Veranstaltung: Breitband für alle - Datenautobahn Erzgebirge

Veranstaltung: Breitband für alle - Datenautobahn Erzgebirge

Beitragvon jkahl » 06.03.2009 22:22

Breitband für alle! - Datenautobahn Erzgebirge: Probleme und Chancen der Internetversorgung im Erzgebirge

Der schnelle Datenaustausch mit hohen Übertragungskapazitäten per Internet wird immer wichtiger für den einzelnen Bürger wie für die Wirtschaft. Ländliche Regionen Sachsens wie das Erzgebirge haben jedoch noch immer keinen Zugang zu preisgünstigen und unkomplizierten Breitbandverbindungen und drohen von der Entwicklung abgekoppelt zu werden.

Zwar gibt es mittlerweile eine öffentliche Förderung von Seiten des Freistaates, auch im Rahmen der Konjunkturmaßnahmen zeichnen sich Investitionen ab - die tatsächliche Versorgungssituation vor Ort ist allerdings unverändert.


Wir wollen mit Bürgern und Initiativen sowie mit Vertretern von Kommune und Freistaat diskutieren welche konkreten Möglichkeiten es gibt, die Versorgung mit Breitbandanschlüssen zu verbessern

- Bernd Rudolph, Sprecher der Initiative "Breitband Erzgebirge"

- Henning Kuschnig, Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft

- Frank Vogel, Landrat Erzgebirgskreis (angefragt)

- Ralf Fischer, Bürgermeister von Breitenbrunn

Moderation: Dr. Karl-Heinz Gerstenberg, Parlamentarischer Geschäftsführer und breitbandpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag

Freitag, 20. März 2009, 18:00 Uhr

Ort: Gasthof Steinheidel (Staahaadler Aff)
08359 Breitenbrunn OT Erlabrunn


Flyer der Veranstaltung: http://www.gruene-erzgebirge.de/fileadm ... 200309.pdf
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Re: Veranstaltung: Breitband für alle - Datenautobahn Erzgebirge

Beitragvon bru62 » 21.03.2009 18:44

So, hier mal eine erste Auswertung der Veranstaltung aus meiner Sicht.

Vorneweg: Ich war sehr angenehm angetan vom Klima der Versammlung. Alle Beteiligten haben sich sachlich und konstruktiv verhalten. Sinnlose Präsentationen wie in Johanngeorgenstadt gab es diesmal nicht. Dank an Jkahl für die klasse Vorbereitung und Durchführung.
Ich habe ca. 50 Teilnehmer geschätzt.

zum Ablauf:

Nach einer Einführung ins Thema durch MdL Gerstenberg habe ich zur Situation im Erzgebirge gesprochen, die bestehenden Probleme herausgestellt und letztlich mit der Forderung nach Einführung des Universaldienstes geschlossen. Ich habe auch erklärt, dass man einen Breitbandanschluss heute nicht ausschließlich nach der Bandbreite definieren kann, sondern auch nach den Einschränkungen in Zeit oder Volumen. Die Begrenzung bei SAT und Mobilfunk halte ich für sehr hinderlich. Ein paar Seitenhiebe auf die Breitbandstrategie konnte ich mir auch nicht verkneifen. Nach mir hat der Breitenbrunner Bürgermeister gesprochen und vieles von meinen Ausführungen bestätigt. Er machte auf mich einen recht soliden und kompetenten Eindruck. Das Thema scheint bei ihm in guten Händen zu liegen. Allerdings vermag er die Probleme nicht allein zu lösen. Er wünscht sich eine deutliche Vereinfachung der Förderregularien. Anschließend sprach Herr Kuschnig vom Landwirtschaftsministerium. Er machte zunächst auf die geringe Nachfrage in Sachsen aufmerksam (44 % Breitbandanschlüsse) und räumte ein, dass die Förderung wohl etwas kompliziert wäre und zudem zu hohe Eigenanteile der Kommunen vorsehe. Dies soll geändert werden. Beispielsweise wird demnächst auf die Befragung der Haushalte im Rahmen der Machbarkeitsstudien verzichtet. Die Studien sind aber aber weiterhin Grundlage der Förderung. In Sachsen werden übrigens keine Mittel aus dem Konjunkturpaket für den Breitbandausbau vorgesehen. Dafür wären genug Mittel aus den Gemeinschaftsaufgaben vorhanden. Mehrmals wiederholte er: "Wir haben kein Mittelproblem". Zum UD vertrat er erwartungsgemäß eine ausweichende Haltung. Er meinte, die Einführung würde letztlich bedeuten, dass alle die Kosten tragen müssten. Interessant auch seine Bemerkung zu digitalen Dividende: Im Gebirge würde dies nicht viel helfen. Zuletzt verwies er darauf, dass bald auch Landkreise als Antragsteller für Förderung auftreten könnten. Das war die Vorlage für den Vertreter des Landratsamtes. Er erklärte, demnächst Informationsveranstaltungen durchführen zu wollen und Bürgermeister zum Handeln zu ermuntern. Der Landkreis werde sich aktiv in den Prozess einbringen und tun, was er kann. Da werden wir ihn beim Wort nehmen.

Die anschließende Diskussion drehte sich vor allem um die Möglichkeiten einer Funkversorgung. wain hat aus seiner Sicht die Mängel der UMTS-Versorgung dargestellt und auch erklärt, dass alle anderen Alternativen nicht tragen. Auf seine Frage hin wurde durch Herrn Kuschnig bestätigt, dass alle, die UMTS/HSPA haben, als versorgt gelten. Das sorgte zum Teil für lange Gesichter, wenn auch ein Bürger der Meinung war, dass 5 GB völlig ausreichend wären. Interessant war für mich, dass ein Vertreter des Bürgernetzes Dresden anwesend war und ins Schwärmen zu den Vorteilen des WLAN-Netzes dort geriet. Er meinte, mit solchen Netzen könne man das dringendste Problem lösen, bis die auch von ihm geforderte Glasfaseranbindung erfolgte. Über seinen Appell, nicht nach dem Staat zu rufen, sondern selbst zu handeln, wurde heftig diskutiert. Es waren ja noch andere WLAN-Anbieter da, die das Gesagte unterstützten. Wir werden sehen, wie sich die Dinge entwickeln.

Ich habe mit meinen Podiumsbeisitzern vereinbart, im Gespräch zu bleiben. Alles in allem eine erfreuliche und interessante Veranstaltung.

Gruß
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Re: Veranstaltung: Breitband für alle - Datenautobahn Erzgebirge

Beitragvon Haupti76 » 22.03.2009 09:20

Zu gerne wäre ich dabei gewesen. Aber von mir aus wäre das ca. eine 1,5 h Autofahrt gewesen.
Und dann früh um 4 Uhr aufstehen. :(
Ich freue mich aber zu lesen, daß diesmal alles viel besser abgelaufen ist als Johanngeorgenstadt.
Ich drücke Euch die Daumen daß alles gut wird! ;)

Viele Grüße
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Re: Veranstaltung: Breitband für alle - Datenautobahn Erzgebirge

Beitragvon Antennenschreck » 22.03.2009 17:46

Hallo,

ich war da auch im Staahaadler Aff. Ich war einer der Anwesenden WLAN DSL Netzbetreiber am Tisch der Dresdner Bürgeinitiative. Ich hoffe, dass wir den Betroffenen etwas Mut machen konnten das Problem selbst in die Hand zu nehmen. Unsere Erfahrung besagt, dass mit Eigeninitiative am schnellsten Abhilfe erreicht wird. Und die WLAN funknetze wachsen auch mit der Zeit und ihren Aufgaben. Im Moment wird z.B. gerade ein Funkbereich von 58 - 61 GHz für solche Zwecke geprüft. Da sind dann richtig Bandbreiten (>100 MBIT/sec) zum Kunden hin möglich und man braucht sich nicht zu verstecken mit seinen Angeboten hinter den großen Städten. Also nur Mut und Bedarf ermittelt und Umsetzerpunkte allokiert.

Gruß Arndt
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Re: Veranstaltung: Breitband für alle - Datenautobahn Erzgebirge

Beitragvon wain » 22.03.2009 18:14

bru62 hat geschrieben:
Alle Beteiligten haben sich sachlich und konstruktiv verhalten. Sinnlose Präsentationen wie in Johanngeorgenstadt gab es diesmal nicht...

Anschließend sprach Herr Kuschnig vom Landwirtschaftsministerium. Er machte zunächst auf die geringe Nachfrage in Sachsen aufmerksam (44 % Breitbandanschlüsse) und räumte ein, dass die Förderung wohl etwas kompliziert wäre und zudem zu hohe Eigenanteile der Kommunen vorsehe. Dies soll geändert werden. Beispielsweise wird demnächst auf die Befragung der Haushalte im Rahmen der Machbarkeitsstudien verzichtet. Die Studien sind aber aber weiterhin Grundlage der Förderung. In Sachsen werden übrigens keine Mittel aus dem Konjunkturpaket für den Breitbandausbau vorgesehen. Dafür wären genug Mittel aus den Gemeinschaftsaufgaben vorhanden. Mehrmals wiederholte er: "Wir haben kein Mittelproblem"...

Die anschließende Diskussion drehte sich vor allem um die Möglichkeiten einer Funkversorgung...

Interessant war für mich, dass ein Vertreter des Bürgernetzes Dresden anwesend war und ins Schwärmen zu den Vorteilen des WLAN-Netzes dort geriet. Er meinte, mit solchen Netzen könne man das dringendste Problem lösen, bis die auch von ihm geforderte Glasfaseranbindung erfolgte. Über seinen Appell, nicht nach dem Staat zu rufen, sondern selbst zu handeln, wurde heftig diskutiert.


Auch aus meiner Sicht kann ich sagen, dass es eine gelungene Veranstaltung war. Speziell die Ausführungen zu den Förderungsmöglichkeiten waren hilfreich. Seit der Veranstaltung in Johanngeorgenstadt hat sich viel im Bezug auf die Medienarbeit getan. Somit konnten sich die Bürger im Vorfeld der betroffenen Regionen ein besseres Bild über die Lage der Situation verschaffen. Dies hat aus meiner Sicht zu einer guten Diskussion beigetragen. Bedenklich sind für mich die Schwärmereien des Vertreters des Bürgernetzes Dresden. Wenn ein WLAN-Netz so prima ist, frag ich mich warum das Netz bei uns nicht durch den Betreiber so gut versorgt wird, dass eine vernünftige Bandbreite für die Nutzer verfügbar ist. Hier muss man sicherlich von der topografischen Lage der Orte ausgehen und den damit verbundenen finanziellen Aufwand. Dazu waren die Infos im Bezug auf die Fördermöglichkeiten, wie bereits erwähnt von nutzen. Doch mit den Förderungen ist das so eine Sache, welche Orte fallen in was für Förderrichtlinien? Hier denke mich besteht noch großer Aufklärungsbedarf. Eine Anlaufstelle auf Kreisebene wie sie bru62 vorgeschlagen hat, wäre eine Möglichkeit.
Der Aufruf des Vertreters des Bürgernetzes Dresden selbst zu handeln, kann doch nur eine Notlösung sein und nicht Dauerzustand. Dann können sich die TK-Unternehmen sowie die Bundesregierung zurücklehnen, denn die betroffenen Bürger helfen sich selbst.
Wir haben uns im Ort mit UMTS/HSDPA selbst geholfen, auf Grund der Lage können aber immer noch nicht alle auf dieses Angebot zugreifen. Zurzeit prüfen wir auch diese Lücken zu schließen. Somit wäre der Ort wie nach Vorgabe der Bundesregierung bis 2010 mit mindestens 1MB/s versorgt (wie auch Herr Kuschnig vom SMUL bestätigt). Der bittere Beigeschmack ist, dass mit jedem neuen Nutzer die Netzauslastung steigt und die Anbindung der Anlagen an ihre Grenzen stoßen. Das nächste Problem ist die Volumenbegrenzung, welche nach dem heutigen Datenaufkommen/Nutzungsverhalten völlig unzureichend ist. Diese Erfahrungen habe nicht nur ich sondern auch andere Nutzer hier gemacht! Somit ist eine Nutzung des Breitbandanschlusses wie dem im Festnetz nicht möglich. Doch dazu war auch der mobile Breitbandzugang via UMTS ursprünglich nicht gedacht, doch man macht es dazu! Dann sollten auch die Voraussetzungen geschaffen werden, dass die Alternative dementsprechend genutzt werden kann.
Gruß wain

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Re: Veranstaltung: Breitband für alle - Datenautobahn Erzgebirge

Beitragvon bru62 » 22.03.2009 18:46

Antennenschreck hat geschrieben:Ich hoffe, dass wir den Betroffenen etwas Mut machen konnten das Problem selbst in die Hand zu nehmen.

Sorry, aber ich bin da skeptisch. Es kann einfach nicht sein, dass die Leute Dinge der Daseinsvorsorge selbst regeln sollen. Demnächst legen wir vielleicht auch wieder Pferdegöpel an, weil es den Unternehmen zu schwierig wird, Strom hierher zu legen. (Johannsibirsk hat es da gut, da steht er noch :) )

Außerdem gibt es ja noch ein paar rechtliche Sachen zu beachten. Ich weiß, woanders hat es auch geklappt. Aber mal ehrlich, wie viele Probleme galt es zu lösen, wie viele glückliche Umstände kamen zu Hilfe?

Das kann man einfach nicht verallgemeinern. Für mich steht fest: Ich habe keine Zeit, mich um so was selbst zu kümmern. Dafür muss es Unternehmen geben, die die Dienstleistung anbieten. Und die werden letztlich an ihren Leistungen gemessen.

Antennenschreck hat geschrieben:Im Moment wird z.B. gerade ein Funkbereich von 58 - 61 GHz für solche Zwecke geprüft. Da sind dann richtig Bandbreiten (>100 MBIT/sec) zum Kunden hin möglich

Wie wird da die Anbindung an den Backbone gemacht? Wird es plötzlich wirtschaftlich, 50 Kunden mit 155 Mb anzuschließen?

Wir sollten auch mal die Kirche im Dorf lassen und die Leute nicht verrückt machen. Eine nachhaltige Lösung ist nicht durch Eigeninitiative zu schaffen, da braucht es schon einige gesetzliche Rahmenbedingungen. Der Universaldienst ist die Wichtigste.

Gruß
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Re: Veranstaltung: Breitband für alle - Datenautobahn Erzgebirge

Beitragvon wain » 22.03.2009 19:59

Antennenschreck hat geschrieben:Im Moment wird z.B. gerade ein Funkbereich von 58 - 61 GHz für solche Zwecke geprüft. Da sind dann richtig Bandbreiten (>100 MBIT/sec) zum Kunden hin möglich


bru62 hat geschrieben:Wie wird da die Anbindung an den Backbone gemacht? Wird es plötzlich wirtschaftlich, 50 Kunden mit 155 Mb anzuschließen?
Wir sollten auch mal die Kirche im Dorf lassen und die Leute nicht verrückt machen. Eine nachhaltige Lösung ist nicht durch Eigeninitiative zu schaffen, da braucht es schon einige gesetzliche Rahmenbedingungen. Der Universaldienst ist die Wichtigste.


Danke fürs Mut machen an Antennenschreck, aber wenn's so einfach wär, dann wären wir schon längst gut versorgt. Auch Voda... schraubt bei uns nicht einfach mal so die Anbindung hoch. Zum einen kommen technische Belange ins Spiel sowie der Kostenfaktor.

bru62 hat geschrieben:Das kann man einfach nicht verallgemeinern. Für mich steht fest: Ich habe keine Zeit, mich um so was selbst zu kümmern. Dafür muss es Unternehmen geben, die die Dienstleistung anbieten.


Genau so sehe ich das auch. Die wenigsten Leute sind bereit in solch einem Vorhaben mitzuarbeiten. So haben sich z. B. viele Betroffene von hier und aus der Nachbargemeinde bei uns in der Initiative eingetragen, doch dabei blieb es auch. Man ist halt der Meinung der wird's schon richten. :cry:

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Re: Veranstaltung: Breitband für alle - Datenautobahn Erzgebirge

Beitragvon rde » 23.03.2009 11:20

Hallo,

ich war als einer der ISP-Dienstleister am Freitag vor Ort und teils positiv überrascht, aber andererseits auch fast geschockt über manche Beitäge, die auch hier in der Diskussion wieder zu Tragen kommen:

bru62 hat geschrieben:
Wie wird da die Anbindung an den Backbone gemacht? Wird es plötzlich wirtschaftlich, 50 Kunden mit 155 Mb anzuschließen?
Wir sollten auch mal die Kirche im Dorf lassen und die Leute nicht verrückt machen. Eine nachhaltige Lösung ist nicht durch Eigeninitiative zu schaffen, da braucht es schon einige gesetzliche Rahmenbedingungen. Der Universaldienst ist die Wichtigste.


Ich hatte Freitag den Eindruck, das Wort "Überbuchung" würde sich zum Unwort des Jahres entwickeln. Überbuchung ist nichts Negatives, sondern Instrument ein Netz wirtschaftlich kalkulieren zu könnnen, einzig der Faktor ist entscheidend. Ein Faktor von 20-50 ist ohne Probleme und merkliche Nachteile für den Endkunden machbar (die "grossen" Anbieter, ohne Namen zu nennen, überbuchen mit Faktor 50-100). D.h. im genannten Fall kann ich mit 155Mbit locker 1000 Kunden á 3Mbit anschliessen, ohne dass Engpässe auftreten. Und wirtschaftlich muss jeder Betreiber denken, die T-C** betreibt ihre Netze auch nicht aus purer Gefälligkeit, Samaritertum oder gar Nächstenliebe.

Die Festlegung als Universaldienst ist (wirtschaftlicher) Blödsinn, zumindest in der propagierten, wenn auch sicherlich betriebssichersten "Kabel"-Variante. Ich kann auch nicht in jedem kleinen Ort einen Supermarkt staatlich garantieren, obwohl Essen sicher höher als Breitband einzustufen ist:-))
Der einzig halbwegs wirtschaftliche Weg Kleingemeinden (<500 Einwohner) ans Netz zu bringen, liegt im Funkbereich, auch wenn man von einer Wirtschaftlichkeit nicht immer sprechen kann. Aber dafür gibt es ja die Fördermittel. Und ob dies dann durch die Kommune, Stadtwerke, einen Verein oder örtlichen TK-Dienstleister als Netzbetreiber geschieht, ist eigentlich nicht relevant.

Das Beispiel des Bürgernetzes Dresden sollte man nicht als wirtschaftlichen Maßstab nehmen, weil die geografischen und demokrafischen Gegebenheiten des Elbtals, insbesondere Dresden/Radebeul, nicht auf das Erzgebirge übertragbar sind. Im Erzgebirge ist der Aufwand pro Nutzer aus genannten Gründen ungleich höher. Ein Netz hier mit 10€/Monat/User kostendeckend betreiben zu wollen, ist schlichtweg unmöglich. Den Bereich 58-61GHz kann man im Gebirge wohl generell vergessen, da bereits 2,4 und 5,7GHz Systeme an Ausbreitungsgrenzen stossen, wenn das Ganze noch halbwegs wirtschaftlich realisiert werden soll. Richtfunk bleibt Sichtfunk und je höher die Frequenz umso mehr trifft dieser Satz zu. Was nützt es von 100Mbit zu reden, wenn momentan gar nichts verfügbar ist. 1Mbit mit Fullflat wären da ein Quantensprung.

Meiner Meinung nach wird dem Aspekt "Bandbreite" generell zu viel Priorität geschenkt. Der Parameter "Latenz" ist für viele Applikationen (VoIP, VPN) wesentlich wichtiger und dann komme ich auch mit 1Mbit aus, wenn Latenzzeiten unter 150ms erreicht werden. Unter diesem Aspekt ist Sat-DSL eigentlich nicht als Breitbandanschluss zu werten und zu gebrauchen.

Zum Stichwort Digitale Dividende:
Technologien sind sicher genug vorhanden, um eine Versorgung zu schaffen. Immer neue Technologien ins Spiel zu bringen, löst nicht das Hauptproblem: fehlende Wirtschaftlichkeit !!!

Aber genau dieses Problem, bedingt durch zum Teil dünne Besiedlung (heisst: wenig Nutzer) und demografische Faktoren (im Durchschnitt überaltert => auch weniger Nutzer als im Bundesschnitt), bleibt bestehen oder wird noch schlimmer, wenn man nicht schnell Lösungen für die betroffenen Gebieten findet. Dabei ist schnell die entscheidende Komponente. Und eine Funklösung kann durchaus erstmal eine Übergangslösung sein für ein paar Jahre. Wenn dann immer noch keine Kabellösung in Aussicht steht, weil es sich partout nicht lohnt, insbesondere in den eingangs angesprochenen Kleingemeinden, wird es halt zur Dauerlösung.

Aber Aufschreie an die Politik bringen nichts voran, schon gar nicht schnell. Aber Hilferufe an den Staat sind wohl in Mode gekommen, selbst wenn pure Inkompetenz der Problemauslöser war (Banken, Autohersteller). Also wenn es wirklich dringend unter den Nägeln brennt, hilft nur entsprechende Eigeninitiative, am besten gleich im Zusammenarbeit mit den kommunalen Entscheidern.

Gruss
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Re: Veranstaltung: Breitband für alle - Datenautobahn Erzgebirge

Beitragvon essig » 23.03.2009 11:42

rde hat geschrieben:aber andererseits auch fast geschockt über manche Beitäge, die auch hier in der Diskussion wieder zu Tragen kommen:

dem kann ich mich nur anschließen. am meisten schockiert hat mich DIESER beitrag. das man sowas nach neun jahren immer noch und sogar wieder häufiger lesen muss. die fördermilliarden scheinen erste wirkung zu zeigen.

du bezeichnest funklösungen selbst als eine übergangslösung für ein paar jahre und dann sollte man sich nicht wundern wenn man nutzer oder kommunen nicht wirklich vom hocker reißen kann. schon gar nicht wenn diese nun schon fast ein jahrzehnt auf vernünftige lösungen warten und sich vielleicht bereits seit einigen jahren mit irgendwelchen übergangslösungen rumärgern mussten.

mich würde wirklich mal interessieren wie viele gemeinden du ind den letzten jahren versorgt hast und wie viele davon auch heute noch zufrieden sind. und zu welchen konditionen? bandbreite je nutzer, nutzer je basisstation, anbindung der basisstation, volumentarif, drosselung, ping, vertragslaufzeit, hardware, preis?

bru62 und wain haben schon recht mit dem was sie sagen. leider ;)
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Re: Veranstaltung: Breitband für alle - Datenautobahn Erzgebirge

Beitragvon Antennenschreck » 23.03.2009 13:44

Hallöle,

ich kann nicht für andere sprechen, deshalb schreibe ich von unserem Netz.
Eingangsbandbreite : 32000 kBit downsteam / 2000 kBit Upstream mit Loadbalancer
Clienten : ca. 80 / ca. 120 Computer
Zubringer: 3 Strecken im 5 GHz Bereich 2*5 km 1*2,5 km laufen mit je 40 MBit / netto durch die Luft
Ortsverteiler: 8 Umsetzer im 2,4 GHz Bereich, erste Anbindungen sind im 5 GHz Bereich
Zuganssystem: OpenVPN Tunnel zu jedem Client
Verwendete Antennen Umsetzer: Eigenbau Waveguide Sektor 14 dBi / 120 Grad horizontal /12 Grad vertikal
Verwendete Antennen Client: Eigenbau (geätzte) FR4 Yagi 16 dBi max je nach Länge (Linksys oder Buffalo Router mit dd-WRT)
Weiter verw. Hardware: Neuerdings benutzen wir nur noch Routerboards beim Clienten mit PoE, da ist komplett alles im Outdoorgehäuse inkl. Patchantenne für 2,4 od. 5 GHz
max. Funklänge AP - Client: ca. 750m bei voller Bandbreite
Versorgter Bereich: ca. 4 km gebogenes Tal
Anzahl Clienten / AP: max 20 (um Ãœberbuchung gering zu halten)
Pingzeiten auf google.de ca. 22ms - 30ms von mir zu Hause aus
Datenrate Client: 3000 kBit Downstream / 512 kBit Upstream fest voreingestellt (auch auf meinem eigenen Router)
-bei mehr angeschlossenen Clienten stellen wir höhere Werte ein.

Tarife bis 2008 9,95 € / 1 GByte /Monat
14,95 € / 2,5 GByte / Monat
19,95 € / unbegrenzt / Monat

Tarife ab 2009 14,95 € / 5 GByte / Monat
19,95 € / unbegrenzt / Monat

Der Vertrag ist beidseitig monatlich kündbar.

Schulen und ähnl. Einrichtungen hängen kostenlos am Netz.
Die Anschlussanzahl pro Empfangsrouter richtet sich nach den Interessenten / Haus da wir im Prinzip nur einen Router pro Haus akzeptieren. Unsere Clienten empfinden das Netz absolut nicht als Notlösung, sondern es haben schon einige ihren Festnetz- oder UMTS Vertrag gekündigt weil unnütz. Ich hänge selbst an diesem Netz und merke normalerweise nix davon, dass es ein Funk DSL ist. Sollte mehr Bandbreite nötig sein, so merke ich das selber auch und wir werden reagieren.

Gruss Arndt
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Re: Veranstaltung: Breitband für alle - Datenautobahn Erzgebirge

Beitragvon rde » 23.03.2009 14:35

du bezeichnest funklösungen selbst als eine übergangslösung für ein paar jahre und dann sollte man sich nicht wundern wenn man nutzer oder kommunen nicht wirklich vom hocker reißen kann.

Wer lesen kann ist klar im Vorteil !!! Die Funklösung KANN eine Übergangslösung sein, wenn alle anderen Möglichkeiten erst in jahren greifen. Wenn es nicht anders geht, bleibt es Dauerlösung. Oder willst du erzählen, da sich für eine Ansiedlung mit 10 Haushalten eine 50Mbit-Kabelanbindung jemals lohnt? Aber fremder Leute Geld hat man halt immer schneller ausgegeben. Jeder hier würde auf die Barrikaden gehen, wenn nur für ein 500-Seelen-Dorf eine 4spurige 50Mio€-Brücke/Strasse gebaut würde.

schon gar nicht wenn diese nun schon fast ein jahrzehnt auf vernünftige lösungen warten und sich vielleicht bereits seit einigen jahren mit irgendwelchen übergangslösungen rumärgern mussten.

Es wurden in der anfänglichen Euphorie, als solche Lösungen (Funk, BK) der erste Rettungsanker aufkamen, viele Fehler gemacht und manches erst durch die gemachte Erfahrung festgestellt. Aber bei technisch seriöser Umsetzung funktionieren die Netze mit annähernd gleicher Verfügbarkeit wie Kabel. Und Beispiele gibt es genug. Ein Problem war (und ist) sicherlich, dass in den (von dir angesprochenen) kommunalen Entscheidungsgremien sich zu 99% kein Bearbeiter findet, der in der Lage ist (was auch keinem übel zu nehmen ist), ein solches Konzept technisch zu bewerten. Und diverse Planungsbüros kennen die Technik meist auch nur aus dem Katalog, d.h. Praxiserfahrung = null.

mich würde wirklich mal interessieren wie viele gemeinden du ind den letzten jahren versorgt hast und wie viele davon auch heute noch zufrieden sind. und zu welchen konditionen? bandbreite je nutzer, nutzer je basisstation, anbindung der basisstation, volumentarif, drosselung, ping, vertragslaufzeit, hardware, preis?

Ohne Fördergelder (also wie bis jetzt immer) ist natürlich ein solches Netz nicht zum 19,90€-Rundum-Sorglospaket-Preis zu betreiben. D.h. die monatlichen Kosten sind ganz entscheidend von der Nutzerzahl und Topografie abhängig. Die Spanne reicht da von 20-50€ für eine 2MBit-Flat (Full-Flat ohne Drosselung). Die Vertragslaufzeit (24 Monate) ist nur zur Kalkulations-Absicherung der Investitionen notwendig.
Ebenso ist eine Pauschalaussage "Nutzer je Basisstation" Nonsens, weil Technik und Userverhalten entscheidender sind. Ebenso ist die Einspeisung nutzerzahlabhängig (für 50 Leute reichen zur Not 2 mal 16000er ADSL mit Loadbalancing, ansonsten halt ein richtiger 10/20/50/100MBit Anschluss).
Latenz ist deutlich unter 100ms bis zum öffentlichen DNS-Server, selbst bei mehreren Funk-Hops, also meist schneller als ein DSL1000.
Da ich neben unserem eigenen Netz bisher noch an 6 weiteren Netzen (davon 5 mit >500 User) beteiligt war, glaube ich schon ein bisschen was davon zu verstehen.

Gruss
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Re: Veranstaltung: Breitband für alle - Datenautobahn Erzgebirge

Beitragvon Haupti76 » 23.03.2009 15:45

Ständig muß ich was über Wirtschaftlichkeit lesen. Ich sag ja auch nicht daß das unwichtig ist, aber wie wäre es wenn man es wirtschaftlich macht? Zum Beispiel wenn man allgemein den Preis ein klein wenig anhebt. Sodaß die Allgemeinheit den Ausbau mitfinanziert.
Oder man entwickelt Techniken die sich für den Ausbau in die Fläche lohnen. Keiner kann mir erzählen, daß Kunden mit ISDN Anschluß den Ausbau in der Stadt nicht mitfinanzieren. Warum soll das nicht auch anders herum auch gehen ???
Und außerdem sollte doch der Mensch an erster Stelle stehen und nicht das Geld. Bis zu einen verantwortbaren Punkt.
Das Internet ist heute die Informationsquelle. Und nicht nur das. Mal ein Beispiel: Ich besitze ein TomTom. Ist ja nichts Besonderes heut zu Tage. Aber das Kartenmaterial ist schon veraltet. Es umfaßt eine Größe von fast 1 GB. TomTom bietet neue Karten nur noch über das Internet an. Selbst wenn ich mich nicht für Computer interssiere, brauche ich einen und vor allen Breitband ohne Traffic oder Drosselung. Wenn man so will, zwingt mich TomTom dazu. Und das sicher auch aus wirtschaftlichen Gründen! Oder irre ich?
Was war das früher noch für eine Datenmenge. Unglaublich gigantisch. Und heute? Ein Witz! Terrabyte wird das heute sein was früher Gigabyte war. Heute ist Terrabyte gigantisch. Und was wird es morgen sein? Richtig, ein Witz! Und so wird auch Breitband immer selbstverständlicher. Ist ja auch heute schon bis auf uns Betroffenen.
Für mich sind solche Aussagen, weil es nicht wirtschaftlich ist, kein akzeptables Argument. Das muß es wirtschaftlich gemacht werden! Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg heißt es. Aber mir scheint immer mehr der Wille ist das Problem.

Bin etwas ausführlicher geworden. Sorry!

Gruß
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Re: Veranstaltung: Breitband für alle - Datenautobahn Erzgebirge

Beitragvon rde » 23.03.2009 16:10

Haupti76 hat geschrieben:Ständig muß ich was über Wirtschaftlichkeit lesen. Ich sag ja auch nicht daß das unwichtig ist, aber wie wäre es wenn man es wirtschaftlich macht? Zum Beispiel wenn man allgemein den Preis ein klein wenig anhebt. Sodaß die Allgemeinheit den Ausbau mitfinanziert.
Oder man entwickelt Techniken die sich für den Ausbau in die Fläche lohnen. Keiner kann mir erzählen, daß Kunden mit ISDN Anschluß den Ausbau in der Stadt nicht mitfinanzieren. Warum soll das nicht auch anders herum auch gehen ???

Richtig, aber genau dieses Steuerungselement (eine Art Breitband-Soli) wurde durch die Privatisierung der ehemals staatlichen T-Com-Netze kaputt gemacht. Anders wäre ein annähernd gleichwertiger Ausbau der Netze zu steuern gewesen. Dann hätten private Provider-Unternehmen chancengleich die Netze anmieten und Daten- und Sprachdienste anbieten können. Der Netzausbau und die Instandhaltung würde dann genauso durch die Endkunden, aber zu gleichen (!!!) Anteilen getragen.

Klar ist auch, dass du mit deinem ISDN-Surfen das VDSL-Prestige-Projekt des Aktienunternehmens T-C** unterstützt.
Wir haben jahrelang Monat für Monat 150€ für ISDN-"Speed" gezahlt, weil man als Firma nicht wählen kann: Internet oder nicht ??? Wieso sollte die T-C** dort ausbauen, wo Kunden für einen Bruchteil der Leistung das 10fache zahlen ??? Man baut lieber in prestigeträchtigen Ballungszentren immer schneller aus, auch um die Aktionäre bei Laune zu halten. Und rentabler als ein Ausbau auf dem Land ist es außerdem.

Gruss
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Re: Veranstaltung: Breitband für alle - Datenautobahn Erzgebirge

Beitragvon Haupti76 » 23.03.2009 16:32

Somit bestätigst Du ja meine Aussage mit den Willen. ;-)
Und wenn die nicht wollen, so muß man sie zum Wollen bewegen. Im Dienste des Menschen!!
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Re: Veranstaltung: Breitband für alle - Datenautobahn Erzgebirge

Beitragvon Antennenschreck » 23.03.2009 16:59

Hallöle,

du kannst auch etwas bei den Telekommunisten erreichen, wenn die denken ihre Felle schwimmen davon. Fangt in einer Ecke an das Ding selbst in die Hand zu nehmen und schon ist die T-Com da und es gibt DSL. Haltet euer eigenes Risiko gering und macht einen maximalen Lärm von wegen ihr erschliesst das gesamte betroffene Gebiet innerhalb kürzester Zeit. Wenn das echt rüberkommt dann rührt sich auch was. So ist es einigen Funkinitiativen (uns auch einmal) ergangen. Als wir im besagten Ort unseren ersten Umsetzer in Betrieb nahmen, haben die auf der Straße unter uns (50m weg) ihren ersten Outdoor DSLAM gesetzt. Und das obwohl es 4 Wochen vorher noch hieß, daß da aus wirtschaftlichen Gründen kein DSL übers Telefonnetz geschaltet wird. Ist auch eine mögliche Strategie. Die haben nämlich auch ein Problem: Wenn in einem Gebiet nachweislich DSL für die Mehrzahl der Interessenten vorhanden ist, und sei es ein Funk DSL, dann bekommt die Teleweg keinerlei Subventionen für einen Ausbau. Sie kann das dann zwar ausbauen aber die wirtschaftliche Lücke muß sie selber aufbringen. Und das in einem Gebiet wo Sie aktive Mitbewerber hat. Wenn sie in so ein Gebiet DSL reindrückt läuft Sie auch Gefahr den Backbone für das schon bestehende Funk DSL nur noch fetter zu machen. Sie hat dann im Extremfall nur 2-3 DSL Anschlußnehmer und der Rest freut sich über das preiswerte und gute Funk DSL Netz. Also lasst Sie glauben, dass es jetzt bei euch endlich mal los geht.

Tschü......
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