauptsächlich an den nutzbaren Infrastrukturen, Leerrohr und bestehende Glasfaseranschlüsse senken hier enorm die Investkosten.
Richtfunk vom HVt -> KVz kommt meist bei eher wenigen Haushalten zum tragen, Kleinvoigtsberg liegt, denke ich über der kritischen Größe (89 Haushalte, 15 Gewerbe).

Ansonsten bleiben natürlich über die Ausschreibung (deshalb technologieneutral) auch andere Lösungen wie WLAN, Mobilfunk oder die Fernseh-Kabelanlage im Ort.

Amt ist in der Tat Reinsberg. Einzige topografische Sichtverbindung ist Großschirma. In Richtung Reinsberg =0.
Um mit W-LAN den Ort zu versorgen, müßten einige Antennen gestellt werden, da das Dorf einen steilen Hang hat.
Eine Firma mit dieser Technik hatte schon versucht sowas in der Art aufzustellen. Abgesehen davon will hier im Dorf
niemand was von Funk wissen. Und das dürfte mit die härteste Nuß sein um den Ort mit W-LAN versorgen zu wollen.

Meine persönliche Ansicht wäre, über eine Richtfunkstrecke mit Sicht nach Großschirma den Ort zu versorgen.
Vom Verteiler zum Kunden dann über Kupfer. Die Firma Etquom hatte vor langer Zeit diesen Vorschlag.
So zu sagen eine Hybrid-Lösung. Leider ist das im Sande verlaufen.

Die gesamte Bedarfs- und Verfügbarkeitsanalyse vom Landkreis Mittelsachsen steht hier zum Download bereit.

Danke. Mal interessant zu lesen.

Bin mal gespannt, wenn bei uns im Oberbobritzsch endlich mal was passiert.

LuxxT

ich habe mir das gesamtdokument mit kanalbündelung heruntergeladen. ich hab 19 uhr angefangen und war 21:30 fertig.
über zeit und geld denke ich lieber nicht nach. aber es lohnt sich. sehr interessant.
aber wenn man mal überlegt was so eine studie kostet. mit dem ud wäre das nicht der fall. alle betreiber wären verpflichtet ihre
daten offen zu legen. und es würde dem steuerzahler nichts kosten. aufgrund dieser tatsache ist es gerade zu eine verpflichtung
möglichst auf nachhaltige versorgungstechnik (glasfaser) zu setzen. ich hoffe meine worte finden gehör!