Hallo,
so nun mein Schlussplädoyer zu diesem Thread, der mir leider wieder mal gezeigt hat, warum so viele Betroffene, die schon längst Breitband hätten haben können, immer noch warten. In der ganzen Diskussion um Breitband wird mehr ge- und zerredet anstatt gehandelt und die Probleme einfach in die Hand genommen. Wollen wir eine flächendeckende Versorgung oder lieber die Wahl zwischen ADSL, Kabel, Funk, UMTS etc.? Ziel sollte immer eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten sein.
Aber der Reihe nach:
Wenn Funk doch angeblich annähernd mit Kabel verglichen wird, warum werden dann überhaupt in Ballungsgebieten Kabel verlegt??
Weil ab einer bestimmten Nutzerdichte, deshalb "Ballungsgebiet", Funk aufgrund der benötigten Senderdichte technisch schwierig ist, und zum anderen "kurze Kabel" vom KV zum Entkunden unschlagbar in Preis/Leistung sind. Je länger die "letzte Meile" zum Amt, umso besser schneidet Funk ab.
Bei Wasser ebenso. Gleicher Druck, gleiche Menge und hygienisch einwandfrei!
Nur das es in Ort A 2€ und im Ort B 5€ kostet (bundesweites Preisgefälle). Deine Argumentation auf Breitband gemünzt bedeutet: Anschluss mit FullFlat im Ort A kostet 30€ und im Ort B aber 75€. Was glaubst du, wie die Anbieter dann ausbauen würden !!!
Sat ist flächendeckend aber leider alles andere als vergleichbar. Die Einzelheiten erspare ich mir. Diese dürften ja bekannt sein. Und diese Einzelheiten haben ja auch einen physikalischen Ursprung den man nicht wegdiskutieren kann. Ähnlich verhält sich mit Funk.
Funk mit Sat zu vergleichen ist allein deshalb Blödsinn, da bei Sat das Signal einmal 36000km zum Satellit und wieder zurück überbrücken muss, was die sat-typischen Latenzen verursacht. Zudem fehlt ein performanter latenzarmer Rückkanal.
Den Wert liest man des Öfteren in Studien oder Stellungnahmen. Zum Beispiel erst kürzlich hier von Kai Seim:
Man muss den Bericht im technischen Zusammenhang lesen, dann erkennt man auch, was er eigentlich hier beschreibt:
Hier vergleicht Kai Seim eine hochperformante Zukunftslösung, die momentan keinen 0,1% der Haushalte zur Verfügung steht, mit einer Funkversorgung. Dass dabei Glas gegenüber Funk die Nase vorn hat, hätte ich dir auch sagen können. Das ist keine Hexerei, sondern nur Physik. Wir reden aber hier nicht über flächendeckenden Glasausbau bis zum Endkunden, sondern erstmal überhaupt flächendeckenden Breitbandausbau. Und bei mir kommt nunmal 2-adriger Kupferdraht aus der Wand:-((
Angesichts des momentanen Ist-Zustands über flächendeckenden End-to-End-Glasausbau zu reden, ist (angesichts allerorts leerer Kassen momentan nicht finanzierbare) Zukunftsvision.
Zum Vergleich standen im Thread aber ADSL und Funk in grauen oder weissen Flecken, die sich zumeist in ländlichen Regionen befinden. Und dabei bietet Funk eine Performance, die in allen relevanten Parametern so gut ist, dass sie gleichwertig oder besser als eine "Drahtverbindung" ist, wie sie in mindestens 50% aller ländlichen Haushalte vorzufinden ist. Wenn die "2 Drähte" derart performant wären, bräuchte man kein Cat5 etc. Das ist und bleibt unüberlistbare Physik. Über die Kosten ganz zu schweigen.
Zudem schreibt aber Kai Seim auch: "Funk löst die Aufgabenstellung „Mobilität“ und ist sehr gut geeignet, die Übergangsfrist vom Status Quo zur zukünftigen hochbitratigen Versorgung mit 50 – 100 Mbps in der Fläche zu überbrücken."
So besehen ist auch das beste ADSL nur eine Übergangslösung, denn 100MBit wird 2-Draht-Kupfer nie können. Aber viele können und wollen auch nicht warten, bis irgendwann mal eine derartige hochbitratige Versorgung hergestellt werden kann.
schönen abend noch